Eintracht Norderstedt spaziert mit zwei Siegen durch die Aufstiegsrunde und ist nach nur zwei Spielen mit zwei Beinen in der Regionalliga Nord. Dabei durfte die Seeliger-Elf erst nach Elmshorns Rückzug bei den „Großen“ mitmischen. BLOG-TRIFFT-BALL fragt sich nun: Ist die OL Hamburg zu stark? Sind die anderen zu schwach? Und sind die Niedersachsen nicht mehr die Besten?

Mit einem 1:0 über Lupo-Martini Wolfsburg (2. in der OL Niedersachsen) und einem 4:0 gegen den Brinkumer SV (5. in der Bremenliga) tanzt der Tabellenvierte der OL Hamburg leicht und locker durch die Aufstiegsrunde und in die Regionalliga. Wir hörten uns um, wie das passieren konnte:

Jörg Franke, ehemaliger Manager Eintracht Norderstedt: „Ich habe beide Auftritte von Norderstedt gesehen und Wolfsburg hat’s in Norderstedt einfach taktisch schlecht angegangen und wurde am Ende mit der Remis-Taktik bestraft. Die Bremen-Liga ist traditionell nicht so stark wie das Hamburger Oberhaus. Die Hamburger Top-Teams sind mit den Spitzenteams in Niedersachsen auf Augenhöhe. Da war der Unterschied früher deutlich größer.“

Die #Tabelle der #Aufstiegsrunde zur #Regionalliga #Nord. #btbnews Quelle: @transfermarkt twitter.com/BTB_Benny/stat…

— Benny Semmler (@BTB_Benny) 6. Juni 2013

Oliver Zapel, Trainer SV Eichede: „Die Lage der Ligen nach zwei Quervergleichen zu beurteilen, ist nicht so einfach. Aber die ersten Vier aus Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Hamburg, die Bremenliga würde ich ausklammern, spielen mit Sicherheit auf einem Level. Dass Lupo-Martini das Spiel in Norderstedt verloren hat, mag daran gelegen haben, dass sie den Gegner als „nur“ Oberligavierten unterschätzt haben. Immerhin haben sie sich gegen uns ganz anders, deutlich konzentrierter und leidenschaftlicher präsentiert.“

Elard Ostermann, Trainer Lüneburger SK: „Nach zwei Spielen kein Sieg für Wolfsburg, das ist für mich schon überraschend. Da muss man jetzt schon sagen, dass die anderen Ligen im Vergleich zum Oberligafußball in Niedersachsen aufgeholt haben. Ich denke, Norderstedt konnte umbekümmert aufspielen, und die Qualität besitzen sie ja auch. Wolfsburg und Eichede wollen unbedingt in die Regionalliga und spüren einen anderen Druck. Dazu wirken die Wolfsburger insgesamt etwas müde. Ich hatte gehofft, sie marschieren durch und wir haben nächstes Jahr einen Konkurrenten weniger.

Thomas Titze, Trainer TSV Buchholz 08: „Dass Norderstedt nach zwei Spielen bereits durch ist, das hätte ich Ihnen nicht zugetraut. Aber sie haben die Chance ergriffen und sind mit großer Motivation in die Runde. Die Resultate zeigen, dass sich die Oberliga Hamburg nicht mehr vor Fußball in Niedersachsen verstecken braucht. Es mag sein, dass die letzten sechs in Niedersachsen besser sind als die in Hamburg. Aber in der Spitze sind sehr viele Teams gleich stark.“

Frage an Euch: Ist der Hamburger Fußball besser als gedacht?

Foto: Olaf Damm