Hansa: 8 Gründe für Stadion statt Strand
Am Donnerstag lachte die Sonne den ganzen Abend über Rostock. Bei wohligen Temperaturen die nur knapp die 20-Gradmarke verfehlten konnte man das Leben in der Hansestadt so richtig genießen. Doch statt Strand muss es am Samstag HANSA gegen Duisburg heißen. Die Gründe pro Stadion sprechen für.
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1. Eine Partie mit Bundesliga-Glamour
Zwölf Jahre Bundesliga empfangen 28 Jahre Oberhauszugehörigkeit. Die Partie zwischen der Hansa-Kogge und dem Meidericher Sportverein ist das mit weitem Abstand prominenteste in der Dritten Liga. Lange Jahre duellierten sich beide Klubs in den höchsten deutschen Spielklassen. Zudem bemerkenswert: Beim letzten Bundesligaabstieg legten beide Klubs einen Simultanflug hin. Gemeinsam aufgestiegen, gemeinsam wiederabgestiegen. Das verbindet zumindest sportlich.
2. Die Brisanz
Die Begegnung zwischen dem Tabellenfünften und Elften verspricht jedoch nicht nur nostalgisches Prestige, sondern bietet auch ansonsten mächtig Brisanz. So schnappten sich die Duisburger mit Kingsley Onuegbu den Stürmer, den auch Uwe Vester zuvor begehrte. Nicht das erste Mal übrigens, dass den Rostockern ein Angreifer vom MSV vor der Nase wegstibitzt wurde. Im Sommer 2007 schien Ailton bereits auf der Hansa-Kogge angeheuert zu haben, dann entschied sich der Brasilianer jedoch für die Zebras. Doch auch von der tabellarischen Konstellation ist einiges geboten. Die Duisburger sind nur sechs Punkte von einem Abstiegsplatz entfernt und auch die Hansa-Kogge darf noch die Segel streichen.
3. Den Jungs die Chance zur Wiedergutmachung geben
Der Frust auf den Tribünen war gegen Darmstadt grenzenlos. Der ein oder anderer Choleriker drohte gar an seiner Tobsucht zu hyperventilieren. Doch nicht nur Hasstiraden fanden ihrem Platz im Volksgemurmel, auch mächtig Hohn und Spott machte sich bei den auf der Westtribüne logierenden Fans breit. Nur allzu verständlich, denn die konsterniert wirkende Bergmann-Elf erspielte sich nur zwei magere Torchancen. Was die aktuelle Mannschaft jedoch vom Team der Vorsaison abhebt: Spieler wie Blacha, Haas und Pekovic lechzen förmlich nach Wiedergutmachung. Und mal ganz zynisch betrachtet: Kann es sportlich noch schlimmer werden?
4. Ein Festspiel für Hobbymanager?
Der Frühling zieht unbeirrt ein in den Fußball. Das bedeutet: Auslaufende Verträge en masse. Gut möglich, dass Andreas Bergmann für ein paar seiner Akteure ein Schaufenster öffnet. Insbesondere die belgisch-niederländischen Männerfreundschaft ist von der Trennung bedroht. Bekommt Ken Leemans endlich als Innenverteidiger neben Denis Danso Weidlich die Chance? Darf Johan Plat mal wieder in der Sturmspitze ran und wird der zwar aufopferungsvoll kämpfende, aber immer häufiger indisponiert agierende Halil Savran auf der Bank platznehmen müssen? Macht Robin Krauße weiter Fortschritte und spart das vielleicht die kostenintensive Mendy-Verlängerung? Oder zückt Bergmann eine Überraschung aus dem Zaubermut? Fakt ist: In puncto Startaufstellung wird es ein ganz spannender Samstag.
5. Die Stimmung
Die Leistung der Mannschaft verunsichert, die Stimmung auf den übrigen Plätzen eher mau. Mit Ausnahme der Südtribüne – denn diese gab wie immer ordentlich Gas. Pikant: Im Hinspiel sorgte eine Fahnenverbrennung für schmutzige Szenen. Ansonsten dürften sich die Rostocker Fans auf der Süd wieder stimmungsvoll zeigen, das Fahnenmeer vom vergangenen Woche beeindruckte zudem visuell. Da der Gegner auch von genug Mitreisenden begleitet wird, darf man sich in Rostock auf ein stimmungsvolles Duell freuen.
6. Die Statistik
Mit dem MSV kommt einer der Lieblingsgegner ins heimische Rund. Von den letzten zehn Heimspielen gewann der FC Hansa acht an der Zahl. Insgesamt konnten die Duisburger im neuen Jahrtausend erst drei Partien gewinnen.
7. Das Wetter
Nachdem es aufgrund der stürmischen Witterung gegen Darmstadt recht zügig war, werden solch starke Windböen am Samstag nicht erwartet. Neben viel Sonne wird allerdings auch der oder andere Regentropfen erwartet. Dennoch sollte das Ambiente mehr als stimmen. Wo trinkt sich ein Lübzer schließlich besser als im Ostseestadion?
8. Timo Lange
Der MSV Duisburg wollte Mitte der Neunziger tatsächlich Timo Lange aus Rostock verpflichten. Das bekannte der „Fußballgott außer Dienst“ im BTB-Legendeninterview. Wenn das keine Extraportion Motivation ist.