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Holstein vs Hansa: Vier Fragen zum Spiel

Bevor es in die wohlverdienten Stunden der Besinnlichkeit geht, werfen wir einen intensiven Blick auf die Partie Holstein Kiel gegen Hansa Rostock. BLOG-TRIFFT-BALL Reporter Hannes Hilbrecht beantwortet drei Fragen zur Begegnung.

 

Foto: calcio-culinaria.de

Wird die Begegnung ein besonders hitziges Spiel?
Es gibt Spiele, da weiß man bereits Wochen vorher, dass die Partie eine besonders umkämpfte Begegnung wird. Zum Beispiel vor der Begegnung zwischen RB Leipzig und Hansa Rostock war das jeden klar. Zwar war es keine überhart geführte Begegnung, doch war sie reich an Zweikämpfen und der ein oder andere Trashtalk fehlte auch nicht. Dieser wird auch beim Nordderby am Samstag nicht fehlen, schließlich ist mit Milorad Pekovic ein echter Meister dieses Faches auf dem Rasen unterwegs (keinesfalls ein Vorwurf). Obwohl es im Hinspiel ordentlich zur Sache ging, Jörg Hahnel und Marc Heider vorzeitig unter die Dusche mussten und der bereits erwähnte Pekovic an der Grenze zur Roten Karte wanderte, war es keine unfaire Begegnung. Zudem sollte das Theater um die Tickets die Spieler nicht beschäftigen, böses Blut ist auf dem Rasen höchstens in besonderen Momenten zu erwarten, die auch in jedem anderen Spiel möglich sind. BTB meint: Auf die Socken gibt es wie in jedem Drittligaspiel. Eine Kartenflut a la „Classico“ wäre eine Überraschung.

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Die Zahl(en) zum Spiel
Die Plätze 7 und 10 belegen Holstein und Hansa in der Fairnesstabelle. Holstein kassierte bisher 38 Mal den Gelben Karton und darüber hinaus drei Platzverweise, Hansa-Akteure wurden 36 Mal verwarnt und 4 Mal vom Platz geschickt. Bei Hansa fallen mit Haas und Ruprecht die besten Kartensammler (je fünf Gelbe) aus, bei Kiel können Kazior und Herrmann richtig zulangen (beide sechs).>

Werden die Trainer Überraschungen hervorzaubern?
Überraschungen sind immer möglich, aber am Samstag eher nicht zu erwarten. Das hat vor allem damit zu tun, dass beide Teams ihre letzten Partien für sich entscheiden konnten. Zudem erscheinen Experimente unlogisch, schließlich naht die Winterpause, in der die Karten eh neu gemischt werden. Für beide Teams gilt es, wichtige Punkte einzufahren und somit mit einem Lächeln in die Weihnachtsferien zu starten. Karsten Neitzel könnte eventuell mit einem Sykora-Schied-Sturm aufwarten und Heider zurück ins Mittelfeld beordern. Der quirlige Schied könnte Rostocks Startelfrückkehrer Sebastian Pelzer in Bedrängnis bringen und somit eine wahrscheinliche Startelf-Option darstellen. Bei Hansa steht fest, dass nicht der formstarke Grupe den gesperrten Innenverteidiger Ruprecht vertritt, sondern Kapitän Pelzer nach tristen Minuten auf der Reservebank sein Comeback feiern wird. Einziges Überraschungspotenzial findet man ebenfalls im Sturm. Der stets bemühte und leidenschaftlich kämpfende Savran baute nach seiner schweren Gesichtsverletzung deutlich ab. Mustafa Kucukovic hätte einen Einsatz verdient, zudem könnte Manfred Starke nach zuletzt guten Joker-Einsätzen als Halbstürmer in die Mannschaft rücken. BTB meint: Überraschungen hätten in diesem Fall ihren Namen verdient.

Die Zahl zum Spiel
3600 Minuten plus x haben Andreas Bergmann und Karsten Neitzel gemeinsam an der Seitenlinie vom VfL Bochum zugebracht. Heißt: Beide wissen wie beim anderen der Hase läuft. Vielleicht sorgt ja das zweite Aufeinandertreffen der beiden Trainerkollegen für den ein oder anderen taktischen Schachzug.

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Wer hat die Favoritenrolle?
Die liegt klar beim FC Hansa Rostock. Kein Team hat in den letzten sieben Spielen mehr Punkte geholt als die Bergmann-Elf, die Mannschaft ist mittlerweile so stabil, dass selbst vermeintlich enge Siege wie gegen Erfurt oder Elversberg vom Spielgeschehen recht deutlich ausfielen. Es bleibt jedoch fraglich, inwieweit der Ruprecht-Ausfall kompensiert werden kann. Nicht das Sebastian Pelzer der deutlich schwächere Individualist wäre, sondern viel mehr die verblüffende Chemie zwischen Denis Weidlich und Steven Ruprecht  ist fast unersetzbar. Zudem wird es interessant werden, wie die Teamkollegen auf das neue Kräftegewicht auf dem Platz reagieren werden. Bei aller Führungspersönlichkeit die „Pelle“ ausstrahlt, gefehlt hat er der Mannschaft zuletzt nicht. Genau da liegt die Chance für die Holstein-Mannschaft, die nach dem umkämpften Sieg in Saarbrücken mit befreiter Brust auflaufen kann. Spielt Kiel am oberen Limit, könnte auf Torhüter Jörg Hahnel viel Arbeit warten. Allerdings sind auch die Gastgeber hinten anfällig, schließlich gelang  ausgerechnet Julien HUMBERT am vergangenen Wochenende ein Treffer gegen Kiel. BTB-meint: Die Tabelle spricht für Rostock, die momentane Verfassung auch.

Die Zahl zum Spiel
3. Es ist erst das dritte Pflichtspiel das Holstein Kiel und Hansa Rostock bestreiten. Neben dem 0:0 aus der Hinrunde gab es vor fünfeinhalb Jahren ein Duell in der 1. Pokalrunde. Lechleiter und Schindler trafen zum 2:0 aus Rostocker Sicht, Tim Siedschlag und „Jockel“ Hahnel waren damals dabei. Ach ja, Trainer war Peter Vollmann.

Wie tippt BLOG-TRIFFT-BALL?
1:1.

Hannes Hilbrecht

Hannes Hilbrecht schreibt und schrieb nebenbei für ZEIT ONLINE, NDR.de und den Berliner Tagesspiegel. Füllt ein Marketing-Magazin mit Liebe (GrowSmarter.de) Und er liest eine spannende Case Story genauso gerne wie den neuen Roman von Ralf Rothmann.