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Jan Schönteich: „Sieg bedeutet Vorentscheiung“

Samstag 15 Uhr gibt’s den größtmöglichen Oberligakick: TuS Dassendorf, Erster, gegen Curslack-Neuengamme, Zweiter. Vor dem riesigen Duell sprachen wir mit dem Trainer des Oberliga-Spitzenreiters Jan Schönteich.

Foto: mdt.fotograf.de

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Herr Schönteich, das Rennen in der Oberliga-Hamburg ist durch, oder?
Nein, das ist keinesfalls durch. Wissen Sie, ich habe in Mathematik mein Abitur gemacht. Deshalb definiere ich das Wort „sicher“ rechnerisch.

Und wenn Curslack geschlagen wird?
Wenn mich meine mathematischen Fähigkeiten nicht ganz im Stich lassen, reichen uns auch 13 Punkte Vorsprung noch nicht zur Meisterschaft. Allerdings, so weit würde ich gehen, könnte ein Sieg für uns die Vorentscheidung bedeuten.

Wovor haben Sie bei Curslack am meisten Respekt?
Sie haben den mit Abstand besten Kader der Liga. Keine Mannschaft ist individuell so stark wie Curslack. Wir müssen eher über unsere mannschaftlichen Stärken kommen, damit sind wir im bisherigen Saisonverlauf aber sehr gut gefahren.

Sie haben mit Eric Agyemang dafür doch den besten Spieler der Liga.
Wir haben den Spieler der ganz vorne in der Torjägerliste steht. Ob er der beste Akteur der Liga ist müssen andere beurteilen. Fakt ist: Wir müssen als Mannschaft alles abrufen. Wie heute ja in der Bergedorfer Zeitung zu lesen war, die einen Mannschaftsvergleich angefertigt hat, sind wir auf einigen Positionen personell nicht so stark besetzt wie der Gegner.

Wenn Curslack individuell so stark ist, wo ist der Gegner denn angreifbar?
Ich möchte gar nicht so viel über den Gegner reden. Wir haben selber unsere Probleme, denn meiner Mannschaft brechen derzeit einige Säulen weg. Fünf Spieler fallen aus, vier davon kommen von oben.

Denken Sie oft an die Regionalliga?
Wir beschäftigen uns permanent mit dem Thema, aber nur weil die Medien uns ständig danach fragen. Keiner von uns will aufsteigen. Die Aufgaben, zum Beispiel der Stadionumbau, die Etat-Erhöhung, etc. würden eine Mammutaufgabe darstellen.

Zählen Sie sich zum „Uns“, oder wollen Sie selbst irgendwann höherklassig trainieren?
Nein, ich bin mit der Oberliga-Hamburg super glücklich. Es ist eine tolle Liga die mich vollkommen herausfordert. Wissen Sie, ich habe einen zeitaufwendigen Job und Familie, da erfüllt mich die super optimale Liga hier mehr als genug. Ich habe nicht vor irgendwann höherklassiger zu trainieren.

 

Auch wenn es weht tut. Eine Frage zum HSV sein: Runter oder Rettung?
Die ehrliche oder die politische Antwort?

Bitte die ehrliche.
Ich bleib‘ lieber bei der politischen Option: Mir ist es egal wer absteigt.

Hannes Hilbrecht

Hannes Hilbrecht schreibt und schrieb nebenbei für ZEIT ONLINE, NDR.de und den Berliner Tagesspiegel. Füllt ein Marketing-Magazin mit Liebe (GrowSmarter.de) Und er liest eine spannende Case Story genauso gerne wie den neuen Roman von Ralf Rothmann.