Top

Holstein Kiel: Stark genug für die Dritte Liga

Gut zwei Monate nach einem Spiel gegen Borussia Dortmund steht für Holstein Kiel das vermutlich letzte Spiel des Jahres an. Der gutbetuchte Sachse schlägt auf im Holstein-Stadion. Eine Vorschau.

Die „Störche“ fliegen wieder. Nach drei Siegen in Folge, ist das Team von Trainer Thorsten Gutzeit wieder auf Kurs und bereit für das lang ersehnte Duell der Regionalliga Nord.

Imagefilme für Rostock und Mecklenburg-Vorpommern

RB Leipzig kommt Samstag (13.30 Uhr) ins Holstein-Stadion in die Landeshauptstadt. Es geht um den Schlussspurt um den einzigen Aufstiegsplatz in den Profifußball.

„Wir haben in Jahr zwei nach dem Umbruch die Chance, um Platz eins mitzuspielen“, analysiert Kiels Manager Andreas Bornemann nüchtern.

Nun gelte es, nicht nur RB zu schlagen, sondern den Tabellenführer Hallescher FC noch abzufangen, der mit 69 Punkten auf Platz eins thront. RB (65 Punkte) folgt als Zweiter, Kiel (63) einen Platz dahinter.

Es sei ein „vorgezogenes kleines Endspiel um die Spitze“, so Bornemann, auch wenn man auf einen Halle-Ausrutscher angewiesen ist, in den letzten fünf Partien. Denker Bornemann meint, dass ein Aufstieg kein Muss sei, auch wenn einige ihn aus dem überraschenden Erfolg im DFB-Pokal, wo die „Störche“ erst im Viertelfinale an Borussia Dortmund scheiterten, ableiten würden. Auch Halle habe „vier, fünf Jahre gebraucht“, um sich den Spitzennimbus zu erarbeiten.

Der DFB-Pokal, wo Kiel immerhin drei Profiteams rausschmiss, wird mit etwas zeitlichen Abstand aber auch als Bumerang empfunden. „Wir hatten Probleme mit der Lockerheit“, so Bornemann. „Es war ein Konzentrationsproblem, die Spieler glaubten auf einmal weiter zu sein, als sie es waren.“

Kiel schenkte gegen vermeintlich leichte Gegner Punkte ab und ließ die Konkurrenz an sich vorbeiziehen. Auch die Verletzung der Schlüsselspieler Tim Siedschlag und Morten Jensen sowie ein Leistungsabfall von Goaalgetter Marc Heider habe zu einem Einknicken geführt.

„Wir haben die Schwächephase aufgearbeitet“, sagt Bornemann kurz vor dem wichtigen Duell gegen RB, mit der Einschränkung, „den Aufstieg nicht mehr in den eigenen Händen zu haben“.

Rafael Kazior, der im Sommer als Offensivverstärkung von den HSV-Amateuren an die Förde zurückkehrte, sagt: „Hier wird klar und sachlich gearbeitet. Wir wissen, was möglich ist, wenn es nicht klappt, mit dem Aufstieg, geht die Welt nicht unter.“

Auch Bornemann bestätigt: „Es wäre schön, wenn es sich weiter lohnen würde, in der Tabelle nach oben zu gucken.“ Ziel sei es aber, „mittelfristig auf bundesdeutscher Ebene zu spielen“. Bornemann erwähnt ein Zeitfenster von „drei, vier Jahren“.

Imagefilme für Rostock und Mecklenburg-Vorpommern

So sei es wesentlich wichtiger, dass kurzfristig der Umbruch gelungen sei und im ersten Jahr der neuen Zeitrechnung 2010/2011 der Landespokal gewonnen wurde.

„Das war die Initialzündung, dass Kiel auf die bundesdeutsche Landkarte gerutscht ist“, so Bornemann. 17 neue, auch viele unfertige Spieler waren damals gekommen. „Wir sind auf einem guten Weg, würden uns aber gegen einen Aufstieg nicht wehren“, gibt sich der stille Team-Architekt dann doch ein wenig kämpferisch.

Auch Kazior fletscht vor dem gefühlten Finale die Zähne in Richtung Leipzig: „Wir sind stark genug für die Dritte Liga.“

Benny Semmler

Papa, Blogger, Mitgründer FRISCHER FILM, Seniorenspieler USC Paloma, Mitglied UnterstützerClub des FC St. Pauli, Towers-Fan und Gotnexxt.de-Follower.