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Marco Schultz: Stark mit Gregor Strebel

Dass Marco Schultz noch nicht in aller Mund ist könnte daran liegen, dass er in der abgelaufenen Saison nur sieben Mal auf dem Feld stand. Und dennoch gehört der 20-Jährige zur wertvollsten Personalie im Dieterich-Lager. BTB-Zampana Friedhelm Mienert erklärt warum.

Schultz‘ Saisondaten: 7 Spiele, 7 Tore, alle 58 Minuten schlägt der 20-Jährige in der Oberliga Hamburg zu. Müssen wir nicht drüber reden, das ist fett.

Vor allem dass Schultz nach achtmonatiger Verletzungspause (Fuß war schrott) derart durchstartet, ist stattlich.

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Wir trafen diesen Schultz jetzt zum Gespräch in einem Strandkorb, auch weil Maestro Mienert nur einen Stuhlwurf entfernt vom Geburtsort von Schultz beheimatet ist: Erbstorf.

Beim dortigen TuS beulte der Dunkelblonde bis zum 11. Geburtstag die gegnerischen Tornetze im Landkreis Lüneburg aus, fünf bis zehn Dinger zappelten damals pro Spiel in der gegnerischen Kiste.

Mit zwölf Jahren nahm der „Torres vom Dorf“ das Angebot des Hamburger SV an, und es sollte ein bewegtes und mobiles Fußballerleben beginnen: „Als 12-Jähriger war ich tief enttäuscht, dass ich bei Werder Bremen keinen der wenigen Internatsplätze bekam, also nahm ich das HSV-Angebot an, und pendelte drei Jahre lang von Erbstorf zum HSV-Trainingszentrum.“

Ein Riesenpensum, aber das Erbstorfer Talent war von klein auf an kein „Erbsenzähler“: „Tore am Fließband erzielen, das ist das, was ich immer wollte“, sagt Schultz. Und ein einziges Erlebnis ist es wert gewesen, drei Jahre lang keinen Weg zu scheuen, um zum HSV zu kommen: „Als ich mit meiner Mannschaft von Rafael van der Vaart zu seinem Turnier nach Amsterdam eingeladen wurde, war ich einfach nur begeistert.“

Persönliche Nähe zum Lieblingsspieler und Idol zu genießen, das erleben nicht viele Talente. Und: „Sylvie war auch dabei.“

Als B-Junior hatte sich der Bubi-Bomber dann einen der begehrten Internatsplätze beim HSV erarbeitet. Doch Verletzungen warfen das Talent mit der eingebauten Torgarantie zurück.

So wechselte der Knipser als jüngerer A-Jugendspieler ins Talenthaus beim FC St. Pauli. „Aber da haben wir leider den Bundesliga-Aufstieg nicht geschafft.“ Schultz landete beim VfB Oldenburg: Dort kickte er erst im A-Junioren-Bundesliga-Team, in der Rückserie in der Oberliga-Elf der Männer.

Auch die nächste Station ließ nicht lange auf sich warten: Im Sommer 2011 folgte Schultz der Offerte von Hamburgs Oberligist Eintracht Norderstedt, wo er auch eine Ausbildung zum Bankkaufmann begann. Doch eine schwere Fußverletzung setzte den Angreifer acht Monate außer Gefecht: „Eine ganz bittere Zeit. Aber vielleicht die wichtigste bisher überhaupt.“

Denn seit seiner Reha trainiert der Schultz dreimal wöchentlich mit Gregor Strebel als Personal-Trainer, der ihn „fitter als früher und auch schneller gemacht hat“.

Schultz gesteht schmerzfrei: „Mein Ziel bleibt: Ich will Profifußballer werden. Der Weg dahin ist kein Wunschkonzert, das weiß ich. Aber ich bin bereit und fest entschlossen, meinen Traum zu leben.“

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Nicht ausgeschlossen, dass der Goalgetter sogar zum Globetrotter wird: „Auch das Ausland ist für mich interessant. Mal abwarten, was sich ergibt.“

Der erste Schritt zum Profi ist gemacht: Die Beratungsagentur, die Nationalspieler Per Mertesacker von Arsenal London betreut, hat sich des Erbstorfers angenommen.

Der Hamburger Mark Pomorin kümmert sich für die Agentur um Schultz, der früh auszog, um Profi zu werden.

Benny Semmler

Papa, Blogger, Mitgründer FRISCHER FILM, Seniorenspieler USC Paloma, Mitglied UnterstützerClub des FC St. Pauli, Towers-Fan und Gotnexxt.de-Follower.