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85-Boss Wenzel: „Hätten Häuser verkaufen müssen“

Die Führung des FC Bergedorf wagte sich am Montgabend ins Fernsehstudio. „rasant“ rief und Vorstand Ronny Wenzel und Manager Andreas Hammer folgten der Einladung. Im Interview mit Nachfrager Tim Niemeyer zogen die Bergedorfer noch einmal eine ernüchternde Bilanz. Das Protokoll.

Ronny Wenzel (Vorstand Bergedorf 85)

… über die Anmeldungs-Posse: „Wir haben die Situation nicht überblickt, das muss man ganz ehrlich sagen. Wir haben geträumt und waren zu euphorisch. Wir hätten uns schon vor zwei Jahren auf die Regionalliga vorbereiten müssen. Wir waren ja alle überrascht, dass wir plötzlich so gut Fußball spielen. Wir sind ja ganz schlecht in die Saison gestartet, hatten einen Trainer der überhaupt nicht zu uns passte und haben völlig desolat gespielt. Viele Spieler wollten den Verein wegen des Trainers verlassen und am Ende hat Sascha de la Cuesta dafür gesorgt, dass es überhaupt weiterging.“

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… über die Zuständigkeiten bei Bergedorf: „Es hat sich der eine auf den anderen verlassen ohne zu kommunizieren. Und das war ein riesengroßer Fehler. Wir haben alle Fulltime-Jobs, Mathias, Andreas und ich, arbeiten alle zehn, zwölf Stunden am Tag und haben nur am Wochenende oder Abends Zeit für Bergedorf 85. Wir waren blauäuig und haben die ganzen Schwierigkeiten nicht gesehen. Wir kamen in allen Kalkulationen auf keine konkrete Summe. Am Ende bin ich Mathias Hammer dankbar., der gesagt hat, ‚mensch Kinder, wir reiten uns da in was rein und haben nach drei Monaten kein Geld mehr in der Regionalliga.“ Bis Sonntag habe ich noch immer geglaubt, dass wir alles im Griff haben. Dann haben wir uns aber noch mal hingesetzt und da kamen Summen raus, da hätten wir unsere Häuser verkaufen müssen.

… über Rücktritts-Gedanken: „Die Mannschaft vertraut uns. Keiner will weg und alle wollen erstmal mit uns sprechen.“

Andreas Hammber (Manager Bergedorf 85)

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… über Ab- oder Nichtabgabe: „Erstmal hätten wir natürlich zeitiger den Traum hätten platzen lassen müssen. Die Auflagen die uns der Norrdeutsche Verband für die Regionaliga auferlegt hat wären vielleicht mit Krampf erreichbar gewesen. Dieser Krampf hat uns aber zwei Tage vor Anmeldeschluss, durch die Hamburger Polizei, die Augen geöffnet. Wir wurden aufgefordert die Stadionkapazität von 10.000 auf maximal 5.000 zurückzubauen, damit das Versammlungsgesetz nicht greift. Anders als beim SC Victoria wurde in unserem Stadion seit 30 Jahren nichts mehr gemacht. Selbst provisorische Maßnahmen wären wie gesagt nur mit Krampf machbar gewesen.

… über die Hinhalte-Taktik gegenüber den Spielern: „Es ist doch nachvollziehbar, dass die Spieler enttäuscht sind. Aber kein Spieler hat als Bedinungung bei Bergedorf 85 zu spielen die Regionalliga genannt. Von daher ist „Hinhalten“ das falsche Wort. Wir haben sicherlich fehlerhafte Visionen aufgebaut, für die Spieler, aber auch für uns. In letzter Konsequenz müssen wir festhalten, dass es zum Vorteil für Bergedorf 85 gelaufen ist. Jetzt können wir unsere Lehren daraus ziehen und uns entsprechend vorbereiten.

Frage in die Runde: Wie erging es Euch bei dem Auftritt der Herren Wenzel und Hammer? Überzeugend oder nicht?

Benny Semmler

Papa, Blogger, Mitgründer FRISCHER FILM, Seniorenspieler USC Paloma, Mitglied UnterstützerClub des FC St. Pauli, Towers-Fan und Gotnexxt.de-Follower.