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der trainer als bockiger junge

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In der (weiblichen) Kolumne, widmet sich die Schreiberin der Spezies, die in der autoritären Rolle aufgehen – aber viel zu oft entgleisen. Der Fußballtrainer.

Imagefilme für Rostock und Mecklenburg-Vorpommern

Eine weibliche Sichtweise.

In erster Linie wird ein guter Trainer ganz sicher am Erfolg gemessen. Punkte, Siege und Tabellenführung oder zumindest die Platzierung im ersten Drittel der Tabelle garantieren das Wohlwollen des Umfeldes und der Fans.

Viele Faktoren spielen zusammen, um diesen Erfolg auf Dauer zu sichern:

  • Ein erfolgreicher Trainer ist Motivator. Er schafft es immer wieder, seine Spieler aufs Neue zu motivieren, er sieht nicht nur die sportlichen Stärken und fördert diese, sondern erkennt auch Schwächen, sensibilisiert die Spieler, diese zu erkennen, an Ihnen zu arbeiten und im besten Fall in Stärken umzuwandeln.
  • Ein erfolgreicher Trainer hat jeden Spieler im Visier, geht individuell auf den Einzelnen ein, ohne den Fokus für die Mannschaft zu verlieren.
  • Ein erfolgreicher Trainer ist autoritär, verschafft sich Respekt, entweder durch eine harte Linie oder aber einen freundschaftlichen Umgang, er behält jedoch immer die nötige Distanz.
  • Ein erfolgreicher Trainer hat Spaß daran, Taktiken, Techniken und Strategien zu entwickeln, er hält nicht ausschließlich an Bewährtem fest, sondern ist offen und neugierig für Neues.

So weit, so gut.

Ich denke, bis hierhin erhalte ich Zustimmung! Ist dem noch etwas hinzuzufügen oder ist alles gesagt?  Ich bin durchaus fußballinteressiert, bezeichne mich aber keinesfalls als „Fachfrau“.

Zum Verständnis, alle oben genannte Faktoren betrachte ich als wichtig und unabdingbar, denn es geht ja nun einmal um sportlichen Erfolg. Aber dennoch meine ich: Es ist längst nicht alles, was einen guten Trainer ausmacht!

Am Spielfeldrand, so muss ich gestehen, bin ich nicht immer zu hundert Prozent „bei der Sache“. Mich interessieren auch die vielen kleinen Dinge am Rande. Sicherlich eine typische weibliche Verhaltensweise. Und so überrascht mich so manches Mal der eine oder andere Trainer mit einem Auftreten, welches für mein Empfinden so gar nicht zu einem guten Trainer passt.

Mir ist durchaus bewusst, Emotionen spielen beim Fußball eine große Rolle und so kann ich auch Gefühlsausbrüche verstehen und nachempfinden.
Nun meine Gedanken zum Thema, wie weit dürfen diese Gefühlsregungen „ausgelebt“ werden:

Darf ein Trainer sich dazu hinreißen lassen, verbal oder körpersprachlich zu entgleisen? Befinden sich Beschimpfungen (womöglich auch noch ausländerfeindlicher Art) von Spielern der gegnerischen Mannschaft noch im Rahmen einer nachzuvollziehenden Gefühlsentladung? Darf ein Trainer gegnerische Fans angreifen, wenn auch diesen so manches Mal der sachliche Ton abhanden gekommen ist (oder dieser ihnen völlig fremd ist)? Darf ein Trainer den gegnerischen Trainer in der Öffentlichkeit mit Nichtachtung strafen und sich benehmen wie ein kleiner „bockiger“ Junge, der nicht bekommen hat, was er sich wünscht?

Ich beantworte diese Fragen mit einem eindeutigen NEIN!

Ein Fußballtrainer ist eine Person in der Öffentlichkeit und sollte somit auch öffentlichkeitswirksam auftreten, und zwar, wenn es irgendwie geht, im positiven Sinne.

Für mich haben all diese Dinge mit Benehmen zu tun oder in diesem Fall wohl besser gesagt mit „Nichtbenehmen“.

Als Mutter denke ich auch immer daran, wie es mit der Vorbildwirkung beim Auftreten von Personen in der Öffentlichkeit aussieht. Den Ansprüchen, welche wir an unsere Kinder stellen, was Höflichkeit und Respekt anderen gegenüber betrifft, wird solch ein Verhalten ganz sicher nicht gerecht! Leider gab es hier ja auch schon das eine oder andere schlechte Beispiel im Profibereich des Fußballs.

In Unternehmen spielt „Soziale Kompetenz“ neben fachlichem Wissen eine immer größere Rolle. Ich plädiere dafür, dass sich dies im Fußball auch durchsetzt und dass, sowohl Akteure, Verantwortliche und auch Fans diesem Aspekt ein wenig mehr Beachtung schenken.

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Ich denke es wird Zeit, einmal mehr über den „sportlichen Tellerrand“ zu schauen und im Amateurfußball den Anfang zu machen, um mit gutem Beispiel voranzugehen.

In diesem Sinne.
Ein weiblicher Fußballfan mit einer etwas anderen Sichtweise.

Und wie seht ihr das? 🙂

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Benny Semmler

Papa, Blogger, Mitgründer FRISCHER FILM, Seniorenspieler USC Paloma, Mitglied UnterstützerClub des FC St. Pauli, Towers-Fan und Gotnexxt.de-Follower.