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Vor dem Rückrundenstart: Hannes sprach Bergmann

Für den FC Hansa Rostock beginnt am Freitag in Stuttgart das Fußballjahr 2014. BLOG-TRIFFT-BALL-Reporter Hannes Hilbrecht sprach mit Andreas Bergmann über seine Eindrücke aus dem Trainingslager, einen Rohdiamenten und auch die mögliche Musikauswahl zum Saisonabschluss wurde thematisiert.

 

Herr Bergmann, wir wollen eigentlich nicht so viel über das Vergangene reden, aber eine Sache darf vielleicht erlaubt sein. Für Sie als Musikfan, gibt es einen Song, den Sie mit Ihrer bislang turbulenten Zeit in Rostock verbinden würden?
Da ich viele unterschiedliche Situationen in Rostock bereits erlebt habe, gibt es einige Musikstücke, die meine erste Halbserie in Rostock ganz treffend beschreiben würden.

Imagefilme für Rostock und Mecklenburg-Vorpommern

Die erste Halbserie war unterm Strich ein großer Erfolg. Gehen Sie lockerer in die Vorbereitung als noch im Sommer?
Ich bin auch im Sommer sehr entspannt in die Vorbereitung gegangen, alles andere wäre auch nicht wirklich hilfreich gewesen, denn um richtig mit der Mannschaft arbeiten zu können, braucht man einfach einen freien Kopf.

Die Mannschaft hat sich bis auf die Rückkehr von Ken Leemans nicht großartig verändert. Sie wissen was die Mannschaft im Stande ist zu leisten und was sie von den jeweiligen Akteuren zu erwarten haben. Wird die Vorbereitungsphase dadurch leichter?
Auf der einen Seite klingt das natürlich vielversprechend, auf der anderen Seite wartet jedoch noch viel Arbeit auf uns. Wir müssen zum Beispiel noch deutlich früher und allgemein besser ins Pressing kommen. Unsere Spielidee ist auch noch lange nicht automatisiert. Nur weil wir zuletzt eine sehr starke Serie abgeliefert haben, heißt es ja noch lange nicht, dass die Mannschaft jetzt vollständig stabil in ihren Leistungen ist. Dementsprechend steht die Entwicklung und Stabilisierung der Mannschaft im Vordergrund und nicht irgendwelche Ziele betreffend der Tabellenplatzierung.

Wie wichtig war für Sie das Winter-Trainingslager?
Da die Winterpause mit drei Wochen Vorbereitungszeit ausgesprochen kurz ausfiel, war das Trainingslager unglaublich wichtig für uns. Wir hatten gute Bedingungen und konnten dadurch gerade die feinen Abläufe trainieren, die auf einem tiefen Platz nur schwer umzusetzen sind. Vor allem war es entscheidend, dass wir einen klaren Trainingsablauf definieren konnten, ohne auf äußerliche Einflüsse reagieren zu müssen. Gerade weil die laufende Trainingswoche sehr kurz ist, da wir bereits am Freitag spielen und zuvor eine lange Anreise nach Stuttgart ansteht.

Sie haben im Trainingslager zwei Testspiele absolviert. Waren Sie mit den Gegnern und den Eindrücken zufrieden?
Im ersten Testspiel haben wir gegen einen taktisch sehr gut eingestellten Gegner gespielt. Am Ende wären jedoch mehr Tore möglich gewesen und wir haben da noch einiges liegen gelassen, was natürlich mit der hohen Belastung der Spieler zu erklären ist. Ihnen fehlte ein wenig die Spritzigkeit, aber das ist nach harten Einheiten auch nicht weiter verwunderlich. Gegen eine asiatische Mannschaft zu spielen war natürlich etwas Ungewöhnliches. Ich selber hatte zuvor noch die gegen ein chinesisches Team gespielt, dafür aber mal gegen einen Vertreter aus Korea getestet.

Apropos Testspiele. Sie haben ein Duell zwischen Dortmund und Bochum besucht. Gab es danach die Chance zum Fachsimpeln mit Jürgen Klopp und Peter Neururer?
Wir haben uns nach dem Spiel nicht mehr allzu lange auf dem Gelände aufgehalten, dementsprechend gab es dort nicht den großen Austausch. Mit Peter Neururer habe ich im Hotel das ein oder andere Gespräch geführt. Es war auch schön sich mal wieder mit ehemaligen Spielern zu unterhalten, die noch heute in Bochum spielen. Zum Beispiel mit Andreas Luthe und Marcel Maltritz habe ich etwas länger geplaudert. Ich würde mich allgemein als ein Trainertyp beschreiben, der gerne mit seinen ehemaligen Spielern in Kontakt bleibt.

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Kommen wir noch kurz zu ein paar Personalien. Mit Denis Danso Weidlich haben Sie aus einem Offensivspieler einen richtig guten Innenverteidiger geformt. Kann es in der Rückrunde weitere Umfunktionierungen geben, beispielsweise von einem Mittelfeldspieler zum Stürmer?
Positionswechsel von einzelnen Spielern sind natürlich immer möglich. Ich habe ja auch im Testspiel gegen den spanischen Viertligisten Manfred Starke als Linksverteidiger ausprobiert. Im Sturm sind aber solche Veränderungen nicht zu erwarten, da wir dort sehr gut besetzt sind. Die Jungs sind endlich alle fit, „Mucki“ und Nikolaos Ioannidis konnten erstmals die komplette Vorbereitung mitmachen. Sie alle sind heiß auf die Rückrunde und ich freue mich, im Sturm variabel aufstellen zu können.

Mit Max Christiansen haben Sie einen Rohdiamanten aus der Jugend mitgenommen. Ist es lediglich ein Heranführen an die kommende Saison, oder könnte er bereits in der Rückrunde sein Profi-Debüt feiern? An Sechsern mangelt es Ihnen ja eigentlich nicht.
Für Max ist das natürlich eine besondere Situation. Leider hatte er zuletzt mit leichten Achillessehnen-Problemen zu kämpfen, weil er einfach die Trainingsbelastung in dem hohen Maße noch nicht gewohnt ist, auch wenn er schon oft am Mannschaftstraining der Profis teilgenommen hat. Zu seiner Person kann ich zu diesem Zeitpunkt noch keine Prognose abgeben. Es kann gut sein, dass er in der Rückrunde öfter im Kader steht und für Kurzeinsätze in Frage kommt, sollte es Situationen geben, in denen er der Mannschaft schon helfen kann.

Musikalisch haben wir angefangen, musikalisch hören wir auf. Was dagegen, wenn die Mannschaft mit einem Klassiker von Queen aus der Saison verabschiedet werden würde?
Natürlich geht man in jede Partie, um diese auch zu gewinnen. Aber vordergründig ist es, dass die Mannschaft sich weiterentwickelt und unsere Spielidee komplett verinnerlicht. Das funktioniert nicht in ein paar Monaten, da bedarf es schon deutlich mehr Zeit.

Daten: Die 3. Liga auf BLOG-TRIFFT-BALL

Hannes Hilbrecht

Hannes Hilbrecht schreibt und schrieb nebenbei für ZEIT ONLINE, NDR.de und den Berliner Tagesspiegel. Füllt ein Marketing-Magazin mit Liebe (GrowSmarter.de) Und er liest eine spannende Case Story genauso gerne wie den neuen Roman von Ralf Rothmann.