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treten bis das blaulicht kommt

Für Vinnie Jones wäre die Oberliga Hamburg geradezu ein Paradies. Treten, pöbeln und vom Platz fliegen – kein Spieltag vergeht ohne Verweise. Der Hodengrabscher von einst hätte jede Menge Spaß zwischen Norderstedt und Bergedorf. Denn: Es kracht auf den Plätzen. Und zwar mehr denn je.

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Ja will denn keiner den 3000 Euro-Scheck der „Sparda-Bank“? Oder die begehrten Logenbesuche beim Hamburger SV, die es gibt, wenn es nicht klappt mit den Roten Karten?

Die kollektive Antwort muss wohl lauten: Nöö! Treten fetzt. Meckern sowieso. Und Nachtreten ist mal richtig geil. Ach, und der Klassiker unter den Krawallmachern: Die Kopfnuss! Allerdings, so heißt es in Insiderkreisen, dürfte die „KN“ (fachmännische Abkürzung für Kopfnuss) nur von sehr erfahrenen Spielern ausgeführt werden. Nicht selten haben eben jene Experten auch einschlägige Erfahrungen an der Discotür und woanders.

video: hast du lust auf karten verteilen?

Aber tatsächlich und ernsthaft: In bisher 77 Oberligaspielen wurden bislang sage und schreibe 41 Platzverweise verteilt. 41! Dabei zogen die Refs 20 mal glatt Rot. Folglich wurde bereits 21 Mal die Gelb-Rote gezückt. Und sogar das Blaulicht rückt hier und da nach dem Schlusspfiff an.

Zum Vergleich: Statt 41 verzeichnet die Bundesliga bislang zarte elf Platzverweise (nach 54 Saisonspielen). Und noch ein Vergleich: Für die Saison 2009/2010 weist die ROT-Statistik des HFV 108 Strafen (57 Rote, 51 Gelb-Rote) aus.

In der Übersicht:
OL 2010/2011 = 41 Platzverweise in 77 Spielen
OL 2009/2010 = 108 Platzverweise in 306 Spielen
BL 2010/2011 = 11 Platzverweise in 54 Spielen

Oberliga, was ist los mit dir?

Ein schlimmer Höhepunkt: Im jüngsten Spitzenspiel zwischen dem SC Victoria und dem FC St. Pauli flogen gleich vier (!) Spieler vom Feld. Kartenspitzenreiter bleiben allerdings der SC Condor sowie Eintracht Norderstedt mit sechs Verweisen Nur die Buchholzer sind sauber wie Clementinen. Der Rest stinkt nach faulen Eiern.

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Übrigens: Der walisische (woher auch sonst) Amateurfußballer Lee Todd reagierte im Jahr 2000 auf den Anpfiff des Schiedsrichters mit den Worten „Fuck me, that was loud“ und wurde wegen „foul language“ bereits nach zwei Sekunden vom Platz gestellt.

Das wiederum hat Stil, oder?

Harry Jurkschat

Seit Gründung mit auf dem brennenden BTB-Rasen. Im Gegensatz zu Semmler ist Jurkschat smart. Eine Mischung aus Mehmet Scholl und Günter Netzer. Der ewig 31-Jährige Insiderexperte harmoniert sich von Meppen bis Kiel, ist der Ausbügler und Staubsauger in der 2. Reihe. Dazu kommt aufgrund internationaler Fussball-Erfahrung (6 Länderspiele für Deutschland) Know-How im Wesentlichen. Manko: Bisweilen zu symphatisch und häufig mit den Sekretärinnen beschäftigt.