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0:2 und Rot – Nächste Dusche für Victoria!

LIVETICKER: Mit einem Regenschirm, so groß wie eine LKW-Plane, fränksinatrat BLOG-TRIFFT-BALL an die Raueluft und bittet um Sonnenschein für den SC Victoria. Doch ausgerechnet dann zieht ein Gewitter aus St. Pauli auf: Mit Blitzableiter auf dem Holzdach: Der Liveticker.

 

 

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15.17 Uhr: Feierabend! St. Pauli holt sich auf einfachstem Weg drei Punkte an der Raueluft und stürzt Victoria ins Tal der Ratlosigkeit. Denn spielerisch wirkt das phasenweise nicht schlecht, aber im Vorwärtsgang ist eben viel zu viel Dreck im Getriebe. Pauli war clever, ruhig und hat letztlich ziemlich cool das Ding eingefahren. Wir sagen „Tschüssikowski“ und wünschen einen netten Abend

89. Minute: Kulikas kann noch einen draufsetzen, Grubba pariert allerdings im 1gg1.

88. Minute: Wenn nicht schon vorher, dann spätestens jetzt: Man wird das Gefühl nicht los, dass alle Zuschauer hier denken „nee Jungs, das langt einfach nicht dieses Jahr“. Und mit ein bisschen Phantasie strahlen auch die Spieler das so langsam aus. Sie sind bemüht, ja, aber das will ja niemand in seinem Zeugnis lesen.

85. Minute: Ich glaube, Victoria hatte nicht einen richtigen Torschuss. Manometer. Und nun sollten sie mit ihrer Zweierkette aufpassen, dass die fliegenden Konter der Paulianer das Ergebnis nicht noch dramatischer gestalten.

81. Minute: Bauarbeiter stehen am Stadioneingang und basteln ein neues Namensschild an. Raueluft.

77. Minute: Nun wird’s kritisch. Denn nach einem Wischer kriegt Kapitän Rabenhorst glatt Rot! Und von hier oben sah es vertretbar aus. Fehlt der also auch erstmal ein paar Wochen, was die Lage sicherlich entspannt. Jakubiak war übrigens das Opfer.

73. Minute: Toooor! Deckel drauf! Wriedt macht alles klar. 0:2. Jakubiak setzt sich im Mittelfeld durch und steilpasst auf den Linksaußen, Grubba kommt aus dem Tor gehetzt, schafft’s aber nur zu spät zu kommen und der Paulianer schießt aus 25m ins leere Tor.

71. Minute: Bambur raus, Cetinkaya rein. Sagen wir es mal freundlich: Das war nichts, Benni.

68. Minute: Ich muss den Schreiberling von Minute 65 berichtigen. Denn Pauli beschränkt sich nicht auf’s Kontern, sondern nur auf’s Verwalten. Victoria versucht indes zu drücken, kommt aber so oft in die gefährliche Box wie Loddar Matthäus bei einer gleichaltrigen Dame.

65. Minute: Es wird langweiliger. Pauli beschränkt sich auf’s Kontern, Victoria auf Ungefährlichkeit. Beide Teams setzen das hervorragend um. Weiterhin 0:1.

62. Minute: So, nun darf er dann. Azong geht. Zurecht.

58. Minute: Robert Subasic steigt aus seinem Ferrari und wird gleich ins Spiel kommen. Was soviel bedeutet, dass Göttling nun alles auf eine Karte setzt und mit einem Stürmer spielt.

53. Minute: Verwundert über die Ruhe im Vicky-Fanblock (trommeln ja sonst wie der Duracell-Hase) erklärt uns Peter Kraft eben, dass die Jungs vor der Partie einen Banner aufhängten mit dem Spruch „Wenn Ihr aufwacht, wachen wir auch auf“. Da dies aber auch bis zu dieser Minute nicht der Fall ist, ist hier Stimmung wie auf der Beerdigung. Und irgendwie ist’s ja auch eine Beerdigung. Denn sollte Victoria verlieren, kann man wohl den Regionalliga-Abschieds-Kranz ans Stadiontor hängen.

49. Minute: Blankenese führt in Dassendorf. Ich breche ins Essen. Fussball ist so grausam. Und hier bestaunen 261 Zuschauer das Derby. Beide News übertreffen alle Erwartungen.

46. Minute: Joar, geht gleich gut los. Drinkuth zieht von halbrechts an den Sechzehner und schnibbelt am langen Pfosten vorbei.

14.28 Uhr: So, frischen Schlübber angezogen und dann geht’s jetzt weiter.

45. Minute: Pause. Und Lutz Göttling wird sich in der Kabine echt in den Arsch beißen. Denn zurückliegen muss man hier keinesfalls. Aber offensiv drückt der Schuh weiterhin ungefähr ähnlich dolle, wie King Kong die Galoschen von Pumuckl.

39. Minute: Wenn da im Winter nicht ein Sturm-Kracher für den SCV kommt, dann geht’s in rund sechs Monaten wieder 10.45 Uhr zum SC Condor. Eklatant, was Azong und Bambur da vorne veranstalten. Die beiden Jungs schaffen es, die eigentlich ansehnlichen Vortöße humorlos zu zerstören. Ich soll ja nicht immer so meckern, aber mir gefallen die Angreifer NULL! NUHHHUUULLL! Kein Vollstrecker-Gen, kein Zug, kein Tor.

