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Der Angstabend am Freitag: Wen erwischt’s?

Feiern oder versagen? Am Freitag könnte der Oberliga-Gott seine Entscheidungen im Abstiegskampf verkünden. In direkten Duellen spielen die vier Kellerteams gegeneinander. BLOG-TRIFFT-BALL blickt auf den Angstabend.

Alle Spiele, alle Tore. Ab 19 Uhr im Ticker!

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Mehr Drama am 33. Spieltag geht nicht!

Baby, die Oberliga hat sich zum Finale der Saison hitchcockfein gemacht und thrillert sich ins Ziel. Vier Teams suchen untereinander einen letzten Absteiger. Wer begleitet Sasel und Billstedt in die gruselige Landesliga? BLOG-TRIFFT-BALL sprach mit den Kellercoaches.

SCVM-Coach Benjamin Scherner bringt es auf den Punkt: „Die Liga hält nur der, der bereit ist mehr zu opfern. Favoritenrollen gibt es nicht mehr.“

Tabelle vergessen, Gegner fressen! Freitag, 19 Uhr wird im heißen Abstiegskeller die Heizung auf Zero gedreht.

Schlechte Chancen hat momentan wohl der SV Rugenbergen. Von den vier bedrohten Mannschaften weisen die Rugis die schlimmste Bilanz auf – nur zwei Punkte aus den letzten sechs Spielen. Das ist Abstieg.

Den letzten Sieg feierten die Teufel vor über einem Monat (1:0 gegen Curslack-Neuengamme). Seitdem hagelte es sechs sieglose Spiele infolge. Doch in Oststeinbek wollen die Bönningstedter endlich wieder etwas „auf den Teppich bringen,“ wie Rug-Vielleichtretter Ralf Palapies betont.

Der beobachtete Oststeinbek in Halstenbek und gesteht: „Der OSV untermauerte hervorragend, dass sie dieser Punktabzug aus dem Altona-Spiel noch wütender gemacht hat. Und eigentlich sind sie zu Hause noch stärker.“

Ein Wachrüttler für sein Team, dass laut Aussagen aber „den Ernst der Lage total erkannt hat.“

Respekt haben sie also, die Ruger. Aber keine Angst. „Es wird ein heißer Tanz, ich rechne mit 500 Zuschauern und mehr. Auch von uns kommen eine Menge Leute mit. Und alle werden sehen, dass wir nicht absteigen wollen.“

Die Leistungskurve der letzten 6 Spiele
USC Paloma: 12 Punkte, 11:9 Tore
SCVier-u. Marschlande: 10 Punkte, 10:9 Tore

Oststeinbeker SV: 10 Punkte (3 abgezogen), 7:8 Tore
SV Rugenbergen: 2 Punkte, 10:16 Tore

Gegenüber Stefan Kohfahl nimmt die zugeschanzte Rolle gerne an. „Wir haben eine gute Situation. Druck tut uns gut“, prophezeit er.

Der abgezogene Altona-Dreier (Atug wurde trotz Sperre eingesetzt – wir berichteten) spielt dabei nur eine untergeordnete Rolle. „Die wütende Emotion ist das eine. Das Können, wie wir aber damit umgehen, ist das andere. Unsere Jungs sind erlebnisorientiert, jetzt haben sie ihr Endspiel.“ Und Kofahl legt wütend nach: „Das Spiel wollten wir. Wenn wir gewinnen, hat Rugenbergen den schwarzen Peter.“

Palomas Übercoach Marco Krausz wirkt vor dem Allesnichtsoder-Spiel gegen den Aufsteiger aus Vierlanden weniger adrenalingeladen. Nüchtern gibt er zu Protokoll: „Mir wird generell zu früh gejubelt. Wir waren vor Monaten schon abgestiegen und alle haben gefragt, warum ich mir das antue. Jetzt sehen sie unsere Entwicklung und die ist gut – mehr allerdings nicht. Noch haben wir nichts erreicht.“

Für Krausz, dessen Team zuletzt drei Heimsiege in Serie feierte, ist der Gast klarer Favorit.

„Sie haben die beste Ausgangsposition. Allerdings auch den meisten Druck. Sie waren vor ein paar Monaten nicht darauf vorbereitet noch einmal in den Abstiegskampf verwickelt zu werden, haben demnach nun viel mehr zu verlieren.“ Paloma habe „diese Situation seit Wochen“, das Team „weiß, was sie machen müssen“.

Mit einem eigenen Sieg und einer 2 auf dem Tippzettel aus Oststeinbek wäre Paloma gerettet.

Vier- und Marschlandes Trainer Benni Scherner geht frohen Mutes ins Duell an der Bruckner: „Uns geht sicher nicht die Muffe. Wir kennen Grandplätze aus den letzten Jahren und sind darauf eingestellt.“

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Der 26-Jährige gesteht aber auch: „Die Anspannung ist da, aber wir fahren mit positiven Gedanken dorthin. Wenn wir gewinnen, sind wir durch.“ In den letzten sechs Spielen holte man 10 Punkte. Die Deichlinge kommen mit zwei Auswärtssiegen im Gepäck und wirken gerüstet.

So dann, das Drehbuch für den Angstabend am Freitag ist geschrieben. Und wir haben die Hosen voll.

Schick uns deinen Kommentar: Was meint ihr, wer hat Nerven und packt’s?

Harry Jurkschat

Seit Gründung mit auf dem brennenden BTB-Rasen. Im Gegensatz zu Semmler ist Jurkschat smart. Eine Mischung aus Mehmet Scholl und Günter Netzer. Der ewig 31-Jährige Insiderexperte harmoniert sich von Meppen bis Kiel, ist der Ausbügler und Staubsauger in der 2. Reihe. Dazu kommt aufgrund internationaler Fussball-Erfahrung (6 Länderspiele für Deutschland) Know-How im Wesentlichen. Manko: Bisweilen zu symphatisch und häufig mit den Sekretärinnen beschäftigt.