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Mienert #8: Eine Tonne Regenwürmer für „Stuhli“

Mienert #8 // Die achte Folge mit Friedelhm Mienert meint es milde mit den Protagonisten: Thumbs up für DJ Özbek, dem ein Vertagsangebot von Hagenbecks Tierpark vorliegen soll. Und Thumbs up für „Stuhli“, der jüngst zum Trainertitan geehrt wurde. Und los.

 

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Alle 14 Tage
FUSSBALL für FORTGESCHRITTENE
von Friedhelm MIENERT

Das finale Fieber um Titel ist in diesen spannenden Tagen, wo es um den Finaleinzug in der Champions League geht und Kloppos Kicker als Deutscher Meister triumphieren, mehr denn je in den Mittelkreispunkt der Fußball-Öffentlichkeit gerückt – auch bei den Amateuren.

So auch vor einigen Tagen beim DFB-Futsal-Finale, wo die Hamburger Hallenhelden, die Hamburger Panthers, dynamisch elegant den Titel gewannen. Um die nimmermüde Storchen-Gazelle Ulusoy vom FC Türkiye bissen die Raubkatzen entschlossen zu. Darunter auch zwei internationale Deichkicker vom SCVM: Argetim Kaba, die feinfühlige Walze, die als Baby in den Kaba-Kakaotrunk-Bottich gefallen ist.

Und Sabor Khalili, den dünnbeinigen intelligenten Aal, der sich artgerecht aus den engsten Räumen herauswinden kann. Auf den Rängen fiel auch ein Herr Meyer von Bergedorf 85 ins Auge, einer der es versteht, sich stundenlang auf Zehenspitzen fortzubewegen und den Ball streichelt wie ein Ballettänzer die Seele der Ästheten.

DJ Özbek in den Tierpark?

Ach ja, DJ Özbek hat auch richtig Musik gemacht, vor allem hat der Knipser für Klagelieder beim Gegner gesorgt. Und der Panthers-Keeper Yalcin Ceslani sprang derart gekonnt in die Bresche, dass er jetzt ein Vertragsangebot von Hagenbecks Tierpark erhalten haben soll.

Tierisch gut weggekommen ist jüngst auch Trainer Stuhlmacher, der den Titel „Dompteur des Jahres“ erhielt. Siehe da: Obwohl Stuhlis Meiendorfer SV nichts mit der Meisterschaft in der Oberliga Hamburg zu tun hat, wurde dem akribischen Angler diese hohe Auszeichnung zuteil. Er hat schließlich dafür gesorgt, dass sein komplett neu zusammengestellter Fußi-Schwarm nicht im Trüben (des Tabellenkellers) fischt, dass seine Jung-Lachse gekonnt aus dem Abstiegsstrudel aufgetaucht sind – und beim 5:0-Sensationssieg vorige Woche über Altona 93 meisterlich auftrumpften. Und die Adolf-Jäger-Kampfbahn-Karpfen zu ganz kleinen Fischen degradierte.

Skandal: Eine Tonne Regenwürmer für Stuhlis Anglerhaken hätten in den Präsentkorb gehört, aber das hat Semmler versemmelt…

Bewegungs-Oldie Jurkschat und das Anglerlatein

„Gib Schnur!“ hatten sich auch die Norderstedter Youngster um Bewegungs-Oldie Jurkschat vor dem 5:2-Sieg über Bergedorf 85 ins Angler-Lateinbuch geschrieben. Sehr zur Freude von Trainer Dieter-Ich, der daraufhin vom Präsidenten Koch in die Fischküche eingeladen wurde, um seine Ernennungsurkunde als Cheftrainer in Empfang zu nehmen.

„Nehmer-Qualitäten“ offenbarte 85, wohl auch bedingt durch das Fehlen des griechischen Laufwunders Ioannou, der ab Sommer wieder auf dem Regionalliga-Laufsteg landen will.

