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Schon vor BVB-Knaller: Peter Mousknalli am Ende

„Ätsch, wir haben das Hammerlos“, stinkefingert ganz Oberneuland Richtung Rest-Deutschland. Die Vorort-Bremer ließen sich den BVB aus der DFB-Urne ziehen. Mit im Loskügelchen: Medienrummel. Hype. Stress. FCO-Coach Peter Mousalli ist am Ende.

Peter Mousalli, machen Sie drei Kreuze, wenn das DFB-Pokalspiel endlich vorbei ist?
Erst einmal freue ich mich auf das Spiel. Aber es ist schon mehr als anstrengend. Eben war Sky am Telefon, später habe ich Termine mit Sat1 und RTL. Das Telefon brennt.

Dabei wurden sie gar kein Olympia-Sieger.
Stimmt. Wir haben nichts gewonnen. Aber dieses Los zieht die Medien an, das ist unglaublich. Wer sich alles meldet, wer Karten haben will, wer Interviews möchte – sowas kennen wir hier gar nicht. Es ist ein riesiger Hype. Und übrigens: Ich habe seit drei Wochen keine Karten mehr.

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Wir raten: Genießen Sie den derzeitigen Ruhm.
Natürlich ist es schön, dass wir einmal so viel Aufmerksamkeit bekommen. Aber das liegt ja eigentlich nicht an uns, sondern am Gegner. Ich gebe zu, langsam komme ich an die Grenzen der Belastbarkeit, weil ich alles selber machen muss. Wir haben keinen Mann für die Öffentlichkeit und somit geben alle meine Nummer weiter.

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Hätten Sie lieber gegen FSV Frankfurt gespielt?
Natürlich nicht. Das Spiel ist ein absolutes Highlight. Es ist zwar die schwierigste Aufgabe von allen Regionalligisten, aber auch die schönste.

Können Sie sich vor einem Spiel gegen den Deutschen Meister ernsthaft vorbereiten und der Mannschaft eine Taktik mit aufs Feld geben? Oder werden Sie dann vom Team ausgelacht?
Natürlich kann man sich vorbereiten. Ein paar Schlüsse können wir aus dem Meppen-Spiel gegen Dortmund ziehen. Da hat man gesehen, wenngleich Dortmund mit einer 1B-Truppe da war, dass man als Regionalligist mithalten kann. Und Fakt ist auch, dass wir die Borussen besser kennen, als die uns. Einige meiner Spieler sind BVB-Fans, die wissen wie gut ihre Idole sind.

Was setzen Sie sich als Ziel?
Das gibt es nicht. Unsere Taktik lautet: Mitspielen. Wir werden uns nicht hinten reinstellen. Wir wollen den Zuschauern etwas bieten und zeigen, dass wir auch was am Ball können. Wenn wir das schaffen, dann ist das eine tolle Sache.

In unserer Facebook-Umfrage traut Ihnen niemand die Überraschung zu.
Das wundert mich nicht. Ihre User haben anscheinend Ahnung.

Abschließend. Wie sehr freuen Sie sich auf Jürgen Klopp?
Ich habe höchsten Respekt vor dem Mann. Was Jürgen in den letzten Jahren entwickelt hat, dass ist sensationell. Momentan ist er der beste Trainer Deutschlands.

Sie duzen King Klopp.
Logisch, das ist unter Fussballern üblich.

Samstag, 15.30 Uhr, Weserstadion Bremen.
Für das Spiel sind bisher gut 20.000 Karten verkauft.

Harry Jurkschat

Seit Gründung mit auf dem brennenden BTB-Rasen. Im Gegensatz zu Semmler ist Jurkschat smart. Eine Mischung aus Mehmet Scholl und Günter Netzer. Der ewig 31-Jährige Insiderexperte harmoniert sich von Meppen bis Kiel, ist der Ausbügler und Staubsauger in der 2. Reihe. Dazu kommt aufgrund internationaler Fussball-Erfahrung (6 Länderspiele für Deutschland) Know-How im Wesentlichen. Manko: Bisweilen zu symphatisch und häufig mit den Sekretärinnen beschäftigt.