Top

Schnelsen setzt (teure) Spieler vor die Tür

Auf infantile Nachrichten vom Riekbornweg ist derzeit so viel Verlass wie auf Zugverspätungen der Deutschen Bahn. Und nachdem man nun vergangenes Wochenende nach sieben Spielen ohne Sieg endlich wieder sportliche Lebenszeichen abgab (Bramfeld wurde 3:2 filetiert), gibt’s am Dienstag danach schon wieder Feuer unterm Dach. Zwei Spieler wurden suspendiert. 

Foto: noveski.com

Germania Schnelsen suspendiert die Spieler Sezgin Akgül und Jan Vierig. „Sportlich“, lautet die Begründung. „Das Preis-Leistungsverhältnis stimmte einfach nicht“, erklärt Bert Ehm, der die Entscheidung des Vereins mitträgt.

„Ich war immer beim Training, habe mir nichts zu schulden kommen lassen“, sagt nun Sezgin Akgül, der die Begründung nicht akzeptieren will, da er allerdings ohne Amateur-Vertrag spielte, akzeptieren muss.

Imagefilme für Rostock und Mecklenburg-Vorpommern

Das es dabei aber wirklich nur ums Sportliche geht, scheint äußerst widersprüchlich: Denn die beiden Offensiv-Spieler waren bis dato fester Bestandteil des Teams, kamen auf ihre Einsätze und Bert Ehm gesteht: „Menschlich mag ich beide unheimlich gerne.“

Imagefilme für Rostock und Mecklenburg-Vorpommern

Was für die Entscheidung der Verantwortlichen spricht: Vierig traf in 14 Einsätzen nur einmal, Akgül in neun Partien noch gar nicht. Zu wenig für den Anspruch der Germanen. Die stehen nach 15 Spieltagen mit 14 Punkten nur knapp über dem Strich und bangen um den Klassenerhalt, woran auch die beiden Stürmer ihren Anteil haben.

Doch viel kerniger ist wohl, dass die beiden etablierten Hamburger Fussballer für ihr sportliches Entgegenbringen einfach zu viel kosten. Und das kann der immer klammer werdende Schnelsener momentan nicht auftreiben und setzt (die teuren) Spieler vor die Tür.

Denn: Seit dem stillen Abschied von Holger Spethmann hat der Verein die Reißzwecken in der Hosentasche. Sparmaßnahmen statt Protzen ist der neue Kurs. Und die ersten Einspar-Opfer heißen nun Vierig und Akgül.

Harry Jurkschat

Seit Gründung mit auf dem brennenden BTB-Rasen. Im Gegensatz zu Semmler ist Jurkschat smart. Eine Mischung aus Mehmet Scholl und Günter Netzer. Der ewig 31-Jährige Insiderexperte harmoniert sich von Meppen bis Kiel, ist der Ausbügler und Staubsauger in der 2. Reihe. Dazu kommt aufgrund internationaler Fussball-Erfahrung (6 Länderspiele für Deutschland) Know-How im Wesentlichen. Manko: Bisweilen zu symphatisch und häufig mit den Sekretärinnen beschäftigt.