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Antonio Ude: „Einmal für Altona 93 spielen“

Antonio Ude gehört zu den bekanntesten Gesichtern der Szene. BTB-Reporter Jonas Schmidt sprach mit dem 30-Jährigen über die aktuelle Spielzeit in Elmshorn, seinen Ziehvater Bert Ehm und die Affinität zu Altona 93. Und schau an – Ude kann auch anders …

Antonio Ude, die lange Vorbereitung auf die zweite Halbserie ist so gut wie geschafft. War es dasselbe Warmmachen wie früher oder macht sich das Alter langsam bemerkbar?
Das ist doch jedes Jahr dasselbe. Keinen Bock drauf, aber man muss trotzdem durch. Das nützt alles nichts, so ist Fußball und eine gute Vorbereitung ist immer noch Voraussetzung für eine gute Saison.

Seit etwa einem halben Jahr sind Sie nun zum zweiten Mal für den FC Elmshorn aktiv. Es scheint also zu gefallen. Wie kam es dazu?
Der FC Elmshorn ist ein gut geführter Verein und als Bert Ehm, mein Ziehvater aus Victoria Zeiten, verpflichtet wurde, habe ich mir gedacht, dass ich dort wohl nochmal spielen muss. Die sportliche Situation ist außerdem nicht zu verachten.

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Wie zufrieden sind Sie mit Ihrer persönlichen Ausbeute nach der Hinrunde?
Ich würde die Hinserie als vernünftig bezeichnen. Drei bis vier Tore mehr auf dem Konto wären sicherlich möglich gewesen, aber insgesamt läuft es für mich und das Team wie erhofft.

Alles deutet auf einen Aufstieg des FCE hin. Ist genug Potenzial vorhanden, um den Aufenthalt in der Oberliga auf längere Sicht zu gewährleisten?
Auf jeden Fall. Wir haben uns nochmals gut verstärkt und auch im Sommer wird sicherlich nochmals nachgeholfen. Für ganz oben wird es in der Oberliga Hamburg wohl nicht reichen, aber mit dem Abstieg werden wir auch nichts zu tun bekommen.

Kommen wir nun zu Ihrer Person. Mittlerweile sind Sie 30 Jahre alt und somit mittendrin im Karriereherbst. Wo wird Ihr Karriereweg noch hinführen?
Eigentlich sollte man sich in meinem Alter wohl schon langsam mit der weiteren Planung beschäftigen, aber ich habe mir da noch keine Gedanken gemacht. Im Fußball kommt vieles immer sehr plötzlich, deswegen sollte man niemals nie sagen. Grundsätzlich fühle ich mich aber aktuell sehr wohl in Elmshorn, obwohl es mit Sicherheit noch einen unerfüllten Traum gibt. Einmal für Altona 93 zu spielen, das wäre mein persönlicher Wunsch.

Woher rührt diese Affinität zum AFC?
Altona 93 ist für mich der traditionsreichste Klub im Hamburger Fußball. Die Fans sind weltklasse und wenn man dort einmal gespielt hat, kann sich das sehen lassen. Man weiß ja nie was passiert, vielleicht ruft mich Oliver Dittberner nochmal an. Meine Nummer hat er noch aus meiner Luruper Vergangenheit. Wenn ich nochmal hoch will, dann soll es auf jeden Fall Altona sein.

In Ihrer Karriere sind Ihnen viele Spieler über den Weg gelaufen, die nun auch höherklassig und überregional für Furore sorgen. Ärgert man sich da nicht manchmal, dass es selbst nicht gereicht hat?
Ich würde zuallererst einmal sagen, dass mein Talent möglicherweise für eine größere Karriere nicht ausgereicht hätte. Aber trotzdem ist es ärgerlich zu sehen, dass einige Spieler, die nicht unbedingt besser waren als ich, nun viel Geld mit dem Fußball verdienen.

Ist Ihre Laufbahn als Leistungsfußballer nicht zufriedenstellend gelaufen?
Doch das ist sie. Der Faktor Spaß ist da ausschlaggebend. Ich hatte davon eine Menge. Des Weiteren habe ich dem Amateurfußball viele Kontakte und auch Freunde zu verdanken, die ich sonst niemals kennengelernt hätte. Man hätte sicherlich einiges anders machen können, aber wenn man meine Laufbahn rückblickend betrachtet, war und ist es eine schöne Zeit.

Werden diese Kontakte auch nach dem Ende Ihrer Karriere dafür sorgen, dass Sie dem Amateurfußball treu bleiben?
Da habe ich mir noch keine Gedanken drüber gemacht. Als Zuschauer werde ich dem Amateurfußball immer erhalten bleiben. Ein Posten als Trainer wäre auch schön und wenn ein interessantes Angebot kommt, höre ich es mir gerne an, aber jetzt bin ich in erster Linie noch Spieler und konzentriere mich auf diese Aufgabe.

Und wie sieht es neben dem Fußball aus? Macht Toni Ude das Arbeitsleben Spaß?
Arbeiten macht eigentlich nie Spaß, aber irgendwo muss das Geld ja herkommen. Im Sommer ist mein Job als Gärtner aber im Grunde attraktiv, jetzt im Winter natürlich weniger.

Auf dem Platz kennt man Antonio Ude als impulsiven Heißsporn. Ist das auch außerhalb des Platzes der Fall?
Auf dem Spielfeld unterscheide ich nicht zwischen Freund und Feind, da habe ich Scheuklappen auf. Zuhause bin ich aber ein ganz umgänglicher, netter und aufgeschlossener Typ.

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Abseits der Bühne Fußball gibt es bei Ihnen auch noch ein anderes Hobby, Feiern. Wie schaffen Sie es montags überhaupt noch aus dem Bett?
Fast gar nicht. Inzwischen spiele ich zwar nicht mehr so häufig für Forza Rutsche in der Freizeitliga, aber das Pensum ist schon ordentlich. Ich bin nun auch nicht mehr der Jüngste und muss die Anzahl meiner Aktivitäten immer weiter runterfahren. Feiern werde ich aber weiter. Das brauche ich, um aus dem Alltag zu entfliehen.

Eine letzte Frage noch: Wann geht für Sie der nächste Flieger an den Ballermann?
In diesem Jahr gar nicht. 2012 geht es nach Bulgarien. Im letzten Jahr war ich mit HR schon da und es hat mir gut gefallen. Ich war jetzt schon gefühlte 400 Mal auf Mallorca, da tut ein wenig Abwechslung gut.

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Benny Semmler

Papa, Blogger, Mitgründer FRISCHER FILM, Seniorenspieler USC Paloma, Mitglied UnterstützerClub des FC St. Pauli, Towers-Fan und Gotnexxt.de-Follower.