„Fettes Brot“ dreht beim Rostocker FC
Hochinteressante Nachricht vom Rostocker FC: die Hamburger Kultband „Fettes Brot“ („Emanuela“, „Schwule Mädchen“, „Nordisch by Nature“) dreht beim heimlichen BTB-Lieblingsklub ein Video zum neuen Song „Fußballgott“.
Foto: Jens Herrndorff
Der Rostocker FC bekommt für eine starke Verbandsligasaison ein ungewöhnliches Schmankerl serviert. Die Hamburger Hip-Hop Formation „Fettes Brot“ schickt am Mittwoch eine Videoagentur aus Norderstedt zum Verein aus dem Rostocker Süden. Hintergrund dieser Idee ist der neue Song „Fußballgott“ der sympathischen Band, die seit Jahren mit humoristischen Musikerzeugnissen nicht nur den Norden begeistert.
Die Band selbst nimmt im Rahmen des Projektes zahlreiche „quergefilmte“ Clips von Amateurfußballspielen, coolen Tricksern und talentierten Jugendkickers entgegen, die für das entsprechende Musikvideo für „Fußballgott“ verwendet werden sollen.
Ein Verein hat dabei jedoch einen ganzen besonderen Part ergattert. Kein geringerer Klub als der Rostocker FC, der mittlerweile in ganz Norddeutschland für sein beispielhaftes soziales Engagement bekannt ist, staubt vermutlich eine besondere Rolle in dem Video ab.
Die Hamburger Band schickt nämlich eine eigens beauftrage Videoagentur zum RFC, die am Mittwochabend gemeinsam mit Spielern und Fans des Kultvereins ein Video produziert. Trainer und Initiator Jan Kistenmacher (Foto) gegenüber BLOG-TRIFFT-BALL: „Das ist natürlich eine tolle Sache für uns. Wir freuen uns sehr darüber, dabei mitmachen zu können.“
Der gebürtige Hamburger war übrigens maßgeblich an der Entstehung des morgigen Termins beteiligt. Kistenmacher hatte nämlich dem Bandmanagement per Mail seine Idee mitgeteilt. Dass der RFC diese Chance bekommt, begründet der Wahl-Rostocker auch mit dem Habitus seines Klubs: „Ich glaube, dass eine sozial engagierte Band wie „Fettes Brot“ den RFC schon interessant finden dürfte. Ich habe in der Mail ja auch artikuliert, was hinter dem RFC steht.“
Der Fußballcoach meint damit vor allem das Engagement, das dem zweitgrößten Rostocker Klub seit Jahren auszeichnet. Der Verein stellt sich mutig gegen Rechtsextremismus, erteilt Homophobie eine vehemente Absage und darf sich auch deshalb einer vielseitigen Anhängerschaft erfreuen. So zählt der Klub bei vielen Spielen mehrere hundert Zuschauer, die zu großen Teilen auch die Auswärtsspiele bunt und lautstark bevölkern.
Besonderes Herzstück des RFC bleibt dabei das Projekt mit Asylkindern, denen der Klub ein sportliches Zuhause bietet. Umso mehr freut es Kistenmacher, dass das wahrscheinlich auch bei den Hamburger Musikern, von denen er als Sympathisant auch „die ein oder andere CD im Regal stehen hat“, sehr gut angekommen ist: „Uns geht es nicht darum, wie das Video am Ende platziert wird. Uns geht es primär um den Spaß, den wir dabei haben werden. Das wir zudem ausgewählt wurden, macht uns natürlich ein wenig stolz.“
Trotz der gelebten Bescheidenheit, ein bisschen Träumen ist auch beim ehrgeizigen Trainer erlaubt: „Natürlich wäre es ein Traum, wenn das Video auch mal bei MTV läuft. Aber wo und wie das am Ende platziert wird, können wir noch nicht sagen.“ Eines steht jedoch schon längst fest. Der Kultverein, der unter anderen von den Punkkappelen von „Dritte Wahl“ und „FeineSahneFischfilet“ gesponsert wird und im Vereinsheim regelmäßig zünftige Konzertabende veranstaltet, darf sich auf einen weiteren musikalischen Impuls freuen.