Foto: Patrick Lage
Auf dem Bild: v.l. Detlef Klusemann, Ole Springer, Uwe Erkenbrecher und Emanuel Bento.

Nachdem zuletzt eine wahre Spielerflucht aus Neumünster eingesetzt hatte, scheint sich der verbliebene Kader langsam zu konsolidieren. Außerdem geht es scheinbar nicht mehr nur noch per Einbahnstraße aus der Stadt hinaus, so langsam interessieren sich auch wieder die Kicker für ein Engagement bei den Veilchen. Auf einer Pressekonferenz am Dienstag Abend stellten VfR-Vorsitzender Detlef Klusemann, sein Vize Gerd Grümmer sowie Trainer Uwe Erkenbrecher zwei Neuzugänge für die neue Saison vor.

„Genau genommen sind es eigentlich drei“, flachste Erkenbrecher,“ ich habe auch endlich einen Vertrag unterschrieben, bisher hatten wir lediglich ein loses Verhältnis. Für Verträge hatten wir bislang keine Zeit, der Klassenerhalt des VfR stand erst einmal im Vordergrund. Wir haben uns jetzt auf eine Zusammenarbeit bis zum Ende der Saison 2014/15 geeinigt.“

Daneben wurden Emanuel Bento, Mittelfeldspieler vom SV Eichede und der Keeper des FC Elmshorn, Ole Springer, als neues Personal vorgestellt. Der 20-jährige Bento erlernte das Fußballspiel bei den Kieler Störchen und durchlief hier die Jugendmannschaften bis zur A-Jugend. Nach einem kurzen Intermezzo bei der Reserve des VfB Lübeck heuerte er beim Regionalligaaufsteiger SV Eichede an, ehe es ihn jetzt in die Schwalestadt zog. „Ich sehe in Neumünster die bessere Perspektive und möchte mich hier durchsetzen“, so Bento. „Außerdem wird hier etwas aufgebaut und da möchte ich dabei sein.“

Ole Springer, der in der Jugend alle Mannschaften des FC St. Pauli durchlaufen hat, stand immerhin sogar als 3. Torwart im Profikader des Kiezklubs. Über Einsätze in der 2. Mannschaft kam er jedoch nicht hinaus und wurde 2012 aus perspektivischen Gründen gemeinsam mit seinen Spielerkollegen Deniz Naki und Charles Takyi aussortiert. 2013 schloss er sich dem Hamburger Oberligisten FC Elmshorn an, bevor er jetzt ebenfalls beim VfR Neumünster anheuerte um sich wieder für höhere Aufgaben zu empfehlen. „Ich bin erst 22 Jahre alt und habe meine beste Zeit noch vor mir,“ so Springer. „Der VfR Neumünster ist ein Traditionsverein, ein schlafender Riese, und ich freue mich unter Uwe Erkenbrecher arbeiten zu dürfen.“

Erkenbrecher selbst erkennt noch unzähliges schlummerndes Potential bei den Veilchen. „Die letzte Saison ist abgehakt, am Ende ging es nur noch darum, über die Runden zu kommen und die Klasse zu halten. In der neuen Serie wird bei uns der Teamgeist über allem stehen, wie die Spieler sich im letzten Drittel dieser Saison verhalten und sich teilweise ohne Worte verabschiedet haben, das hat mich schon schwer enttäuscht. Da kann man wirklich vorsichtig das Wort „Legionäre“ in den Mund nehmen.“

Verhandelt wird im Moment mit Spielern für alle Positionen. „Wir hoffen das wir in der kommenden Woche weiteren Vollzug melden können,“ erklärte VfR Boss Klusemann auf Nachfrage. Auch der ehemalige Neumünsteraner Innenverteidiger Hannes Schäfke ist nach seinem einjährigen Ausflug in die Regionalliga Bayern zum SV Seligenporten wieder in der Verlosung. „Ansonsten melden wir Namen erst wenn die Tinte auf dem Papier trocken ist“, so Klusemann weiter.

Neu ist auch, dass Trainer Uwe Erkenbrecher die gesamte sportliche Leitung für 1. Und 2. Mannschaft sowie die Leistungsmannschaften U19 und U17 übernimmt. „So ist ein einheitliches sportliches Konzept für diese Mannschaften gewährleistet und die Durchgängigkeit auf allen Ebenen möglich. Wir müssen dazu kommen, dass talentierte Jungs aus der Region in der Ligamannschaft des VfR spielen,“ erklärte Erkenbrecher. „So fördern wir wieder die Identifikation der Zuschauer mit der Mannschaft und steuern dem schwindenden Besucherinteresse entgegen. Es entspricht auch eher meiner Philosophie, mit jungen, ehrgeizigen Leuten zu arbeiten und den unbequemen, vielleicht auch etwas längeren, Weg zu gehen.“

Trainingsauftakt bei den Veilchen ist am 24. Juni um 18 Uhr. Voraussichtlich am 04.09. kommt der „ewige Bundesligist“ Hamburger Sportverein zu einem Gastspiel an die Geerdtstraße. „Außerdem verhandeln wir derzeit noch mit einem Erst- und einem Zweitligisten. Auch hier stehen die Chancen relativ gut, dass unsere Zuschauer weitere Hochkaräter in der Grümmi Arena sehen können.“