Die Hoheluft feiert Victoria. Und Benny Hoose. Der Triple-Torschütze sorgte gegen Flensburg im Alleingang für den ersten Victoria-Dreier in der Regionalliga. BTB sprach mit Hyper-Hyper-Hoose.

Benny Hoose, was war die größte Erkenntnis nach dem Flensburg-Sieg? Hoose kann Elfer, oder Vicky gewinnen?
Auf jeden Fall, dass Victoria gewinnen kann. Dass unser gutes Spiel in der 90. Minute noch mit einem Elfmeter gekrönt wurde, war natürlich toll. Zumal man nach dem 2:2-Ausgleich nicht unbedingt gedacht hat, dass wir noch gewinnen.

Beschreiben Sie die Emotionen danach.
Das war ein super Gefühl für die Mannschaft. Jetzt das Verständnis haben zu können, dass auch in den nächsten Spielen etwas zu holen ist, ist toll. Bisher haben wir immer gut mitgespielt. In den drei Spielen, wo wir Tore schossen, haben wir immer geführt und dann verloren. Gegen Flensburg haben wir es aber endlich geschafft, wenn auch mit zwei Zwischencrashs, zu gewinnen. Das war die wichtigste Erkenntnis.

Es war Ihre Woche. Spieler des Jahres in Hamburg, drei Tore gegen Weiche. Läuft.
Das kann man so sagen. Wobei ich auch schon gefragt wurde, ob die Ehrung eine Rolle gespielt hat. Und ich muss sagen: Auf keinen Fall. Ich probiere in jedem Spiel zu treffen. Mal klappts eben, mal nicht.

Wie sehr ärgerte Sie, dass so eine Leistung kommt, als das Transferfenster schloss? Die Angebote nach drei Toren… Sie wissen schon…
Überhaupt gar nicht. Drei Tore kann jeder mal schießen. Das ist ja nun wirklich so. Rennst du dreimal bei einem verlängerten Einwurf durch und der Ball fällt dir vor die Füße, dann hast auch dreimal getroffen.

So einfach war es bei Ihnen nun aber nicht.
Es ist ein Beispiel. Bei mir war es sicherlich ein wenig anders. Ich hatte bei dem ersten Tor schon ein gutes Gefühl vor der Standard. Das ist nicht immer so.

Sie haben Victorias ersten Saisonsieg eingetütet und drei Tore geschossen. Sie dürften sich ruhig freuen.
Klar ist das schön für mich. Aber viel schöner ist es für das Team. Gerade, weil nach dem Abgang von Nico Patschinski die Tore auch irgendwo gefehlt haben. Das Gute ist doch, dass wir mal drei Tore geschossen haben und sogar Chancen für mehr hatten. Die Gewissheit haben wir jetzt – wir können es.

Wir haben kürzlich mit Roger Stilz gesprochen. Der meinte: „Wir müssen lernen. Und wir haben schon gelernt. Im taktischen wie im spielerischen Bereich.“ Können Sie das ausformulieren? Was braucht es in der Regionalliga?
Im Vergleich zur Oberliga brauchen wir erstmal ein solides Defensivverhalten. Weil wir, anders als zur Oberliga, den Ball nicht zu 60, 70 Prozent haben. Die Mannschaften stellen sich nicht hinten rein. Ganz im Gegenteil. Auch Flensburg hatte mehr Ballbesitz. Daran müssen wir uns gewöhnen. Es ist eine totale Umstellung gegen Mannschaften zu spielen, die uns, was Ballbesitz angeht, total beherrschen. Für uns kommt es jetzt darauf an, die Konterchancen, die wir haben, mit höchster Konzentration zu spielen und Torchancen durch genaue Pässe zu kreieren. Das sind die Dinge, an denen wir arbeiten müssen.

Harry Jurkschat, erwiesener Experte bei BTB, sagt: Wie kein Zweiter zeigt gerade Jan Lauer, wie sich Vicky entwickelt. Zum Start in Meppen richtig Probleme, wird er jede Woche stabiler. Lauer ist für ihn das Sinnbild der Entwicklung Victorias.
Auf jeden Fall. Er entwickelt sich prächtig. Laui hat ja die Gabe, dass er schnelle Fasern hat und viel laufen kann. Das ist ein super Plus für ihn. Zusätzlich ist es ja immer so, dass sich Spieler, die sich mit Stärkeren messen müssen, besser werden. Und bei ihm, das habt ihr richtig gesehen, muss man schon sagen, dass er sich extrem entwickelt hat.

Exemplarisch begründet: Vicky bekommt nicht mehr so viele Gegentore über die Außen.
Stimmt. Das war gegen Meppen und Oberneuland noch der Fall. Stattdessen kriegen wir jetzt Standards, was auch ärgerlich ist.

Letzte Frage, die muss gestellt werden: Was setzt der Sieg in der Mannschaft frei?
Einiges. Man darf natürlich nicht denken, dass wir jetzt jeden Gegner in Grund und Boden spielen. Aber wir sind das erste Mal nach einem Spiel mit einem Sieg aus der Kabine gegangen und mussten uns nicht das ganze Wochenende mit einem negativen Erlebnis beschäftigen. Das sorgt unter der Woche dafür, dass der Trainingsbetrieb besser und schneller läuft. Jeder gewinnt aus diesem Sieg mehr Vertrauen.

Regionalliga Nord: Ergebnisse und Tabelle