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7 Gründe warum ER erstklassig bleibt

Bereits am ersten Spieltag war die Braunschweiger Eintracht schon abgestiegen, zumindest wenn es nach dem allgemeinen Expertenurteil ging. Doch die Niedersachsen halten sich wacker. BLOG-TRIFFT-BALL Hannes behauptet nun: Die Eintracht bleibt drin.

Grund 1: Die Tabellensituation
Obwohl die Braunschweiger Eintracht 21 von 24 Spieltagen am Tabellenende verbrachte, ist die Distanz zum rettenden Ufer immer noch in unmittelbarer Reichweite. Ganz drei Punkte Rückstand besitzt der Aufsteiger momentan auf den anvisierten 16. Tabellenplatz. Somit ist nicht nur rechnerisch und theoretisch alles im machbaren Bereich, sondern auch praktisch.

Grund 2: Der Trend
Wäre die Saison aus Sicht der Löwen im Oktober losgegangen, dann wäre die Situation deutlich komfortabler gewesen. Zwar holten die Blau-Gelben auch nur 16 Punkte in dieser Zeitspanne, doch wäre man mit dieser Ausbeute in der „Ab Oktober Tabelle“ auf einem direkten Nichtabstiegsplatz positioniert. Die Konkurrenz aus Stuttgart (10 Punkte), Hannover (12), Hamburg (15) und Freiburg (punktgleich) müsste sich hinter der Eintracht anstellen.

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Grund 3: Der Spielplan
Das Restprogramm der Eintracht hat es in sich. Von den kommenden zehn Gegnern sind nach heutigem Stand sieben in der oberen Tabellenhälfte gelistet. Daraus ergeben sich aber zwei signifikante Vorteile: Klubs wie Mainz, Hertha, Hoffenheim und Bayern haben ab dem 30. Spieltag ihre Hausaufgaben allesamt erledigt und bräunen sich die Plauze für die WM oder sind zumindest gedanklich bei eben dieser. Auch gegen die Bayern, zu diesem Zeitpunkt bereits seit Wochen Deutscher Meister, die durch das vorzeitige Ausscheiden aus Champions-League physisch demoralisiert sein dürften, ist eine Sensation zumindest zu erträumen. Der zweite Vorteil: Die wichtigen Nordderbys finden jeweils vor eigener Kulisse statt. Dazu kommt mit dem VfL Wolfsburg die Gurkendefensive der Liga (zuletzt 12 aus 2) ins heimische Rund.

Grund 4. Die positive Drucksituation
Während sich in Hamburg und Stuttgart alle an die Gurgel gehen, oder zumindest gegangen sind, scheint man sich in Braunschweig mit dem möglichen Abstieg längst arrangiert zu haben. Da liegt der vielleicht größte, von BTB unprätentiös in die Mitte des Textes gepackt, Vorteil der sympathischen Löwen. Zwar hofft jeder Braunschweiger inständig auf dem Klassenerhalt, ein Abstieg wäre aber kein Weltuntergang, wie Hamburg oder Stuttgart ihn erfahren würden. Der Kopf der Mannschaft ist frei, die Lust am Fußball war sowohl gegen Gladbach, als auch gegen Stuttgart erkennbar.

Grund 5. Der Trainer
Es war ein Interview im ZDF, das viel über den Charakter von Torsten Lieberknecht aussagte. Mit mahnenden Worten verteidigte der 40-Jährige seinen Trainerkollegen und dessen Mannschaft nach dem Spiel. Der manchmal emotional über die Stränge schlagende Übungsleiter ist einer der charismatischen Trainer der Liga und weiß auch in der Bundesliga mit geringen Mittel die Konkurrenzfähigkeit zu bewahren. Bemerkenswert: 14 Spieler die noch für Braunschweig in der Dritten Liga spielten, stehen immer noch im Kader der ersten Mannschaft. Wem so eine Husarenstück gelingt, der kann auch aus zehn Bundesligaspielen 4, 5 Siege holen.

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Grund 6: Die Anhänger
Zwar verbucht Braunschweig den geringsten Zuschauerschnitt der Liga, doch gerade in den letzten Spielen gelang den Löwen etwas, was der Konkurrenz nicht gelungen ist. Das Stadion wurde in allen Rückrundenspielen restlos ausverkauft. Weder dem HSV, der nur gegen den BVB ausverkauft meldete, noch den Freiburgern und Stuttgartern gelang dieses Kunststück. Ein Beleg dafür, wie geeint Mannschaft und Anhängerschaft in die letzten Partien gehen werden.

Grund 7: Beispiel aus der Vergangenheit
Die Statistiken machen zunächst wenig Mut. In den letzten zehn Jahren gelang es nur eine Mannschaft, die zum Zeitpunkt des 24. Spieltags die letzte Tabellenposition einnahm, zum Saisonende über den Strich zu springen. Das war in der Spielzeit 2010/2011. Aber: Das Gesetz einer jeden Serie ist, das sie irgendwann einmal bricht.

Hannes Hilbrecht

Hannes Hilbrecht schreibt und schrieb nebenbei für ZEIT ONLINE, NDR.de und den Berliner Tagesspiegel. Füllt ein Marketing-Magazin mit Liebe (GrowSmarter.de) Und er liest eine spannende Case Story genauso gerne wie den neuen Roman von Ralf Rothmann.