2. Teil | Pierre Becken hat eine imposante Entwicklung durchgemacht, ist derzeit Jörn Großkopfs Konstante im Abwehrzentrum und aufgrund seiner Qualitäten einer der Gewinner der Hinrunde des jungen und braun-weißen Regionalligakaders. Mit BLOG-TRIFFT-BALL sprach der 87er-Jahrgang über seine Wandlung von Mr. Lässig zum strebsamen Sportler.

Pierre Becken hatte sich bereits mit einer sportlichen Veränderung arrangiert. Altona 93, nicht die sportliche Topadresse im Norden, aber wenigstens der AFC. Und man kannte sich.

Der angenehme Fankult, die Option Aufstieg in die Regionalliga und ein Becken-Fan als Trainer. Aber Thomas Seeliger ist nicht mehr und inzwischen hat sich die Situation des jetzt 24-Jährigen gravierend gedreht.

Stadtmeisterschaft 2011 | 2. Teil

Es war Jörn Großkopf Intuition und der feste Glaube daran, dass es Piere Becken doch noch schaffen kann beim FC St. Pauli. Im Dezember 2011 ist er im Kader der Braun-Weißen derjenige, der sich in den letzten Monaten am fleißigsten weiterentwickelt hat.

1. Teil | Das Interview mit Pierre Becken

Ein paar Sommertage befand sich Becken als Angreifer im Vorbereitungskader der Profis, durfte immerhin mal mitüben bei den Großen – mehr nicht. Vor einigen Wochen kam Großkopf die Idee mit dem Innenverteidiger. Seitdem ist Becken Abwehrchef, konstant stark und immer für eine Gelbe gut. Ruuums!

St. Pauli 2 – HSV 2 | 10. Dezember 14 Uhr |
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Letztlich war es aber auch vor allem Becken selbst, der vor drei Jahren noch ein komplett anderes Leben führte. „Ich bin nicht immer den richtigen Weg gegangen, hatte so meine Problemchen, eben die typischen Dinge für einen jungen Spieler.“

Jetzt schmunzelt er über turbulente Trainingslager und genießt das Geordnete. Becken ist Ehemann, Vater und in der Ausbildung zum Bankkaufmann. „Es ist unglaublich, wie viel in nur drei Jahren mit mir passiert ist,“ wundert er sich selber, als wir bei Schorle schwadronieren.

Jörn Großkopf attestiert Becken „das Zeug, höher Fußball zu spielen.“ Die dritte Liga, „auch wenn da immer auch etwas Glück zugehört“, sei greifbar.

Mittlerweile kann man fast zusehen, wie das Selbstbewusstsein Zentimeter um Zentimeter wächst. Zweikämpfe gegen Patrick Helmes, wie gegen Wolfsburgs Amateure, formen und förden und bewirken formidable Leistungen.

Beckens Vereine: Flensburg 08, Husumer SV,
Altona 93, St. Pauli II

„Ein manchmal noch Verrückter“ ist er – sagt er selber. Sagen auch andere und meinen es (mittlerweile) respektvoll. Nicht nur dass fünf Tattoos seinen Körper schmücken. Becken genießt die Fitnessarbeit an der Hantel – „Sich quälen tut gut“- wie Kollegen die Massage. „Einige Spieler hauen nach dem Training sofort ab. Pierre tut das nicht“, beobachtet Großkopf, und ist hörbar angetan vom Wandel.

Außerdem: Er trinkt keinen Alkohol und ist zweiter Kapitän der Kiezkicker. Seine sechs Monate alte Tochter heißt Aurora. „Mit ihr werde ich heute Abend noch ein wenig spielen. Und morgen dann HSV.“ Tja, so ist er, der Becken heute.

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