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Der Braunschweiger bei den Hawks

Nachdem in den frühen Morgenstunden des heutigen Tages unzählige NBA-Fans mit dem Saisonstart in der NBA vom Warten erlöst wurden, wird es in der Nacht zu Morgen auch für die meisten deutschen NBA-Fans spannend. Das Duell zwischen Dirk Nowitzki und seinem designierten Nachfolger Dennis Schröder (BRAUNSCHWEIGER!) wird verheißungsvoll erwartet.

 

Foto: Twitter

In Sachen Saisonstart bewiesen die Verantwortlichen der NBA dieses Jahr mächtig Fingerspitzengefühl. Schließlich servieren sie den deutschen Fans ein richtig scharfes Auftaktspiel. Auch wenn sich die Partie zwischen den Dallas Mavericks und den Atlanta Hawks zunächst anhört wie eine fade Suppe, birgt die Begegnung seit der Schröder-Verpflichtung auf Seiten der Hawks mächtig Brisanz. Besonders mitgezittert wird dabei in Braunschweig.

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Dennis Schröder, gerade einmal 20 Jahre alt, zog im Sommer vom beschaulichen Niedersachsen in die große weite Welt und fand in der Millionen-Metropole Atlante ein neues Zuhause. Bei den Atlanta Hawks, einem in der Vergangenheit regelmäßigen Playoff-Team, wird sich Schröder nun fast jeden Abend mit den Stars der NBA messen und trifft dabei gleich in seiner ersten NBA-Partie auf den wohl besten deutschen Basketballer aller Zeiten.

Im Interview mit „Spox.com“ zeigte sich Schröder selbstbewusst und überaus vorfreudig: „Direkt gegen den besten Deutschen zu spielen, ist natürlich etwas Besonderes. Dennoch möchte ich meinem Team helfen, das Spiel am Ende zu gewinnen.“ Tipps für die ersten Spiele und somit auch für direkte Konfrontation kamen indes ausgerechnet von Dirk Nowitzki, wie Schröder erläutert: „Wir stehen tatsächlich regelmäßig in Kontakt. Natürlich versuche ich auch mir einige Tipps zu holen. Wenn ich Fragen habe, beantwortet er sie dann auch sofort.“

Dabei erreicht der Hype um den charismatischen Point Guard immer größere Dimensionen. Die Hoffnung bei den Fans ist groß, dass es in der Zeit Ära nach Nowitzki, die sich mit jedem vergangenen Jahr immer stärker am Horizont abzeichnet, einen neuen deutschen NBA-Star gibt, der ähnliche Erfolge vorweisen wird können. Die Chancen stehen dazu gar nicht mal so schlecht, schließlich bescheinigt ihn manch kühner NBA Experte das Potenzial zum „Rookie of the year“.

Doch noch lassen Schröder die hohen Erwartungen relativ unberührt und er verweist in bester Nowitzki-Manier auf seine Mannschaft: „Das freut mich natürlich. Aber ich möchte mich zunächst einmal auf meine Aufgabe mit dem Team konzentrieren. Wir wollen so viele Spiele wie möglich gewinnen.“

 

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Wie groß die Chance auf einen Sieg bei den Dallas Mavericks ist, kann man jedoch nur schwer abschätzen. Die Mavs, die im letzten Jahr enttäuschten und erstmals seit Jahren die Post Season verpassten, haben sich im Sommer deutlich verstärkt und besitzen gerade in der Offensive eine Vielzahl von Alternativen. Die größte ist dabei zweifellos Dirk Nowitzki, der nach einem Jahr voller Verletzungen stärker denn je in die neue Spielzeit gehen wird.

Auch unabhängig vom Duell mit dem großen Vorbild, wird das Debüt für Schröder eine große emotionale Reise. Die Gründe dafür liegen vor allem in der Familiengeschichte Schröders, der bereits in jungen Jahren seinen Vater verlor.

Diesen versprach er, den Sprung in die NBA zu schaffen. Was damals tollkühn und illusorisch klang, wird Schröder in der heutigen Nacht, um 1.30 deutscher Zeit, in America Airlines Center zu Dallas einlösen. Damit ist Schröder bereits jetzt zu Beginn seiner NBA-Karriere der vielleicht größtmögliche Triumph gelungen.

Hannes Hilbrecht

Hannes Hilbrecht schreibt und schrieb nebenbei für ZEIT ONLINE, NDR.de und den Berliner Tagesspiegel. Füllt ein Marketing-Magazin mit Liebe (GrowSmarter.de) Und er liest eine spannende Case Story genauso gerne wie den neuen Roman von Ralf Rothmann.