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U19-Finale: Wolfsburg zu stark für den FCH

Der VfL Wolfsburg hat sich vor großartiger Kulisse (18.500 Zuschauer!) in der Rostocker DKB-Arena den Titel um die A-Jugend Meisterschaft gesichert. Die Niedersachsen bezwangen tapfere, aber stets unterlegene Rostocker.

 

 

Imagefilme für Rostock und Mecklenburg-Vorpommern

Hansa Rostock- Vfl Wolfsburg

Zuschauer: 18.500

Schiedsrichter: Christian Bandurski (Oberhausen)

Tore: 0:1 Palascios, 103.; 0:2 Arnold (Foulelfmeter), 105 +1.; 1:2 Grube, 119., 1:3 Uzan, 120 +2.

 

Der Spielfilm: Beide Mannschaften starteten von der Nervosität gekennzeichnet ins Spiel. Die erste Chance vergab Rostocks Kapitän Philip Nauermann, als er einen Gebissa Freistoß aus aussichtsreicher Position über den Kasten setzte. Anschließend übernahmen die Gäste die Spielkontrolle und agierten vor allem aus der Distanz überaus gefährlich. Besonders Julian Brandt und sein kongenialer Maximilian Arnold akzentuierten immer wieder gefährliche Abschlusssituationen, doch fehlte zumeist die Präzision. In der zweiten Halbzeit änderte sich wenig in der Szenerie. Wolfsburg drückte, Hansa verteidigte leidenschaftlich und überstand bravourös manch brenzlige Spielsituation. Die besten Chancen vergaben erneut Brandt und Stürmer Phillip Müller. Erst in den letzten zehn Spielminuten wurden die Rostocker offensiver und hatten in der zweiten Minute der Nachspielzeit die hochkarätige Meisterchance, doch Stürmer Marc-Oliver Köller zeigte sich überrascht und verstolperte freistehend. Auf Wiedergutmachung bedacht setzte sich Köller zu Beginn der Verlängerung stark durch, doch scheiterte er ebenso wie Teamkollege Grube wenig später äußerst knapp. Die Quittung folgte wenig später, als Federico Palascios in der 103. Minute einen Konter erfolgreich abschloss. Zwei Minuten darauf foulte der erneut starke Hansa-Torhüter Künnemann Wolfsburgs Arnold, der den fälligen Strafstoß mit einer ordentlichen Portion Glück selbst verwandelte. Doch die wackeren Hanseaten steckten nicht auf und kamen zwei Minuten vor dem Ende durch den eingewechselten Robert Grube zum umjubelten Anschlusstreffer. Als der souveräne Schiedsrichter Bandurski drei Minuten Nachspielzeit ankündigte, keimte sogar seichte Hoffnung auf, die Wolfsburgs Joker Uzan mit dem 3:1 nach einem Konter schnell ad acta legte, enttäuschend jedoch, dass sich der Deutsch-Türke zu Provokationen in Richtung der Hansa-Anhänger hinreißen ließ.

 

Star des Spiels: Julian Brandt. Der heiß begehrte Mittelfeld-Außen setzte sich technisch versiert immer wieder gegen seine Kontrahenten durch und war der größte Aktivposten in einer starken Wolfsburger Mannschaft. Hätte die Partie früher entscheiden können.

Unglücksrabe: Marc-Oliver Köller. Der 19-Jährige Halbstürmer blieb über weite Strecken blass und agierte unglücklich. Avancierte zum großen Pechvogel, als er zwei hundertprozentige Chancen und damit den möglichen Sieg vergab. Steckte aber nie  auf und bewies großes Sportlerherz.

 

Der Schiedsrichter: Christian Bandurski. Pfiff konsequent, bewies aber in den kniffligen Entscheidungen Fingerspitzengefühl.

Ausblick: Der VfL Wolfsburg ist der verdiente deutsche Meister, daran darf es nach einer starken Leistung keine Zweifel geben. Dennoch, am Ende entschieden nur Kleinigkeiten und fast wäre dem FC Hansa Rostock die Sensation gelungen. Doch auch der Koggen-Klub darf sich als Sieger fühlen. Im mit 18.500 Zuschauern prall gefüllten Ostseestadion betrieben auch die Mecklenburger Junioren Werbung für den Jugend Fußball und bereiteten den leidenschaftlichen Fans einen famosen Fußball-Nachmittag. Eine bessere Werbung für den Fußball in Rostock, hat es sehr lange nicht gegeben. Der VfL Wolfsburg spielte über die gesamte Saison in einer anderen Liga, doch dank der unbändigen Leidenschaft fungierten die Rostocker als ebenbürtiger Gegner in einem würdigen Endspiel. An diesem Sonntag darf nicht die Trauer in der Warnow-Stadt überwiegen, sondern nur der Stolz auf eine großartige Truppe.

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Die einzige „Sport1“-Stimme nach dem Spiel: „Auch wenn das Spiel auf Messers Schneide stand waren wir die bessere Mannschaft.“, Klaus Allofs, Manager VfL Wolfsburg

Fc Hansa: Künnemann  – Studzinski (Mielke, 118) , Nauermann , Pägelow , Esdorf (Burmeister, 113.) – Christiansen, Flath – Schlottke (Kretschmer, 101.), Köller Gebissa (Grube, 70.)  – Quaschner

VfL Wolfsburg: Klaus- Sauer, Sprenger, Hansen, Kleihs- Strompen- Palacios ( Borowski, 115.), Brand (Seguin, 120.), Arnold- Müller (Uzan, 105.), Avdijaj (Zawada,88.)

Foto:Sebastian Heger
Hannes Hilbrecht

Hannes Hilbrecht schreibt und schrieb nebenbei für ZEIT ONLINE, NDR.de und den Berliner Tagesspiegel. Füllt ein Marketing-Magazin mit Liebe (GrowSmarter.de) Und er liest eine spannende Case Story genauso gerne wie den neuen Roman von Ralf Rothmann.