34. Minute: Bambur! Mensch! Da drehste durch. Keyser steckt herrlich durch und der Tower steht allein vor Heerwagen, haut die Kirsche aber völlig hektisch in den benachbarten Garten. Lutz Göttling tut mir leid.

32. Minute: Also nach Ecken steht’s gefühlt 39:1. Und nun wird’s auch mal ein bisschen gefährlicher, aber Lindeners Header sammelt Heerwagen entspannt ein. Weiter 0:1, was so langsam unverdienter wird. Aber für mehr Ballbesitz gibt’s auch im Jahre 2013 keine Punkte.

29. Minute: Unterhaltsam. Echt. Auch wenn nicht unbedingt viele Torchancen zu notieren sind, macht der Kick irgendwie Spaß. Kann sein, dass das die Nachwirkungen von 37 Lumumbas sind, aber nichtsdestotrotz ist’s ein ordentliches Fussballspiel, bei dem beide Mannschaften vorwärts marschieren. Gut bisher: Rahn, Apel, Kulikas. Bei den Hausherren: Göttling.

24. Minute: „Hoose pumpt schon“, so ein Kiebitz vom Seitenrand. Und wir halten fest: irgendwie pumpt ganz Victoria. Es sieht bemüht aus, aber der Gast gefällt zu diesem Zeitpunkt der Partie echt besser. Es wirkt irgendwie abgeklärter, auch wenn Vicky leicht spielbestimmender ist.

18. Minute: Zazai schippt aus 15m von halblinks richtig hübsch auf Kulikas und der köpfelt aus 5m zum 0:2 ein, ein Machtmensch mit Fahne hat allerdings was dagegen und bestraft die Aktion mit einem Abseitswink. Und trotzdem: St. Pauli gefällt.

15. Minute: Jetzt wissen wir, was Coach Göttling meint. Über rechts geht’s ab, Azong passt in die Mitte auf Bambur, der verarbeitet den Ball in aussichtsreicher Position aber wie der Schlachter ein Pfund Mett und die Lederwurst kugelt ins Aus. Manometer.

12. Minute: Ja doch, es ist flott. Mittelfeld war gestern und so geht’s ziemlich zügig auf beiden Seiten gen Tor. Auffällig dabei: Victoria ist defensiv so stabil wie ein Meter Wackelpudding.

7. Minute: Latte St. Pauli. Kulikas nickt aus 4m ans Gebälk. So langsam darf der Gastgeber seinen Morgenmantel aber mal ablegen. Aber da merkst du eben auch die Verunsicherung. Das Einzige, was beim Victorianer momentan läuft, ist die Nase.

6. Minute: Toooor! 0:1! Felix Drinkuth nimmt einen Durchrutscher am zweiten Pfosten auf, legt sich die Murmel in aller Ruhe zurecht und schlenzt aus 11m aus halbrechter Position schick in den linken Winkel. Tolles Tor.

3. Minute: Christian Rahn ist Innenverteidiger. Nun ja. Und Vince Boock schießt das erste Mal verheißungsvoll auf’s Tor. Das ist allerdings so gefährlich wie die zahnlose Emma vor’m Schnitzel.

1. Minute: Victoria gewinnt Stein-Schere-Papier und darf anstoßen. Victoria ist immer noch ohne Tor. Die Flaute hält an. Aber: Victoria bisher mit 100 Prozent Ballbesitz.

13.28 Uhr: Die Zuchtbullen stehen im Gittertunnel und wollen in die Arena, allerdings ist hier so viel Derbyluft wie bei Greuther Fürth gegen Neustrelitz. Nun ja, machen wir das Beste draus. Chefchen Semmler meint übrigens, dass Victoria heute den Umschwung einleitet. So denn…

13.21 Uhr: Übrigens: Wie der Semmlerige erfuhr, will man im Winter beim Victorianer nochmal am Kader nachbessern. Offensive Verpflichtungen stehen an. Zwei Stück sogar. Und das ist auch bitter nötig, denn zuletzt beklagte Coach Göttling immer wieder die Angriffsschwäche. Mickrige neun Törchen durfte man bisher bejubeln. Das ist eins mehr als ich in sechs Spielen in der Oberliga geschafft habe. Der Rest ist Selbstfeierei.

13.17 Uhr: Oha! Robert Subasic ist im Kader des SCV. Und das ist wirklich überraschend. Denn zuletzt war der Stürmer wegen seinem Balotelli-Post („Ich bin ein Ferrari“) suspendiert und durfte lediglich in der Fankurve Regionalliga genießen. Aber so kurz vor Weihnachten liegen sich nun alle wieder im Arm und der Jungspund darf gegen seinen Ex-Club zumindest wieder auf die Bank, Apropos Weihnachten: BTB hatte gestern Weihnachtsfeier. War gut. Glaub ich.

