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Tischfußball: Vom Kneipenspiel zum Sportevent

Von der Kneipe auf die große Medienbühne. Was für viele Fußballer gilt, trifft auch auf eine ganze Sportart zu: Tischfußball. Das beliebte Kneipenspiel mausert sich zu einem internationalen Sportevent.

Von Matthäus Kosik

Der Begriff Trendsportart hat so seine Tücken. Futsal beispielsweise, das momentan als die revolutionäre Neuentdeckung im Hamburger Amateurfußball gilt, gibt es inoffiziell schon seit mehr als 60 Jahren.

Imagefilme für Rostock und Mecklenburg-Vorpommern

Aufgrund der Anerkennung als offizielle Hallenfußballvariante 1989 durch die FIFA, hat Futsal offiziell schon mehr als 20 Jahre auf dem Buckel. Jedenfalls von einem neuen Trend kann hier nicht mehr die Rede sein. Ähnlich stellt sich die Situation beim Tischfußball dar. Schon 1967 wurde auf Initiative der BILD die erste Deutsche Meisterschaft ausgetragen. In den Jahren zuvor hatten sich Spieler in ganz Deutschland zu Vereinen zusammengeschlossen und 1969 bekam auch sie ihren Dachverband. Knapp vierzig Jahre später schießt die einst eher urige Hinterzimmerunterhaltung zu einem Mainstream-Spektakel auf.

Mittlerweile ist der Deutsche Tischfußballbund (DTFB) einer von insgesamt 62 Mitgliedsnationen im 2002 gegründeten Weltverband ITSF. Die International Table Soccer Federation ist seitdem für die Austragung von Weltmeisterschaften und World Cups, sowie die Verwaltung der Weltranglisten verantwortlich.

Ähnlich wie im Tennis sammeln die Spieler auf internationalen Turnieren Punkte für die Weltrangliste, auf nationaler Ebene wird um Punkte für die deutsche Rangliste gekickert, sogenannte Challenger-Turniere. Neben dem Wetteifern um Ranglistenpunkte, duellieren sich die Spieler ebenfalls in bundesweiten Ligen. Für die Herren gibt es die 1. und die 2. Bundesliga, mit jeweils 24 Vereinen. 2010 startete die Damen-Bundesliga, 2011 eine Senioren-Bundesliga sowie eine Junioren-Bundesliga mit jeweils 12 Vereinen.

Eine Besonderheit des Wuzzelns, wie es beispielsweise in Österreich genannt wird, sind die verschiedenen Tische. Tecball, Leonhart, Ullrich oder Fireball sind nur eine kleine Auswahl aus möglichen Spieluntergründen.

Dabei unterscheidet sich jeder Tisch in Untergrundmaterial, Ball, Konstitution der Figuren und Spielweise. Der in Frankreich beliebte Bonzini-Tisch besitzt beispielsweise Teleskopstangen und Gewichte an den Füßen der Spielfiguren. Das Spielen an so einem Tisch unterscheidet sich daher stark von anderen, sodass sich viele Spieler auf einige wenige Tische spezialisieren und darunter immer einen Lieblingstisch haben.

Tischfußball in Hamburg

Wer sich in Hamburg für Tischfußball interessiert, der sollte sich das Kixx anschauen. Seit 2011 finden bis zu 20 Kickertische in der Location am Nobistor 38 Platz, sieben Jahre zuvor begann das Unterfangen mit drei Tischen im Vereinsheim des HEBC.

Bericht // BLOG-TRIFFT-BALL war im Kixx.

Der enorme Zulauf zwang die Betreiber 2008 zum Umzug in die Drei-Zimmer-Wohnung in der Talstraße und zu dem Entschluss den Hamburger Tischfußballverband (TFVHH) zu gründen. Laut eigener Aussage sind unter dem Dachverband 59 Mannschaft mit knapp 600 Spielern gemeldet.

Eine Entwicklung, die der Futsal in Hamburg erst noch gehen muss.

Benny Semmler

Papa, Blogger, Mitgründer FRISCHER FILM, Seniorenspieler USC Paloma, Mitglied UnterstützerClub des FC St. Pauli, Towers-Fan und Gotnexxt.de-Follower.