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dreitagebuch: wir spucken und schießen

die seeliger academy

Donnerstag

Imagefilme für Rostock und Mecklenburg-Vorpommern

07.45 Uhr. Der Wecker klingelt. Ich lasse mich mit Jambas Kindergeschrei wecken. Kostete 0,99 Cent. Ich bin wach. Vorbereitung und Einstellung ist die halbe Miete. Ich bin bereit. Heute mache ich Noahs und Philipps fertig und verkürze auf 1-2.

9.42 Uhr: Noah trudelt auf den Kunstrasen ein. Als Erster. Das geht gar nicht. Noah war immer Letzter (Lino zählt dabei nicht – der ist einfach anders und darf immer Allerletzter sein). Ich gehe hinter die Hecke. Mein Verdacht bestätigt sich allerdings nicht. Er hat die anderen nicht vermöbelt und geknebelt.

09.59 Uhr: Alle da. Plus Anhang. Heute ist nämlich Elterntag. Vier besessene Väter haben sich zum Mittrainieren angemeldet. Rachegelüste für zwei qualvolle Tage mit deren Kindern lassen meine Eckzähne länger und länger werden.

10.17 Uhr: Warmmachen. Fangespiel. Willkürlich ausgewählt fängt Lino’s Vater an.

10.23 Uhr: Das erste Kind ist gefangen. Mein Plan geht auf. Papa schwitzt.

10.53 Uhr: Alle sind gefangen. Lino’s Macher fragt nach Wasser. Ich habe welches. Das weiss er aber nicht. „Sorry, hast du dir nichts mitgebracht? Das ist natürlich doof.“ Nach drei Tagen grinse ich erstmals innerlich.

11.03 Uhr: Torschussparcours. Vati lässt Frust ab. Noah (von Haus aus Torwart) fliegen die Bälle um die Ohren. Ich habe die Klappe für zwei Fliegen in der Hand.

11.49 Uhr: Wo ist eigentlich Lino? Der kleine Hüpfer hat das Spucken für sich entdeckt. Theo, Scott, Max – alle kriegen das von Lino, was seinem Papa mittlerweile ausbleibt. Körperflüssigkeit. Spucken fetzt. Theo petzt.

12.15 Uhr: Mittagspause. Für die Kinder. Ich sammle Chicken Nuggets auf und wische Ketchup von T-Shirts.

13.02 Uhr: Ich bin hungrig, aber wir müssen wieder los. Vorher noch habe ich angemahnt: „Esst nichts, was auf dem Boden liegt.“ Nun sehe ich zwischen Luke’s Füßen meine einzige Nahrung für diesen Tag. Ich warte, bis alle weggucken.

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13.35 Uhr: Es wird gerdribbelt – und zwar um die Wette. Anton versteht die Welt nicht mehr. Ist aber auch eng aneinander das Ganze. Umdribbeln, umstoßen. Er entscheidet sich für Variante zwei. Mit Bestzeit. Aber disqualifiziert.

14.00 Uhr: Kinder muss man beschäftigen. Sonst beschäftigen sie sich selbst. Wir spielen Mini-WM. Argentinien, Brasilien, Holland, Deutschland. Noah fragt nach Ghana. Tom kommen die Tränen. Er will nicht Holland sein. Verständlich.

14.20 Uhr: Holland verliert sein Spiel. Und Noah die Nerven. Vier Kinder flennen. Ohne Scheiß!

14.59 Uhr: Ole schiesst sein erstes Tor nach drei Tagen. Jubellauf.

15.15 Uhr: Ole ist zurück. Wenn schon Jubel, dann richtig. Mit Trinkpause, Toilettengang und Racheakt. Er kann jetzt auch spucken. Lino geht sein Trikot putzen.

15.31 Uhr: FC Lama gegen Brasilien. Danke Lino.

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15.59 Uhr: Es stinkt nach Feierabend. Ich rieche Eltern.

16.20 Uhr: Siegerehrung. Thies will ’ne Goldmedaille. Als Vierter. Und Deutschland ist Weltmeister.

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Harry Jurkschat

Seit Gründung mit auf dem brennenden BTB-Rasen. Im Gegensatz zu Semmler ist Jurkschat smart. Eine Mischung aus Mehmet Scholl und Günter Netzer. Der ewig 31-Jährige Insiderexperte harmoniert sich von Meppen bis Kiel, ist der Ausbügler und Staubsauger in der 2. Reihe. Dazu kommt aufgrund internationaler Fussball-Erfahrung (6 Länderspiele für Deutschland) Know-How im Wesentlichen. Manko: Bisweilen zu symphatisch und häufig mit den Sekretärinnen beschäftigt.