Niclas Füllkrug: Ich bin gut genug für die Bundesliga
Niclas Füllkrug gilt an der Weser als großes, sogar sehr großes Sturmtalent. BLOG-TRIFFT-BALL sprach mit dem 19-Jährigen, der in zwei Ligen auf Torejagd geht.
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Niclas Füllkrug, ein Dreierpack gegen den Goslarer SC oder ein 30 Minuten-Einsatz gegen Bayern München, womit schlafen Sie besser?
Eine Einwechslung gegen Bayern München ist ein Teileinsatz in der Bundesliga, nicht mehr und nicht weniger. Klar freue ich mich darüber, aber mein Ziel ist es mehr als ein Einwechselspieler zu sein. Und Tore erziele ich in jeder Liga gerne.
Kann man sich in Liga 4 überhaupt ernsthaft für Thomas Schaaf bewerben?
Das kann ich nur schwer beantworten. Ich weiß nur, dass von uns erwartet wird, dass wir in der Regionalliga auffallen. In meinem Fall ist es also günstig, wenn ich Tore für die U23 erziele oder einfach mit guten Leistungen auffalle.
Füllkrugs Saisonbilanz 2012/2013
1. Bundesliga: 8 Spiele, 1 Tor
Regionalliga Nord: 4 Spiele, 5 Tore
Sie sind nicht beleidigt wenn Sie für die U23 auflaufen müssen?
Überhaupt nicht. Ich freue mich doch, wenn ich Fußball spielen darf. Nur manchmal ist es nicht so einfach.
Warum und weshalb?
Seit Saisonbeginn sehe ich mich als Profi, trainiere täglich in der Bundesligamannschaft und kenne die Abläufe und Vorgaben von Thomas Schaaf. Und wenn ich dann zur U23 stoße, ist es ja nicht so, das alles ganz leicht für mich ist. Ich trainiere nicht regelmäßig mit den Jungs, bin meistens nur bei den Spielen dabei. Die Umgewöhnung ist dann nicht so einfach. Denn es ist immer besser mit Spielern zusammenspielen, die man genau kennt. Da weiß man, wie die ticken.
Kürzlich thematisierten Sie Ihre Jokerrolle in der „Kreiszeitung“ und forderten mehr Einsatzzeit. Käme für Sie, wenn es bei Ihrer Rolle als Herausforderer bleibt, ein Leihgeschäft infrage?
Nein, darüber mache ich mir keine Gedanken. Das ist kein Thema.
Sie sehen Ihre Sturmkollegen täglich im Training. Ist Ihnen die Konkurrenz tatsächlich eine Nasenlänge voraus?
Nein, das würde ich so nicht sagen. Ich bin gut genug für die Bundesliga. Ich muss es einfach schaffen, den Trainer so zu überzeugen, dass er nicht um mich herumkommt, und er mich von Anfang an spielen lässt. Das ist mein Ziel, da will ich hin.
Nochmal zurück zur U 23. Für Trainer Thomas Wolter wäre, mit Blick auf die Entwicklung der jungen Spieler, der Aufstieg in die Dritte Liga angebracht. Wie sehen Sie das?
(….) Wenn ich für die U23 in der Regionalliga spiele, finde ich es gut, Erfolgserlebnisse zu haben. Ich bekomme mehr Bälle, habe gute Szenen und mache auch meine Tore. In der Dritten Liga haben wir zwar viele gute Spiele gemacht, haben aber nie die Punkte geholt und sind am Ende verdient abgestiegen. Vielleicht benötigen wir mehr erfahrene Spieler, soll die U23 dauerhaft in der Dritten Liga spielen.
Man sagt, Werder Bremen ist ein schönes Plätzchen für junge Spieler? Sie sind seit Ihrem 13. Lebensjahr bei Werder. Also, wie liefen die letzten Jahre?
Ich hatte damals viele Angebote und habe mir alle Vereine angeguckt. Aber Werder war mir sofort sehr sympathisch und familiär. Die haben sich sehr um mich bemüht und mir ab dem ersten Gespräch das Gefühl gegeben, dass ich ihnen wichtig bin. Es hat sich damals wirklich so angefühlt, dass sie aus einem Jungen etwas machen wollten und versuchen ihn zum Profi zu machen. Das war angenehm und hat mich überzeugt.
Am 24. März 2012 haben Sie dann gegen den FC Augsburg Ihr erstes Bundesligator erzielt. Ein Schlusswort dazu.
Überwältigend, einfach nur überwältigend und das beste Gefühl, das ich je hatte.
Und damit pfeifen wir das Gespräch ab. Herr Füllkrug, Grüße nach Bremen und viel Erfolg weiter.