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Norderstedts Höcker: Das ist scheiße.

Böse! Landesliga-Aufsteiger HEBC besiegt in der dritten Runde des ODDSET-Pokals den hochgehandelten Oberligisten Eintracht Norderstedt mit 2:1 (1:0). BLOG-TRIFFT-BALL sprach nach dem Abpfiff mit dem enttäuschten Norderstedter Torwart Johannes Höcker und dem gefeierten HEBC-Doppel-Torschützen (einmal Elfmeter, einmal regulär) Enno Martini.

Herr Höcker, zunächst einmal die klassische Frage: Woran lag’s?
Grundsätzlich daran, dass wir unsere Chancen nicht genutzt haben. HEBC hat natürlich über 90 Minuten keinen schönen Fußball gespielt, ist in meinen Augen auch nicht verdient weiter. Aber so ist der Pokal. HEBC macht aus zwei Chancen zwei Tore, fast 100 Prozent ausgenutzt, wir haben 13 gute Chancen, ein Tor und dann kommt so ein Ergebnis zustande, was für uns natürlich nicht zufriedenstellend ist, weil wir unser Ziel dieses Jahr nicht erreichen werden können.

Nach der Auftaktniederlage in der Oberliga gegen Altona 93. Welche Schlüsse zieht man nach einem Pokalaus gegen einen klassentieferen Gegner?
Wir sind aus dem Pokal rausgeflogen, haben nun frei, am Donnerstag ist wieder Training, Freitag ist Training und wir müssen uns voll konzentrieren auf den Sonntag, auf Pinneberg, weil wir da natürlich wieder in der Liga Leistung geben müssen und das wollen wir dann natürlich auch machen. Pokal ist jetzt abgehakt, das hilft nichts, da müssen wir durch.

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Wenn man etwas ketzerisch fragt: Sie waren bei Bayern München und beim HSV. Wie fühlt es sich für Sie persönlich an, gegen einen Landesligisten aus dem Pokal zu fliegen?
Ja, das kenn ich ja von beiden Vereinen, wie das ist, wenn man gegen Mannschaften unter einem spielt, daher wusste ich auch, dass es nicht einfach wird, weil die immer über Aggressivität, über Kampf ihre paar Möglichkeiten im Spiel bekommen – und wenn dann noch Glück dabei ist, so wie heute, dann kann man auch mal als Verlierer vom Platz gehen, so wie uns das heute passiert ist. Und das ist auf gut Deutsch gesagt: Scheiße!

Enno Martini, HEBC

Matchwinner. Zwei Tore. Legen Sie los …
Naja, ich habe zwar die zwei Tore gemacht, aber der Matchwinner ist die ganze Mannschaft. Wir standen so enorm unter Druck und Norderstedt hat nur nach vorne geschoben. Im Endeffekt waren meine beiden Tore Resultat einer mannschaftlichen Leistung.

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Und wie war das Gefühl nach dem Anschlusstreffer?
Ich habe gedacht: „Jetzt bloß nicht in die Verlängerung.“ Ich glaube, wir sind alle auf dem Zahnfleisch gegangen in den letzten Minuten und haben gekämpft. Wäre es in die Verlängerung gegangen, ich glaube, das hätte hier nochmal ein bisschen mehr wehgetan.

Was würden Sie sagen, war im Endeffekt der Schlüssel zum Erfolg heute?
Insgesamt war es auf jeden Fall die mannschaftliche Geschlossenheit. Das war das A und O. Jeder hat sich reingehangen. Das war denke ich das Ausschlaggebende.

War der Elfer berechtigt vorhin?
Ich glaube, es war ein bisschen der Bonus der unterklassigen Mannschaft. Ich persönlich hätte ihn wahrscheinlich nicht gegeben, aber so ist Fußball.

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Harry Jurkschat

Seit Gründung mit auf dem brennenden BTB-Rasen. Im Gegensatz zu Semmler ist Jurkschat smart. Eine Mischung aus Mehmet Scholl und Günter Netzer. Der ewig 31-Jährige Insiderexperte harmoniert sich von Meppen bis Kiel, ist der Ausbügler und Staubsauger in der 2. Reihe. Dazu kommt aufgrund internationaler Fussball-Erfahrung (6 Länderspiele für Deutschland) Know-How im Wesentlichen. Manko: Bisweilen zu symphatisch und häufig mit den Sekretärinnen beschäftigt.