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Niendorfs Hüllmann: Wir starten durch!

Hätte ein Experte Niendorf nach dem 5. Spieltag auf Platz 16 getippt – er wäre heute deutlich betuchter. Der TSV startete grausig in die neue Saison. Heute Abend kommt nun der SC Vier- und Matschlande. Wir sprachen vor dem Spiel mit NTSV-Trainer Frank Hüllmann.

Herr Hüllmann, der NTSV bleibt konstant. Wie jedes Jahr hinkt man nach großen Erwartungen vor der Saison nun in Tabellenregionen umher, wo man nicht sein wollte.
Rein punktetechnisch ja, keine Frage. Aber das Drumherum läuft super. Unser Plan steht. Klar läuft es derzeit beschissen. Aber leicht kann jeder.

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Sind Sie genervt?
Keineswegs. Wir haben mit dieser Phase gerechnet, im Ernst. Und passiert das mitten in der Saison, dann fällt es keinem auf. Umbruch, einen Altersdurchschnitt von 20,8 Jahren, elf neue Spieler, ich könnte jetzt viele Dinge aufzählen, die momentan zusammen kommen.

Man hat das Gefühl Niendorf bricht jedes Jahr um.
Die wahre Kaderstärke sieht man doch erst in der Saison. Also ich kann noch ruhig schlafen. Wir passen gut zusammen. Das die Ergebnisse momentan nicht stimmen, nehme ich in Kauf. Das wird sich ändern.

Jedes Jahr gehen viele Spieler, viele neue kommen. Sie erinnern an einen Bundesliga-Verein aus Niedersachsen.
Aber ich habe im Gegensatz zu Herrn Magath jetzt meinen Kader. Wir wollten bewusst viele Niendorfer im Team, setzen jetzt auf unsere tolle Jugendarbeit. Unsere Neuzugänge sind im Vergleich zu den Jahren davor unprominent. Namen machen eben keine Ergebnisse, das hat man in den letzten Jahren gesehen. Wenngleich auch niemand mitbekommen hat, das Niendorf vergangene Saison eine seiner besten in der Oberligazugehörigkeit hatte. Das fiel keinem auf. Wie auch immer. Jetzt setzen wir auf Einheimische. Und ich verspreche: wir werden schon noch durchstarten.

Für drei Punkte auf dem Konto sind Sie sehr gefasst.
Unser Erfolg ist auf die nächsten zwei, drei Jahre ausgerichtet. Ich weiß das. Die Jungs wissen das. Was andere gerade an Unruhe stiften wollen, das interessiert mich nicht. Wir sehen, was wir machen wollen und behalten Ruhe.

15 Gegentore in fünf Spielen. Hüllmann-like ist das nicht.
Stimmt. Für einen 1:0-Trainer geht das gar nicht. Taktisch müssen wir da deutlich zulegen. Nichtsdestotrotz kann ich mir die Tore auch alle erklären. Vier Stück in Pinneberg zu bekommen, das kreide ich mir zum Beispiel an. Da habe ich Fehler bei der Umstellung gemacht.

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Woran hapert es momentan?
Nach Niederlagen schwindet logischerweise das Selbstvertrauen. Und ich muss gestehen, dass die Erfahrenen, die noch da sind, noch nicht in die Rolle der Führungsspieler reingewachsen sind. Jahrelang gab es nur Platzhirsche. Auch für sie ist es nun eine neue Situation, mit der sie sich noch schwer tun. Wie führe ich junge Leute.

Heute Abend kommt Vier-und Marschlande. Der Vorletzte der Oberliga Hamburg. Sie müssen gewinnen.
Vor allem wollen wir uns erst einmal Sicherheit holen. Und das geht nur mit einem Sieg. Klar, wir wollen gewinnen. Die Mannschaften, die momentan in unserem Dunstkreis sind, die müssen wir schlagen.

Apropos schlagen. Erhöhen Sie den Druck auf ihr Team?
Ich setze sie nicht unter Druck. Aber es gibt Sachen, die erwarte ich von meiner Mannschaft. Ich werde heute Abend elf Leute auf den Platz schicken, die ich die ganze Woche trainiert habe. Und die haben das Zeug ein Oberligaspiel zu gewinnen.

Ergebnisse und Tabelle – Die Oberliga Hamburg

Harry Jurkschat

Seit Gründung mit auf dem brennenden BTB-Rasen. Im Gegensatz zu Semmler ist Jurkschat smart. Eine Mischung aus Mehmet Scholl und Günter Netzer. Der ewig 31-Jährige Insiderexperte harmoniert sich von Meppen bis Kiel, ist der Ausbügler und Staubsauger in der 2. Reihe. Dazu kommt aufgrund internationaler Fussball-Erfahrung (6 Länderspiele für Deutschland) Know-How im Wesentlichen. Manko: Bisweilen zu symphatisch und häufig mit den Sekretärinnen beschäftigt.