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Analyse | 10:3 für Schnelsen

ANALYSE | Grubba gegen Hinz. Ferck gegen Hadid. Maurer gegen Savelsberg. Mandic gegen Dreyer. Aktan gegen Lipke. Tunjic gegen Albry. Thiessen gegen Straub. Kamalow gegen Carallo. Rahn gegen Demirbarga. Nadler gegen Makome. Tunjic gegen Bektas. Die greatest Topspiel-Analyse.

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Vor dem Duell der Alphateams (Freitag, 19.30 im LIVE-TICKER) nahmen wir uns mal etwas Zeit und guckten genauer auf die Teams aus Schnelsen und Altona – und ließen die einzelnen Positionen gegeneinander ran. Das Ergebnis wurde: Verblüffend.

Das Duell: Grubba gegen Hinz
Oliver Hinz wie ihn alle kennen: Präsent, erfahren und konstant. Seine Auftritte können sich sehen lassen. Mit 14 Gegentoren steht er allerdings in der Schießbude der Liga. Wenn man nur die Spitzenteams betrachtet. Tobias Grubba musste bislang elf Stück kassieren und macht wie in der Vorsaison einen starken Eindruck. Die Heldenspiele wie im Vorjahr lieferte er noch nicht ab. Trotzdem: Grubba ist ein Jahrzehnttalent!
Fazit: Der neue alte Hinz und Grubba sind auf Augenhöhe.
Schnelsen – AFC 1:1.

Das Duell: Ferck gegen Hadid
Zwerg Ferck hat sich in Schnelsen durchgesetzt. Denn Ferck – sechs Mal Startelfer – ist grantig und spielintelligent, neigt nur ab und zu zu leichtsinnigen Fehlern im Aufbau. Eigentlich-Stürmer Hadid darf seit dieser Spielzeit hinten rechts ran und macht seine Aufgabe bisweilen fehlerfrei. Über sein Tempo kann der Afghane verlorene Zweikämpfe wieder einlaufen und im Vorwärtsgang seine Unbekümmertheit einsetzen.
Fazit: Beide spielen auf ungewohnten Positionen, Hadid aber sachlicher und konstanter.
Schnelsen – AFC 1:2

Das Duell: Maurer gegen Savelsberg
Maurer ist zumindest eine solide Konstante im Luftkampf. Am Boden schießt der Hüne gerne das Luftloch und wirkt limitiert. Mit Savelsberg hat Altona einen der besten Innenverteidiger Hamburgs. Mehr muss man nicht sagen.
Fazit: Savelsberg ist bombe. Maurer* leider nicht.
Schnelsen – AFC 1:3

*Maurer mit Kreuzbandriss!

Das Duell: Mandic gegen Dreyer
Mandic ist der Stabilisator der Germania-Abwehr und fast immer siegreich im Zweikampf – und nach der Saison wohl wieder weg. Altonas Dreyer durfte zuletzt ran, weil Clausen kaputtschi war, machte seine Sache gegen Paloma aber ganz nice. Allerdings: Der Blondschopf ist mitunter etwas tempomüde unterwegs. Sollte Clausen fit werden, holzbankt Dreyer wohl.
Fazit: Mandic ist eine Bank, Dreyer bankt.
Schnelsen – AFC 2:3

Das Duell: Aktan gegen Lipke
Aktan ist Mister Zuverlässig, hält seine Seite dicht und gibt jedes Spiel 300 Prozent. Vor allem in Spielen gegen den Ex-Verein gast der kleine Außenverteiger wie irre und braucht die Ansprache vom Trainer … NICHT! Lipke hat sich nach seinem Blitzwechsel aus Norderstedt auf der linken Seite festgebissen, hat Tempo wie kaum ein zweiter Außenverteidiger der Liga, bestätigt aber defensiv immer wieder seine Defizite.
Fazit: Der eine Terrier, der andere Jagdhund. Bissig gewinnt.
Schnelsen – AFC 3:3.

