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Holstein-Women: Endstation Werder!

Abpfiff! Auch bei den Damen ist die Spielzeit 2012/2013 in der 2. Liga beendet. Die Holstein Women, das Frauenfußball-Team von Holstein Kiel, hatten bis zuletzt Chancen auf den Klassenerhalt oder die Relegation. Doch die feiern nun andere. Trübsal in Kiel. Und eine Bestandsaufnahme.

 

 

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Regen hängt über der Sportanlage Bremen, direkt am Weserstadion. Der Mannschaftsbus steht auf einem handtuchgroßen Parkplatz. Die Spielerinnen müssen 650 Meter zurücklegen, wenn sie ihn erreichen wollen. „Platz 12“ heißt das kleine Stadion, auf dessen Rasen alle Kieler Träume von der Zweitklassigkeit zerbrachen. Mit 2:4 verloren die Holstein Women bei den Frauen von Werder und treten den bitteren Gang in die Regionalliga an.

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Dabei war es denkbar knapp: Wegen der zeitgleichen 0:7-Niederlage des SV BW Hohen Neuendorf bei Turbine Potsdam II hätte ein Punkt für die Relegation gereicht. Doch spätestens, als Kiel der 3:4 Anschlusstreffer in der Schlussphase verwehrt wurde, war dieser eine Punkt nicht mehr zu holen. Schlusspfiff.

Fassungslosigkeit auf der Bank, Tränen auf dem Rasen. Stille. Kiel unterliegt in Bremen, doch abgestiegen ist die Mannschaft nicht an diesem Tag. In den vorangegangenen Duellen gegen Jena (0:0, Platz 9 in der Abschlusstabelle, direkter Klassenerhalt), Hohen Neuendorf (1:1, Platz 10, Relegation) und Oldesloe (0:2, Platz 12, Abstieg) hat das Team wichtige Punkte liegengelassen. Es ist das kleine Einmaleins im Tabellenkeller: Wer vorne die Tore nicht macht, kann nicht gewinnen. Und wer nicht gewinnt, steigt ab.

Es hilft alles nichts. Holstein sammelt sich jetzt erstmal. Nach der Sommerpause beginnt im August die Saison 13/14 in der drittklassigen Frauen Regionalliga Nord. Die Auswärtsfahrten gehen dann nach Delmenhorst und Oythe anstatt nach Meppen und Herford. Der Kader bleibt wohl zu weiten Teilen erhalten, vereinzelte Abgänge haben persönliche und berufliche Gründe. Als Mannschaft mit Zweitligaerfahrung, mehreren Nationalspielerinnen und einer umfassenden Nachwuchsarbeit gehören die Holstein Women daher zu den Aufstiegsaspiranten. Doch auch der FFC Oldesloe kommt aus der 2. Liga in die Regionalliga Nord. Dazu gesellt sich mit Henstedt-Ulzburg ein Verein, der durch geschickte Transferpolitik ebenfalls auf Zweitligaerfahrung zurückgreifen kann. Auf den ersten Blick zeichnet sich hier ein Dreikampf um den Aufstieg ab. Die Women werden alles tun, um ihre Ziele dank der Erfahrung, der Qualität im Kader und der gereiften Strukturen im Hintergrund diesmal zu erreichen. Das wäre wichtig für den Frauenfußball in Norddeutschland. Und ganz besonders in Kiel.

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Harry Jurkschat

Seit Gründung mit auf dem brennenden BTB-Rasen. Im Gegensatz zu Semmler ist Jurkschat smart. Eine Mischung aus Mehmet Scholl und Günter Netzer. Der ewig 31-Jährige Insiderexperte harmoniert sich von Meppen bis Kiel, ist der Ausbügler und Staubsauger in der 2. Reihe. Dazu kommt aufgrund internationaler Fussball-Erfahrung (6 Länderspiele für Deutschland) Know-How im Wesentlichen. Manko: Bisweilen zu symphatisch und häufig mit den Sekretärinnen beschäftigt.