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Hansa: Manfred Starke mit neuer Hoffnung

In der letzten Spielzeit noch ein später Garant des Klassenerhaltes, dann die Rückkehr aufs Abstellgleis. Doch Rostocks afrikanisches Aushängeschild Manfred Starke darf wieder auf persönlich bessere Zeiten hoffen.

 

Imagefilme für Rostock und Mecklenburg-Vorpommern

In der 71. Minute war es mal wieder soweit. Auf der Anzeigentafel flackerte die Nummer 17 auf, 11.000 Zuschauer riefen lauthals seinen Namen, als Manfred Stark gegen die Zweitvertretung der Dortmunder Borussia den Rasen betrat. Ein zuletzt seltener gewordenes Glücksgefühl für den gebürtigen Namibier, der noch im letzten Frühling ordentlich für Furore sorgte. Ein Glücksgefühl mit kurzer Halbwertzeit, wie Starke in Anbetracht der 1:2 Niederlage gegen die Dortmunder Bubis erklärte: „Natürlich habe ich mich über meine Einwechslung gefreut. Aber was bringt das, wenn wir in fast letzter Minute den entscheidenden Treffer fangen. Das zieht einen einfach nur runter.“

Dabei ist die Partie am vergangenen Samstag aus Starkes Sicht wieder ein Schritt nach vorne. Nachdem der 22-Jährige zu Saisonstart gänzlich aus dem Team flog und keine einzige Spielminute sah, befindet sich Starke seit dem Heidenheim-Spiel im persönlichen Aufwärtstrend. In drei der letzten vier Spiele kam der in Windhoek geborene Flügelspieler zum Einsatz, gegen Regensburg gelang Starke gar ein sehenswerter Kopfballtreffer drei Minuten nach seiner Auswechslung.

Dabei sah es Ende August alles andere als gut aus, schließlich verpflichteten die Rostocker mit Denis Danso Weidlich einen weiteren Flügelspieler mit Startelf-Anspruch. Doch trat das Gegenteil ein, was auch an der Formschwäche der Konkurrenz liegt. David Blacha ist engagiert wie eh und je, doch will der Ball einfach nicht ins Tor. Julian Jakobs und eben jener Weidlich mühen sich überwiegend vergeblich auf der rechten Seite.  So könnte die Variabilität von Blacha zu Starkes Trumpf werden. Schließlich kann der Deutsch-Pole auch rechts im Mittelfeld agieren und würde somit Platz für den dynamischen und abschlussstarken  Deutsch-Afrikaner schaffen.

Über die Konkurrenz mag Starke jedoch nicht sprechen: „Ich konzentriere mich auf meine Leistung.  Ich muss in jedem Training Leistung zeigen und versuchen mich zu verbessern, dann werde ich meine Chance bekommen“ und ergänzt: „Ich bekomme jetzt meine Einsätze, das macht mir natürlich Mut. Ich merke einfach, dass es für mich aufwärts geht.“

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Trotz der anfänglichen Durststrecke unter Neu-Trainer Bergmann waren vom selbstbewussten Starke keine negativen Töne zu vernehmen.

Für Starke eine Selbstverständlichkeit: „Das Meckern bringt doch gar nichts. Natürlich ist es mein Wunsch in der Startelf zu spielen. Aber dafür muss ich mich im Training anbieten.“

Seine Vertragsverlängerung in Rostock bereute Starke zu keinem Zeitpunkt wie er sagt: „Rostock ist meine zweite Heimat geworden und der FC Hansa ist mein sportliches Zuhause. Ich will mich hier durchsetzen.“

Hannes Hilbrecht

Hannes Hilbrecht schreibt und schrieb nebenbei für ZEIT ONLINE, NDR.de und den Berliner Tagesspiegel. Füllt ein Marketing-Magazin mit Liebe (GrowSmarter.de) Und er liest eine spannende Case Story genauso gerne wie den neuen Roman von Ralf Rothmann.