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Keine Sorge Herr Henke, ihr Job ist sicher!

„Mit oben brauchen wir uns schon nicht mehr zu beschäftigen“, sagte Curslacks Trainer Torsten Henke vor wenigen Tagen der Bergedorfer Zeitung. Eine Aussage nach nur zehn Spieltagen, verfasst vom Meisterschaftskandidaten Nummer 1. Nach fünf Pleiten aus den letzten sechs Spielen bohrte BLOG-TRIFFT-BALL bei SVCN-Manager Jens Seddig nach und wollte wissen: Wie sicher ist der Job von Deichikone Henke?.

Herr Seddig, Sie verweilen im Urlaub auf Fuerteventura. Mussten Sie einfach mal raus aus der derzeitigen Krise?
Nein. Das hat mit unserer derzeitigen Situation nichts zu tun. Der Urlaub war lange geplant und ich bin gedanklich natürlich trotzdem in Curslack. Erst gestern habe ich die Stadionzeitung für das kommende Spiel nach Deutschland gesandt.

Wie bewerten Sie jetzt, mit etwas Abstand, die aktuelle Lage? Ihr Team verlor fünf der letzten sechs Spiele. In Curslack gab’s das zuletzt, da hatten die Kühe am Deich noch sechs Beine.
Wir hauen uns momentan sicher nicht alle lachend auf die Schulter. Der Vorstand wollte Platz eins bis drei anvisieren, wovon wir natürlich sehr weit entfernt sind und dementsprechend sind sicher alle enttäuscht. Gott sei dank sind wir noch im Pokal vertreten, ansonsten wäre die Stimmung wohl total im Keller.

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Woran hapert es?
Fakt ist, dass wir nicht nur Pech haben. Ich werde sicher keine Personaldiskussion starten, weil unser Kader mit 20 Leuten qualitativ hoch besetzt ist und ich der Meinung bin, dass die elf Spielenden auch jedes Spiel gewinnen können. Aber wir haben, auch wenn uns alle als Favoriten gesehen haben, immer intern bewusst bedacht, dass viele neue Spieler integriert werden müssen. Aber es gibt auch andere Gründe, die ich allerdings nicht öffentlich sagen werde.

Ihr Trainer heißt seit 2002 Torsten Henke. Wie sicher ist sein Job?
Was das angeht, haben wir überhaupt keine Gedankenspiele. Solch eine Situation wie jetzt hatten andere Vereine auch schon. Wir denken da nun eher in Lösungsansätzen und wissen auch um Torstens Verdienste. Daher diskutieren wir die Frage nicht mit. Wir sind im Verein absolut der Meinung, dass Ruhe sich immer wieder auch auszahlt.

Wurde bei der Kaderzusammenstellung vor der Saison zu willkürlich transferiert? Qualität statt Persönlichkeit? Nicht wenige sagen, dass das familiäre und gemeinschaftliche Gefüge am Deich wich und statt Typen wie Marco Blättermann oder Marco Theetz nun junge Leute da sind, die nicht so auf Zusammenhalt setzen.
Die Zeiten, wo wir nur Spieler verpflichtet haben, die von zu Hause den Kichturm sehen können, sind vorbei. Wir wollen ja nun nicht das Bild komplett neu malen vom Verein, haben aber nun eben viele junge Spieler, bei denen es heißt Zusammenhalt zu kreieren. Das muss nicht immer von den Spielern kommen, sondern da sind auch Fans und Umfeld gefragt.

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Wie meinen Sie das?
Dieses Thema gestandener Leute „Früher war alles besser, witziger und feuchtfröhlicher“ ist ja nun nicht von den jungen Spielern abhängig. Man kann von einem 21-Jährigen nicht erwarten, dass er sich an einen Tisch mit den Fans setzt und ein Bier mit ihnen trinkt. Es muss anders herum laufen, dass wir noch viel mehr auf die neuen, jungen Spieler zugehen.

Und so geht es dann wieder vorwärts?
Es ist eine der Aufgaben, an die wir ran müssen. Aber natürlich müssen wir auch sportlich wieder in die Spur kommen. Wir haben immer noch die beste Offensive der Liga, müssen aber auch wissen, dass wir nicht immer viele Tore schießen können um ein Spiel zu gewinnen.

Herr Seddig, einen schönen Urlaub weiterhin.

Harry Jurkschat

Seit Gründung mit auf dem brennenden BTB-Rasen. Im Gegensatz zu Semmler ist Jurkschat smart. Eine Mischung aus Mehmet Scholl und Günter Netzer. Der ewig 31-Jährige Insiderexperte harmoniert sich von Meppen bis Kiel, ist der Ausbügler und Staubsauger in der 2. Reihe. Dazu kommt aufgrund internationaler Fussball-Erfahrung (6 Länderspiele für Deutschland) Know-How im Wesentlichen. Manko: Bisweilen zu symphatisch und häufig mit den Sekretärinnen beschäftigt.