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Croatia Berlin: Das wird ein Futsalfest

INTERVIEW // Am Samstag ab 19 Uhr rockt die Wandsbeker Sporthalle. It’s Futsal-Time. Wer löst das Ticket für das Final-Four in Lübeck? Wir sprachen mit Croatia-Torwart und Pressesprecher Almir Drnda über die Bedeutung der Partie. 

Herr Drnda, was wissen Sie über die Hamburg Panthers?
Ganz wenig. Lediglich Onur Ulusoy habe ich einmal kennengelernt, als wir 2010 im Finale um die Deutsche Meisterschaft in Cottbus auf das Team Yasar trafen. Ansonsten tappen wir weitestgehend im Dunkeln.

Sie kommen mit 22:1 Toren aus der NOFV-Futsal-Meisterschaft, sind aktueller deutscher Meister – der Favoritenstatus am Samstag gehört Ihnen.
Das stimmt. Und wir nehmen diese Rolle auch an. Ich muss jedoch sagen, dass diese Qualifikation deutlicher aussieht, als es letztendlich war. Die Gegner werden von Jahr zu Jahr stärker. Man spürt die Bewegung im Futsal.

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Dennoch, alles andere als ein Weiterkommen wäre für Sie eine große Enttäuschung.
Absolut. Es ist mein letztes Jahr als Torwart, bevor ich mich ins Management zurückziehe und einem jungen, talentierten Keeper Platz mache. Daher will ich unbedingt nach Lübeck ins Final Four.

Der Liveticker plus Video: Die Panthers vor dem Spiel der Spiele

Erzählen Sie von der Vorbereitung unter der Woche. In Hamburg trainierte man einmal – und das höchst intensiv. -> ZUM VIDEO
Zu guter Vorbereitung gehört vor allem, dass unsere Jungs am Abend zuvor keine Party machen. Wir fahren Samstag früh 9.30 Uhr los in Richtung Hamburg. Unter der Woche haben wir zweimal trainiert. Einmal mehr als sonst.

Sie nehmen die Panthers ernst.
Natürlich. Aber es ging auch darum, vor so einem wichtigen Spiel noch einmal Automatismen zu verfeinern. Laufwege, Standards, Spielzüge. Die entscheidenden Elemente eben.

In den letzten beiden Jahren haben Sie im UEFA-Pokal gespielt. Welchen Erfahrungen haben Sie in dem Wettbewerb gesammelt?
Auffällig war, dass Deutschland in Sachen Futsal dem Rest Europas noch deutlich hinterher hinkt.

Das haben wir auch schon häufiger gehört.
Ja, in Schottland haben wir gegen den finnischen Meister gespielt. Wir waren von den Einzelspielern her besser, haben aber dennoch verloren, weil sie die eingespieltere Mannschaft waren. Der finnische Verband unterstützt seine Futsaller enorm, die Teams trainieren fünf Mal in der Woche. Diese Verbandsunterstützung fehlt in Deutschland.

Croatia Berlin im Netz | www.http://www.sdcroatia-futsal.com/

In Hamburg ist man bemüht den Futsal auf eine größere Bühne zu hieven. Das sieht in Berlin anders aus. Ihr Verein ist bereits professionell aufgestellt. Im Personalstab findet sich ein Präsident, ein Manager, ein Mann für die Öffentlichkeit.
Aber wir haben auch klein angefangen und wachsen mit unseren Herausforderungen, und mit dem Umfeld des Berliner Futsals. Wir haben hier mittlerweile drei Ligen und der Verband macht gute Arbeit. Die Vorraussetzungen sind in Hamburg auch gegeben. Auch aufgrund der vielen Kulturen. Aber das stellt sich erst mit Erfolg ein. Erfolg ist der Antreiber für die nächsten Schritte.

Ist Futsal in Berlin finanziell lukrativ?
Es gibt Teams, die Fahrgeldentschädigungen zahlen. Aber zum Überleben reicht es sicherlich nicht.

Hamburger Oberliga-Trainer sind not amused, dass die Spieler am Wochenende neben dem normalen Spielbetrieb Futsal spielen. Kennen Sie das Thema?
Selbstverständlich. Die Trainer sehen Futsal als Konkurrenz, aber das ist verkehrt. Da bedarf es noch einiger Aufklärungsarbeit. Wir sehen Futsal eher als Fördermaßnahme. Wir haben auch Spieler, die im Verein nur Ersatzspieler sind und dann in der zweiten Mannschaft in unteren Ligen Praxis sammeln sollen. Da wird man bei uns mehr gefordert. Es ist aufgrund der hohen Ansprüche sicherlich effektiver Futsal zu spielen als in der Kreisliga zu kicken. Nur das sehen die Trainer nicht.

Wir werden am Samstag live tickern. Auf welchen Ihrer Spieler sollten wir besonders achten?
Wir haben ein paar ehemalige Junioren-Nationalspieler und richtig gute Futsaler dabei. Diese Erfahrung hilft enorm, denn mit nur einmal Training pro Woche könnten wir bei so geringen Aufwand keinen Erfolg haben.

Wir brauchen Namen.
Ivan Bacak, Zvonimir Milanovic, Manuel Marschel, Sascha Schröter. Aber eigentlich könnte ich alle unserer 14 Spieler aufzählen.

Wir hörten, Sie kommen mit zwei Fan-Bussen.
Momentan ist einer komplett voll. Am zweiten arbeiten wir noch. Aber wir haben auch Verstärkung vor Ort. Croatia Hamburg wird uns unterstützen. Wir gehen vorher zusammen essen und dann werden sie uns in der Halle anfeuern.

Abschliessend: Machen Sie noch einmal Werbung für das Spiel.
Mein Bauchgefühl sagt mir, dass es ein absolut tolles Futsalspiel wird. Man wird Leidenschaft und viel Technik sehen und zudem hoffentlich sensationelle Stimmung in der Halle. Ich glaube es wird ein tolles Futsalfest.

Die Hamburg Panthers im Netz | www.hh-panthers.jimdo.com

Seien Sie uns nicht böse, aber wir drücken den Hamburgern die Daumen. Bis Samstag.
Das ist in Ordnung, Rücksicht können wie darauf aber nicht nehmen.

Herr Drnda, vielen Dank für das Gespräch.

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Harry Jurkschat

Seit Gründung mit auf dem brennenden BTB-Rasen. Im Gegensatz zu Semmler ist Jurkschat smart. Eine Mischung aus Mehmet Scholl und Günter Netzer. Der ewig 31-Jährige Insiderexperte harmoniert sich von Meppen bis Kiel, ist der Ausbügler und Staubsauger in der 2. Reihe. Dazu kommt aufgrund internationaler Fussball-Erfahrung (6 Länderspiele für Deutschland) Know-How im Wesentlichen. Manko: Bisweilen zu symphatisch und häufig mit den Sekretärinnen beschäftigt.