13.13 Uhr: Noch gute 15 Minuten. Und an der Hoheluft strömen die Massen auf’s Areal. Nicht. Hier ist ungefähr soviel los wie montags bei Friseur. Echt enttäuschend. „Wäre schön, wenn 200 kommen“, hofft Stadionsprecher Peter Kraft und lässt dabei den wirklichen Optimismus vermissen. Viel interessanter: Eichede-Coach Oliver Zapel steht in Laufklamotten neben dem Blogtisch und erklärt Chef Semmler, warum er es demnächst nicht in den Kader des Regionalligisten schaffen wird. „Zu labil für’s Geschäft“, so der offizielle Grund.

13.03 Uhr: Die Aufstellungen.

 

12.51 Uhr: Kurze Rückschau auf den gestrigen Abend. Condor gewinnt beim Elmshorner 2:1 und Trainer Woike so: „Absolut überragend, Und verdient.“ Oststeinbek bringt Schnelsen auf den absoluten Tiefpunkt und putzt den Bert 1:0. Und SCALA ist trainerlos, weil beim Tabellen-16. der Oberliga Oliver Kral seinen Hut nehmen musste. Dabei meinte der Sympathikus kürzlich noch, dass sein Stuhl höchstens wegen seinem Gewicht wackelt. Bums, umgekippt, dann war es doch ein Pommes zu viel. Und dann ist die hässliche Fratze der Oberligagesetzmäßigkeiten da und aus die Maus. So ist das nun mal.

12.46 Uhr: Perfektes Wetter für eine schlammige Pfützenparty. So, wie wir es prognostiziert haben. Und ich bin mir ziemlich sicher, dass wir auch genau das heute erwarten dürfen. Kampf, Krampf, vergebene Torchancen und am Ende gibt’s ein Unentschieden, was beide Trainer so gerne haben wie eine Zyste am Allerwertesten. Nun ja, das Gute: Wenn Du nichts erwartest, kannste nur überrascht werden. Also bitte, liebe Protagonisten …

12.42 Uhr: „Scheiss drauf, Malle ist nur einmal im Jahr“, brüllt der Blog unter’s Holzdach und damit herzlich Willkommen im Semi-Promi-Big-Brother-Duell. „Bewohner, bitte betreten sie das Stadtderby“, raunt die dunkle Stimme aus dem Off und begrüßt alle, die wenig von sachlicher Berichterstattung halten. Victoria gegen St. Pauli also, Regionalliga. Noch. Dann wollen wir mal ..

Der Niesel vorab:
Es tropft. Immer auf die selbe Stelle, bis du völlig malle in der Birne bist. Und schuld ist dieser skrupellose Bösewicht namens Regionalliga Nord. Seit Wochen foltert er mit Schlechtwetterfronten die Hamburger Regionalligisten und lässt Niederlage auf Niederlage regnen.

Anfangs tröpfelte es leicht, unnötige Niederlagen wurden gutgelaunt vom Jackett gewischt. Doch heute, am 14. Spieltag, sind die Teams nassgetränkt wie ein Äffchen zur Stoßzeit im Regenwald. Viel schlimmer noch, man steht mittlerweile knietief in der Pfütze.

Seit zehn Spielen ist der SC Victoria nun sieglos. Sie fahren durch die Liga, den Scheibenwischer auf Turbo gestellt, und sehen trotzdem kein Land. „Wir schiessen einfach keine Tore“, stellte Trainer Lutz Göttling kürzlich fest, hat den Spaß am Unwetter aber noch lange nicht verloren. „Wir wollen in der Liga bleiben“, sagt Göttling und schiebt im Vorgespräch ein „unbedingt sogar“ nach.

Glücklicherweise kommt mit dem FC St. Pauli „Zwo“(Platz 15) ein ähnlich nasser Dackel an die Hoheluft. In den letzten neun Spielen gab’s nur einen Dreier für Thomas Meggle. „Die Krise hätten wir gern“, mag sich der Vicky-Fan da denken.

Nun denn, gewinnen ist Pflicht, will man in der Tabelle nicht länger unter einem Regenschirm stehen.

„Aber sie sind ja auch selbst schuld“, schreit der Ticker empört. Vor allem der SC Victoria. Schwächster Angriff und schlechteste Abwehr, ja wo willst du denn mit solchen Statistiken auch stehen? Es muss etwas passieren. In diesem Spiel. Sonst geht man unter wie der Fischmarkt vergangene Woche. Gummistiefel an, wir sind gespannt. Morgen geht’s hier weiter.

Harry Jurkschat

Seit Gründung mit auf dem brennenden BTB-Rasen. Im Gegensatz zu Semmler ist Jurkschat smart. Eine Mischung aus Mehmet Scholl und Günter Netzer. Der ewig 31-Jährige Insiderexperte harmoniert sich von Meppen bis Kiel, ist der Ausbügler und Staubsauger in der 2. Reihe. Dazu kommt aufgrund internationaler Fussball-Erfahrung (6 Länderspiele für Deutschland) Know-How im Wesentlichen. Manko: Bisweilen zu symphatisch und häufig mit den Sekretärinnen beschäftigt.