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Condor: Außer Flores viel Kokolores

Heute Abend kann Oberligist SC Condor den Start beim Schnelsener perfekt machen. Der Geheimfavorit – so unkte es zumindest Bert Ehm vor der Saison – auf die Meisterschaft schlawinert sich durch die Saison und kommt schwer in die Gänge. Wir ergründen mal, warums bei Condor nicht läuft.  

 

1. Flaute im Angriff
Manometer. Aus gewaltigen 75 Toren in der Vorsaison sind die Harmlos-Fußballer aus Farmsen geworden. Nur alle 108 Minuten trifft das Woike-Team in der aktuellen Saison den Kasten. Viel zu wenig für einen Geheimfavoriten. Harmloser ist in der Liga nur der Aufsteiger aus Oststeinbek, der alle 135 Minuten über einen Treffer jubeln darf.

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2. Die Neuzugänge
Einigermaßen voll war der condorsche Einkaufswagen am Ende der Sommerpause. Doch so richtig zünden will noch keiner – Kamalow, Daudert, Mellmann, Laban, Schwarck, alles okay – aber eben nur okay. Selbst die Premiumbeine von Kris Laban (mehr bei Punkt 5) sind im gegnerischen Strafraum so brav wie die sechsjährige Charlotte von unserem Kumpel „Daumi“.

3. Ohne Roschi alles laschi!
Das Karriereende von Oldie Nils Roschlaub (36) war bisher auch das Ende der Offensive. In den letzten Jahren zählte der Sturmschwarzenegger (besteht aus 83 Kilogramm Muskeln)  zu den wichtigsten Spielern im Kader, bereite in seiner Abschiedssaison sieben Mal vor und schoss selbst zehn Tore. Klare Sache: Für seine Lücke brauchst Du eigentlich drei Top-Stürmer!

4. Wo ist die Normalform?
Mit Moritz Mandel, Pascal El Nemr, Thiemo Kieckbusch und Tevin Tafese hat der Condoraner bestes Offensivpotential. Allerdings formen die Männer ihrer Bestform meilenweit hinterher. Lediglich Mandel konnte sich einmal spektakulär hervorheben – bei einer Roten Karte in Curslack, 40 Sekunden nach seiner Einwechslung.

5. Top-Tranfser floppt
11 Tore, 4 Vorlagen und Liebling aller oder zumindest ganz vieler in Barmbek. Kris Laban. Sogar das Meisterteam des FC Elmshorn baggerte eine Zeit lang am 24-Jährigen herum. Doch in dieser Saison flutscht beim Lahmban noch nichts. Erst eine Vorlage, nix Tor und Note 5- für die bisherigen Auftritte im Raubvogel-Dress.

6. Heimschwäche
Ein ganz großes Problem sind komischerweise und neuerdings die Heimspiele. Erst ein Tor markierte der Woike-Clan in der eigenen Arena in immerhin schon drei Spielen. Dabei waren die bisherigen Gegner nicht unbedingt aus dem ganz oberen Regal. SCALA, SCVM, NTSV …

7. Kein Mut vom Trainer?
Defensiv passt der Anzug. Immerhin musste Condor erst vier Gegentreffer schlucken. Damit ist man aktuell die zweitstärkste Defensive der Liga. Aber: Agiert das Team taktisch tatsächlich so, wie es das Personal hergeben würde? Immerhin gibt’s mindestens eine Handvoll fähige Offensivspieler und wir stellen uns die Frage: Wird da zu viel Beton angerührt?

8. Druck
Tatsächlich sah nicht nur Experten-Bert (Ehm) das Condor-Team in der Liste der diesjährigen Geheimfavoriten. Auch so einige andere Experten bei BTBNEWSHD diskutierten den Farmsener und waren sich schnell einig, dass der Tross ganz oben die Karten mitmischt. Dem Team scheint dies allerdings so gut zu tun wie Hagebutten-Tee bei einer Zerrung. Fakt ist, dass die Gelben, wenn es drauf ankommt, immer wieder die Lizenz zum Versagen haben und gerade gegen kleine Vereine Punkte verschenken.

9. Der Trainer
Trainer-Neuling Chris Woike tritt nach der Ehlert-Ära ein schweres Erbe an. Hätte allerdings schlimmer kommen können, denn immerhin kennt der Ex-Stürmer durch seine Zeit als Co-Trainer das Team bestens. Aber vielleicht liegt auch genau da der Punkt. Lange Zeit der Mann für die gute Laune, muss das Team nun Anweisungen folgen, die eventuell der ein oder andere noch nicht mit der nötigen Ernsthaftigkeit einschätzen kann. Vielleicht ist das im Hinterkopf. Vielleicht. Also wirklich nur vielleicht. Da wir eher selten am Trainingsplatz oder in der Kabine stehen.

10. Dann kommt auch noch Pech dazu
Lediglich Carlos Flores schoss sofort wieder in die gute Form der Vorsaison. So traf der 29-Jährige immerhin schon drei mal. Und erzielte damit 60 Prozent der Tore. Ganz bitter, dass der Portugiese nun verletzt auszufallen droht, da eine Muskelbeschwerde Probleme macht. Wir wollen da nun kein Hexenwerk draus machen und geben der Arztabteilung die Schuld, weisen aber auf, dass die Breite des Kaders dann wohl eben doch nur für einen Platz im oberen Drittel bestellt ist.

 

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Harry Jurkschat

Seit Gründung mit auf dem brennenden BTB-Rasen. Im Gegensatz zu Semmler ist Jurkschat smart. Eine Mischung aus Mehmet Scholl und Günter Netzer. Der ewig 31-Jährige Insiderexperte harmoniert sich von Meppen bis Kiel, ist der Ausbügler und Staubsauger in der 2. Reihe. Dazu kommt aufgrund internationaler Fussball-Erfahrung (6 Länderspiele für Deutschland) Know-How im Wesentlichen. Manko: Bisweilen zu symphatisch und häufig mit den Sekretärinnen beschäftigt.