Herzblatt mit Marco Krausz und Jean-Pierre Richter
„Wir haben beide Kandidaten getrennt voneinander befragt“, so begann der obligatorische Rückblick in jeder Folge „Herzblatt“ im Ersten. Und da sich Palomas Coach Marco Krausz und Süderelbes Jean-Pierre Richter auch ganz dolle lieb haben, fragten wir mal mit hauchzarter Susie-Stimme nach, wie nach der Abmelde-Farce des Oststeinbeker SV und vor dem Entscheidungsspiel um den Oberligaaufstieg die Stimmung ist.
Fünf Fragen an Marco Krausz, Trainer USC Paloma
Herr Krausz, erst wurde das heutige Spiel abgesagt, nun wieder angesetzt. Welche Vorwürfe machen Sie dem HFV?
Ich mache niemandem Vorwürfe, sondern konzentriere mich voll und ganz auf die anstehende Aufgabe. Wir wollen sportlich den Aufstieg erringen, damit wir nicht abhängig von juristischen Prozessen oder anderen Eventualitäten werden.
Was passiert, wenn der Verband umentscheidet und sie gegebenenfalls der Leidtragende sind und nicht aufsteigen?
Genau das hat einen juristischen Hintergrund. Deshalb haben sich beide Teams am Dienstag vorab darauf geeinigt, im Spielberichtsbogen anzugeben nur unter Protest gespielt zu haben. Was ja eigentlich auch der Fall ist, wenngleich ich dadurch nicht alleine die Niederlage erklären möchte. Beide Teams sind schließlich unter gleichen Voraussetzungen gestartet. Letztendlich hat Südelbe alles etwas besser gemacht.
Welche Stimmung herrscht derzeit in der Mannschaft?
Ich persönlich habe ja das Glück, das momentan mein Internet aufgrund eines Umzuges defekt ist. Deshalb lese ich momentan nicht viel davon was im Internet geschrieben wird und bestimmt verwirrend ist. Zur Mannschaft: Man muss sich vorstellen, dass die meisten anderen Teams seit 2-3 Wochen im Urlaub verweilen. Den bräuchten wir langsam auch, schließlich ist der Akku doch langsam erschöpft. Dennoch bin ich davon überzeugt, dass wir noch genug frischen Wind entfachen können. Genug Mut und Selbstvertrauen sollten die Jungs nach den letzten Wochen eh besitzen.
Gab es in den Tagen Kontakt zum FC Süderelbe?
Wir haben Dienstag sehr ausführlich miteinander kommuniziert, seit Dienstagabend gab es jedoch keinen Austausch mehr. Allerdings, dass sei von mir ganz klar gesagt, verhalten sich die Verantwortlichen von Südelbe sehr professionell und das Verhältnis zwischen den Klubs würde ich als sehr vernünftig beschreiben.
Herr Krausz, mit welchem Gefühl gehen Sie heute in das Relegationsspiel?
Mit einer sehr optimistischen Stimmungslage. Wenn wir das abrufen, was wir zu großen Teilen in der Saison abgerufen haben, dann sehe ich bei uns alle Chancen. Ich selber bin zwar auch in Gedanken, aber die kreisen nur um das Spiel. Zum Beispiel, wie man die Akkus mit dem einen oder anderen frischen Gesicht neu laden kann.
Freitag, 19.30 Uhr, Schützenhof USC Paloma vs FC Süderelbe, Relegation Oberligaaufstieg Part II
Fünf Fragen an Jean-Pierre Richter, Trainer FC Süderelbe
Herr Richter, erst wurde das heutige Spiel abgesagt, nun wieder angesetzt. Welche Vorwürfe machen Sie dem HFV?
Vorwürfe mache ich nicht. Bei uns überwiegt eher, dass unsere Saison eigentlich vor zehn Tagen gelaufen war und wir nun durch die ganzen Umstände mit dem VfL93 und Oststeinbek die Chance haben noch aufzusteigen. Der Knaller war natürlich, dass wir am Dienstag 15 Uhr, als wir schon im Tunnel waren, beglückwünscht wurden. Die Spannung flog komplett weg und dann zwei Stunden hieß es, „macht mal doch ernst“.
Was passiert, wenn der Verband umentscheidet und sie gegebenenfalls der Leidtragende sind und nicht aufsteigen?
Aber Fakt ist nun, dass wir den Aufstieg nicht mehr hergeben wollen. Da würden wir uns ja verarscht vorkommen. Das geht so nicht. Wir stehen dazu und sagen, beide müssen aufsteigen. Da sprechen der USC Paloma und wir auch eine Sprache. Ich habe nun allerdings keine Ahnung, inwieweit man im Falle des Nichtaufstiegs Rechtsmittel herbeiziehen könnte. Aber letztlich hat der HFV Einfluss auf die Relegation genommen.
Welche Stimmung herrscht derzeit in der Mannschaft?
Also ich habe in den letzten Tagen nicht gut geschlafen. Dennoch haben wir eine gute Ausgangsposition durch den 2:1-Sieg im Hinspiel. Natürlich wird es heute mörderschwer, aber so eine bombige Bilanz hat Paloma auf ihrem Grand nun auch nicht. Meine Spieler sind schon heiß darauf die Aufstiegschance, die langsam zum Dilemma wird, sportlich zu entscheiden. Als Sportler stehst Du auf dem Platz und zerreißt Dich, egal unter welchen Umständen.
Gab es in den Tagen Kontakt zu Paloma?
Wir haben uns nach dem Spiel am Dienstag schon mit den Worten „bis Freitag“ verabschiedet, weil wir wussten, dass hier alles möglich ist. Und eigentlich wollten wir am Dienstag schon zusammen feiern. Ob das heute nach dem Spiel auch der Fall sein wird, bezweifle ich. Als Gewinner ist das Feiern scheisse, weil der Verlierer wahrscheinlich bis 2018 warten muss, was nun entschieden wird.
Herr Richter, mit welchem Gefühl gehen Sie heute in das Relegationsspiel?
Die Ungewissheit nervt unendlich. Beide Mannschaften werden versuchen es sportlich zu entscheiden und der Verlierer wird sicher nicht die Arme hochreißen. Die letzten Tage schlauchten ungemein, aber trotzdem freuen wir uns auf die Chance. Es bleibt ein Bonusspiel.