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Yalcin Ceylani: Ein Panther vor dem Absprung

Wenn der 24-Jährige Yalcin Ceylani am Saisonende seine Rugenbergener verlässt, hinterlässt er trotz seiner unüblichen Torwartstatur eine riesengroße Lücke. Warum es Ceylani in der Zukunft woanders probieren möchte und wie er zu den Futsalern der Panthers gekommen ist, soll nun dieses liebevolle Schriftstück erklären.

LIVETICKER am 18. Februar
Norddeutsche Meisterschaft im Futsal

Über 500 Zuschauer verfolgten zum Abschluss der Saison 2009/10 trotz strömenden Regens das Relegationsspiel zur Oberliga Hamburg zwischen dem SV Rugenbergen und SC Vorwärts-Wacker 04 Billstedt.

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Nach 120 Minuten konnte kein Sieger ermittelt werden und es kam zum Elfmeterschießen, bei dem einer zum Helden des Abends wurde: Yalcin Ceylani.

Der SVR-Keeper wurde zum Elfmetertöter und hielt zwei Elfer und setzte so einer ganzen Saison die Krone auf. „Das war an Spannung wirklich nicht zu überbieten. Nachdem „Maiki“ seinen Elfmeter verschoss, halte ich noch Zwei, so was vergisst man nie!“, erinnert sich „Yalle“ immer wieder gern an das Spiel zurück.

Viele denken, dass es bei Torhütern vor allem auf die Größe ankomme. Doch auch der Weltfußball hat uns schon gelehrt, dass Körperlänge allein nicht alles ist.

Es gab zahlreiche Weltklassetorhüter, die unter 1,80m waren. Beispielsweise der ehemalige mexikanische Nationalspieler Jorge Campos, der unter anderem auch durch seine grellen und farbenfrohen Outfits bekannt wurde.

„Yalle“ zählt mit seinen 1,74m auch zu den kleineren Vertretern der Torwartbranche. „Trotz meiner Größe denke ich, dass ich das Zeug dazu habe Stammtorhüter in einer Oberligamannschaft zu werden!“, gibt sich das türkische Kraftpaket selbstbewusst. Und auch SVR-Torwarttrainer Dennis Maaß stellt „Yalle“ ein sehr gutes Zeugnis aus. „Er hat wahnsinnig gute Reflexe auf der Linie und verfügt über eine sehr gute Sprungkraft, mit der er die vermeintlich fehlenden Zentimeter in der Körperlänge mehr als wieder gut macht.“

Nach fünf Jahren SV Rugenbergen, in denen er vier Saisons die Nummer Eins war und zwei Aufstiege in die Oberliga HH feierte, werden Yalcin Ceylani und der SVR nach der laufenden Spielzeit getrennte Wege gehen. „So schön es auch beim SVR ist, habe ich nach eineinhalb Jahren hinter „Schulle“ beschlossen, dass ich wieder spielen muss.“

Yalcin kann auf eine erfolgreiche und schöne Zeit zurückblicken. „Ich habe hier viele Freunde gewonnen und was beim SVR auch neben dem Platz abgeht, ist sensationell. Außerdem habe ich mich auch sportlich weiterentwickelt und als Nummer Eins, aber auch als Nummer Zwei viel gelernt.“

Trainer Ralf Palapies steht vor einem wahren Luxusproblem und zeigt Verständnis für „Yalles“ Entscheidung. „Zwei Torhüter auf einem solchen Niveau wie „Schulle“ und „Yalle“ in einer Mannschaft zu haben ist natürlich sensationell. Sie stacheln sich im Training immer wieder zu Höchstleistungen an. Natürlich tut es mir Leid, dass immer nur einer spielen kann. Ich bin überzeugt davon, dass Yalcin seinen Weg in der Oberliga Hamburg machen wird und habe sehr gerne mit ihm zusammengearbeitet und werde dies auch bis zum Ende dieser Saison tun.“

Neben dem SV Rugenbergen und der Oberliga Hamburg hat der auszubildende Versicherungskaufmann seit einem Jahr auch noch eine zweite Leidenschaft für sich entdeckt. Er ist für das Futsal-Team „Hamburg Panthers“ aktiv und räumte mit seinen Teamkollegen in den letzten Monaten fast alles ab, was es in den Hamburger Hallen zu gewinnen gab.

Außerdem wurde er mehrfach als Torhüter des Turniers ausgezeichnet. „In der Halle ist der „Kleine“ der „Größte“, schwärmt SVR-Teamkollege Daniel Brehmer. Die „Panthers“ wurden auf Anhieb Hamburger Futsal-Meister (6 Punkte vor Team Yasar) und spielen am 18. Februar in Hamburg um die Norddeutsche-Meisterschaft (BTB berichtet LIVE!).

„Onur Ulusoy rief mich im Sommer 2011 an und fragte, ob ich Lust hätte Futsal zu spielen. Futsal ist seitdem zu einer Leidenschaft geworden und da unsere Ligaspiele Samstags um 18 Uhr stattfinden ist es kein Problem beides unter einen Hut zu bekommen.“

Wie es für den talentierten Keeper nun weitergehen soll weiß er selbst noch nicht so genau. Zwar gab es schon Anfragen, aber konkret ist noch nichts. „Ich habe zwar schon das ein oder andere Gespräch geführt, aber ich stehe noch nirgendwo im Wort.“, stellt der noch SVR-Keeper klar.

Allerdings möchte der ehrgeizige Wettkampftyp am liebsten in der Oberliga bleiben oder zu einem ambitionierten Landesligateam wechseln. „Ich weiß schließlich wie man aufsteigt und wie viel Spaß es macht. Aber ich möchte mir auf kurz oder lang in der Oberliga Hamburg einen Namen machen.“, so die Frohnatur.

Benny Semmler

Papa, Blogger, Mitgründer FRISCHER FILM, Seniorenspieler USC Paloma, Mitglied UnterstützerClub des FC St. Pauli, Towers-Fan und Gotnexxt.de-Follower.