Das Duell: Mladen Tunjic gegen Albry
Der Schnelsener ist technisch superversiert und besitzt gar Zug zum Tor. Als gelernter Stürmer funktioniert Tunjic hervorragend im Mittelfeld, vergisst dabei seine Defensivaufgaben aber nicht. Albry wird aufgrund seines schmächtigen Daseins unterschätzt, ist aber robust. Sein Bauerntrick, gepaart mit viel Speed, macht ihn fast unstoppbar. Leider vergisst der Roadrunner das Toreschießen.
Fazit: Tunjic ist zielstrebig, Albry umständlich.
Schnelsen – AFC 4:3

Das Duell: Thiessen gegen Straub
Thiessen hat den Rundumblick, ist griffig und torgefährlich und in gewisser Weise ein Blog-Liebling. Der 21-Jährige kurbelt das Spiel an, kurbelt das Spiel auch mal zurück und besitzt hohe Fussballauffassung. Straub ist laufen, grätschen, weg- und einschädeln. Trotz seiner zwei Saisontore dürften in Schnelsen etliche Schwierigkeiten auf ihn warten.
Fazit: Kunstrasen ist nichts für 2,01m-Mann Straub. Thiessen kennt nichts anderes.
Schnelsen – AFC 5:3

Das Duell: Kamalow gegen Carallo
Kamalow ist der heimliche Schlüsselspieler der Germanen. Sein Instinkt, dem Gegner entscheidenden Raum zu klauen, ist einmalig. Und: Er ist ein ruhiger Ballverteiler mit geringer Fehlerquote. Carallo frühlingt in seinen Karriereherbst und blüht unter seinem Lieblingstrainer Dittberner auf wie eine einst welke Tulpe. Der Routinier ist des Trainers Spielfigur im defensiven Mittelfeld und stocherte sich sogar schon zu zwei Saisontoren.
Fazit: Kamalows zermürbt seine Gegenspieler. Da bleibt Carallo chancenlos.
Schnelsen – AFC 6:3

Das Duell: Rahn gegen Demirbaga
Fazit: Punkt Schnelsen.
Schnelsen – AFC 7:3

Das Duell: Nadler gegen Makome-Mabouba
Ein gesunder Nadler ist – neben Hiob und „Rahner“ –  der wohl kreativste Spieler in Hamburg. Problem für Altona: Nadler ist gesund. Sechs Tore hat der spielmachende Hängestürmer auf dem Konto. Germanen-Topwert. Makome, der Abedi Pele von der Griegstraße, dribbelt, dribbelt, dribbelt, dribbelt, dribbelt und dribbelt. Ja, er dribbelt sich manchmal fast um den Verstand und ins eigene Tor (gab so eine Szene gegen Paloma). Und da ist das Problem. Der Ausnahmefussballer hat die wichtigste Eigenschaft nicht im Portfolio: Tore schießen.
Fazit: Klare Kiste. Punkt Nadler.
Germania – AFC 8:3

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Das Duell: Jürgen Tunjic gegen Bektas
Tunjic ist der personifizierte Bulldozer. Der Kroate rennt 90 Minuten unermüdlich über die Koppel und googled Zweikämpfe bis er welche findet. Dazu schirmt der Herr jeden Ball ab und trifft ab und an die Kiste. Siehe vier Saisontore. Bektas siehe Makome.
Schnelsen – AFC 9:3

Die Duelle der Bank:
Schnelsen hat Hiob und Ulusoy. Altona Akgül und Kappler. Das ist ein Unterschied wie Ringger und Schulz gegen Rohrberg und Bergmann.
Germania – AFC 10:3

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Harry Jurkschat

Seit Gründung mit auf dem brennenden BTB-Rasen. Im Gegensatz zu Semmler ist Jurkschat smart. Eine Mischung aus Mehmet Scholl und Günter Netzer. Der ewig 31-Jährige Insiderexperte harmoniert sich von Meppen bis Kiel, ist der Ausbügler und Staubsauger in der 2. Reihe. Dazu kommt aufgrund internationaler Fussball-Erfahrung (6 Länderspiele für Deutschland) Know-How im Wesentlichen. Manko: Bisweilen zu symphatisch und häufig mit den Sekretärinnen beschäftigt.