Top

schumann | "wollten hinter pauli stehen"

schumann

INTERVIEW: Das Saisonziel war ein anderes. Eigentlich wollte der Meiendorfer SV unter die ersten Drei der Tabelle kommen. Doch nach 14 Spieltagen findet sich der MSV im Tabellenkeller der Oberliga wieder. Kapitän Patrick Schumann (25) erzählt, warum der einstige Erfolgsklub so schlecht gestartet ist und wie die Mannschaft mit der Krise umgeht.

Imagefilme für Rostock und Mecklenburg-Vorpommern

Patrick, wenn man Ihnen vor dem Saisonstart erzählt hätte, dass Sie kurz vor der Rückrunde mit dem MSV im Tabellenkeller stehen würden, wie hätten Sie da reagiert?

Patrick Schumann: Also wenn ich ganz ehrlich bin, dann hätte ich wohl erstmal gelacht. Denn unser Saisonziel war eigentlich ein ganz anderes. Wir wollten – trotz des Abstiegs vom FC St. Pauli II – oben um den Titel mitspielen und unter den ersten drei landen.



Die Meiendorfer Realität sieht derzeit ganz anders aus. Haben Sie sich Ihre Ziele vor der Spielzeit womöglich zu hoch gesteckt?

Schumann: Nein, das würde ich nicht sagen. Wir haben ja schließlich in den letzten Jahren in der Oberliga immer oben mitgespielt und wurden in den vergangenen vier Jahren dreimal Vizemeister. Da ist es doch nur zu logisch, diesen Status auch in der Zukunft halten zu wollen. Dass der FC St. Pauli II so stark auftrumpfen würde, hätte ich nicht unbedingt vermutet, aber trotzdem wollten wir uns dahinter platzieren.

die woche 44 im ticker. frisches aus der welt des hamburger amateurfussballs

Was erstmal gescheitert ist. Woran hat es denn gelegen, dass Ihr Klub so schlecht aus den Startlöchern kam?

Schumann: Also wenn wir das wüssten, dann hätten wir es schon längst abgestellt! Wie so oft, sind es vermutlich viele kleine Dinge, die da zusammen gekommen sind.

Die da wären?

Schumann: Zum einen wäre da das Verletzungspech, das wir hatten. Mit Marcel Chau und Dennis Sudbrak fehlten zwei Stützen über Wochen. Das klingt oft nach einer Ausrede, fällt aber tatsächich ins Gewicht. Darüber hinaus haben wir es noch nicht geschafft, die Neuzugänge richtig zu integrieren. Dabei bringen sie viel Potenzial mit, das unser Mannschaft insgesamt weiterhelfen kann. Schalke 04 in der Bundesliga ist das beste Beispiel: Die haben auch Leistungsträger abgegeben, starke Neuzugänge bekommen und stehen unten drin, obwohl damit kein Experte vor der Saison gerechnet hätte – ähnlich wie bei uns.

reiher | mein fallrückzieher auf wolke sieben

Bei Schalke 04 war nach dem schlechten Saisonstart viel Verunsicherung zu spüren. Nehmen Sie auch in der Mannschaft des Meiendorfer SV Verunsicherung in diesen Wochen wahr?

Schumann: Vor einigen Wochen war eine solche Verunsicherung sicherlich zu spüren. Das zu verneinen, wäre falsch. Aber in den vergangenen Tagen ist sie gewichen. Die Mannschaft trainiert gut und hart – was sonst können wir auch machen?

Die Sport-Mikrofon-Themen der Woche
+++ Oberliga: Schnelsen stoppt Glashoff
+++Landesliga Hansa: Cordi II- Auswärtssieg im eigenen Stadion
+++ Schickels Kolumne: Lutz Göttling kämpft – und zwar mit Erfolg

Zum Beispiel abweichen von der bisherigen Idee, nur schön spielen zu wollen, um stattdessen auch mal „schmutzig“ zu gewinnen…

Schumann: Das ist richtig. Unser Ziel muss es sein, Spiele zu gewinnen – egal wie, notfalls auch „schmutzig“. Deshalb trainieren wir auch viele Zweikämpfe unter der Woche und versuchen im Spiel, auch mal die Bälle hinten einfach nur lang rauszuschlagen, anstatt uns spielerisch zu befreien. Glauben Sie mir, einige unserer Mittelfeldspieler, die eher ein schönes Direktpassspiel gewohnt sind, haben schon eine Nackenstarre bekommen, weil sie die Bälle nur noch über sich hinwegfliegen sehen.

interview mit jörn heinemann: wie geht’s kevin hansen?

Hat die Mannschaft denn begriffen, dass sie sich im Abstiegskampf befindet und jetzt Kampf statt Spielkultur angesagt ist?

Schumann: Viele unserer Spieler sind es nicht gewohnt, so viele Spiele am Stück zu verlieren. Aber wir wissen, dass jetzt andere Tugenden gefragt sind.

Bei Facebook? Dann werde doch Fan von “blog trifft ball”.

War der Sieg gegen den SC Victoria jetzt der Brustlöser, um endlich eine Serie starten zu können?

Imagefilme für Rostock und Mecklenburg-Vorpommern

Schumann: Das will ich hoffen! Oft ist es ja so, dass man nur ein Erfolgserlebnis braucht, um eine Krise ad acta zu legen.

Interview: Dennis Krämer

Logo-SPOMI

<strong>Bei Facebook? <a href=“http://www.facebook.com/pages/blog-trifft-ball/138685389480919″ target=“_blank“>Dann werde doch Fan von “blog trifft ball”</a></strong>.
Harry Jurkschat

Seit Gründung mit auf dem brennenden BTB-Rasen. Im Gegensatz zu Semmler ist Jurkschat smart. Eine Mischung aus Mehmet Scholl und Günter Netzer. Der ewig 31-Jährige Insiderexperte harmoniert sich von Meppen bis Kiel, ist der Ausbügler und Staubsauger in der 2. Reihe. Dazu kommt aufgrund internationaler Fussball-Erfahrung (6 Länderspiele für Deutschland) Know-How im Wesentlichen. Manko: Bisweilen zu symphatisch und häufig mit den Sekretärinnen beschäftigt.