Ebenso wie 85-Capitano „Sascha 10“, der ab Sommer beim Bald-Regionalligisten FC Oberneuland Neuland schnuppern könnte. Landflucht wird auch 85-Innenverteidiger-Ikone Martin Sobzcyk nachgesagt, angeblich lautet die Adresse SC Victoria. Aber das glaube ich nicht, Sobbi wird 85 nicht verlassen, auch wenn der Fußballfürst des Flirtens nie müde werden wird. Auch der lässige Landau wird kein Neuland suchen, solange Ronny Wenzel 85-Mäzen bleibt.

Ob 85 allerdings am Saisonende auf dem ersten Platz landet, darf ernsthaft bezweifelt werden. Zumindest wäre es ein Novum, wenn ein Klub mit so vielen Gegentoren meisterliche Ehren erringen würde. Aber bei 85 ist immer und jederzeit mit Überraschungen zu rechnen…

Rechnen möchte Titelkonkurrent Curslack in der nächsten Spielzeit auch mit Ostbeks Offensivtalent Alexander Pohlmann, in der Hoffnung, dass der ambitionierte Athlet nicht die Option Regionalliga zieht. Da es Curslacks Knipser-Kante Veselinovic (16 Buden) in höhere Gefilde zieht und auch Marathon-Möller (12 Treffer) nach oben will, spielen in diesen Tagen auffällig sprintstarke Niedersachsen-Talente für die Offensive vor, wie Trainer Henke bestätigt: „Kaliber Vollgas, sehr interessant.“

Hochinteressant hätte man es gefunden, wenn Rentner-Recke Reincke als Co-Trainer weitermachen würde. Aber das wird wohl nix. „Nix dagegen, wenn die anderen nicht wollen“, lässt sich SVCN-Manager Jens Seddig auf die Frage nach dem Wunsch, Meister zu werden, entlocken.

Seymus Atug in die Türkei?

Dem Lockruf eines türkischen Profiklubs wird wohl Ostbeks torgefährliches Defensivtalent Seymus Atug folgen. Folgenschwere Konsequenzen könnte für die Ostbeker das Aufbäumen der Palomannschaft um Neutrainer Krausz haben.

Nach dem 4:1-Sieg der Krausz-Käfigkämpfer in Sasel, könnten die Tauben am Saisonende im kollektiven Klassenerhaltsrausch von oben runterpupsen auf die Kofahl-Kämpfer … ganz im Stile von Last-Minute-Überfliegern. Womit wir wieder beim „Titel“-Thema wären: Krausz kann noch davon träumen, vom USC-Taubenzüchterverein den Tauben-Titelorden verliehen zu bekommen. Ob sein Wunsch auf taube Ohren stößt?

In den Abgrund stoßen kann sich aber auch noch der 4 Punkte über dem Strich befindliche SCVM, wenn man sich darauf verlässt, dass Jungtrainer Scherner Recht damit behält, dass nur noch drei Punkte zum Klassenerhalt nötig sind, zumal Paloma am 18. Mai die Scherner-Truppe zum Käfigkampf am Freitagabend empfängt.

In Empfang nimmt wohl der SC Victoria den Titel des Hamburger Oberligameisters, auch weil die Nachverpflichtung von Altmeister Patschinski (7 Treffer) ein berechenbares Kollektiv mit taktischer Disziplin und großer Kaderqualität in der Breite die nötige Spitze verliehen hat.

Mit spitzer Feder geht’s hier bald weiter,
Sportgruß. Mienert Friedhelm.

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Harry Jurkschat

Seit Gründung mit auf dem brennenden BTB-Rasen. Im Gegensatz zu Semmler ist Jurkschat smart. Eine Mischung aus Mehmet Scholl und Günter Netzer. Der ewig 31-Jährige Insiderexperte harmoniert sich von Meppen bis Kiel, ist der Ausbügler und Staubsauger in der 2. Reihe. Dazu kommt aufgrund internationaler Fussball-Erfahrung (6 Länderspiele für Deutschland) Know-How im Wesentlichen. Manko: Bisweilen zu symphatisch und häufig mit den Sekretärinnen beschäftigt.