Was sagt der LSK Hansa zum Stadionverkauf
Es war eine Mitteilung, die es wirklich in sich hatte. Der niedersächsische Oberligist LSK Lüneburg verliert seine Sportanlage Wilschenbruch an einem Investor, der 4 Millionen Euro dafür bezahlt. Für den Aufstiegsaspiranten aus der Oberliga Niedersachsen eine unangenehme Situation. BLOG-TRIFFT-BALL hörte sich bei Kapitän und Trainer um.
Als der Lüneburger Stadtrat die Entscheidung fiel, traf es viele Fußballfans bis ins Mark. Der 1901 gegründete Verein wird seine Heimat verlieren und das bereits im nächstem Frühjahr. Schließlich muss die riesige Anlage bereits Anfang des nächsten Jahres übergeben werden. Eine schwierige Situation, wie Cheftrainer Elard Ostermann erklärt: „Natürlich blutet jedem LSK-Anhänger und somit auch mir, das Herz.“ Der Wilschenbruch, eine der besten Sportanlagen in der Hansestadt, erzeugt eine wehmütige Stimmung beim Lüneburger Erfolgstrainer: „Es ist halt ein toller Platz in einer wunderbar idyllischen Lage. Dazu ein Ort, in dem eine tolle Stimmung aufkommt, wenn eine entsprechende Anzahl von Zuschauern zugegen ist.“
Dabei macht den 44-Jährigen vor allem eines zornig: „Die Verantwortung dafür tragen diejenigen, die uns vor Jahren diesen Schuldenberg hinterlassen haben. Immerhin können wir mit dem Verkauf der Anlage diese Schulden abbauen und sogar sehr wahrscheinlich ein Plus verbuchen.“
Ganz unrecht hat der Übungsleiter damit nicht: Seit Jahren sind die Finanzen in Lüneburg solide und ausgeglichen, auch sportlich schaut der Fünftligist immer fokussierter in die Regionalliga Nord. Als derzeitiger Tabellendritter scheint man auch in diesem Jahr um den Aufstieg mitzuspielen.
Um dieses Ziel verfolgen zu können, muss für den LSK Hansa allerdings erst ein neuer Platz gefunden werden. Ostermann dazu: „Das betreffende Gremium, dem ich nicht angehöre, arbeitet an einer baldigen Lösung. Ich habe dabei vollstes Vertrauen.“
Ähnliches Vertrauen empfindet auch Mittelfeldmann Gökhan Iscan. Der 26-Jährige, der den LSK als auf den Kapitän Platz führt, auf dem in ein paar Jahren eine Wohnanlage des Geesthachter Investors Uwe Gerner stehen wird: „Die Bedingungen für mich und die Mannschaft sind super. Wir fühlen uns wohl und sportlich läuft es auch ganz gut.“ Eine Aussage zum Umzug will Iscan, der in Lüneburg auf Lehramt studiert, nicht abgeben: „Wir erfahren davon hauptsächlich auch in den Medien.“