Schon 17 Jahre lang ist Henrik Titze Torwart beim TSV Buchholz 08. Im Sonntags-Interview bekommen wir seine Einschätzung zum Titelrennen der Oberliga Hamburg und erfahren, ob der 28-Jährige nochmal einen Wechsel anvisiert.

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Henrik, unser Powerranking sieht Euch als drittbestes Team der Liga. Kannst Du damit leben?
Das ist mutig. Wir freuen uns natürlich darüber, wenn man von Experten wie BLOG-TRIFFT-BALL oben angesiedelt wird – das ist eine schöne Wertschätzung für die vergangenen Jahre. Wir haben letztes Jahr eine ziemlich abwechslungsreiche Runde gespielt, zur Halbserie waren wir auf dem 12. Tabellenplatz mit nur 5 Punkten Vorsprung auf die Abstiegsränge. Wenn alles gut läuft, ist dennoch alles drin für uns. Wenn allerdings nicht alles glatt läuft, sind wir halt auch mal Zwölfter.

Gut. Das heißt, Victoria und Dassendorf fahren das Titelrennen alleine dieses Jahr aus?
Fast. Aber Dassendorf muss man nach den Verpflichtungen im Sommer sicher wieder auf dem Zettel haben. Und Vicky ohehin. Ich würde allerdings noch den SC Condor zu den Topfavoriten auf die Meisterschaft zählen.

Zurück zu Euch: Ist der Buchholzer Traum von der Regionalliga noch aktuell?
Natürlich willst du als Fußballer so weit wie möglich nach oben. Wir waren schon dicht dran, sind zweimal auf dem 2. Platz gelandet und zwei Mal sind Mannschaften hinter uns aufgestiegen, das ist natürlich bitter. Auf der anderen Seite, wir werden auch alle nicht jünger. Ich weiß, dass die Leute allen voran Manager Simon Beecken in Buchholz da viel für machen, aber wir sind letztenendlich eine Sparte aus einem Turn-und Sportverein mit 4000 Mitgliedern. Einen solchen Verein in die Regionalliga zu bekommen, da muss schon einiges passieren.

Dann sagen wir: Thema 4. Liga ist durch!
Na ja, realistisch gesehen wird es mit der Regionalliga Stand jetzt nichts mehr. Aber ich lass mich gerne überraschen. Vielleicht passiert ja noch etwas, womit wir heute noch nicht rechnen.

Dein Bruder und dein Vater sind ja nun ebenfalls seit Jahren nicht wegzudenken in Buchholz. Wie wirkt sich so viel Fußball auf das Familienleben aus?
Mein Vater ist seit über 30 Jahren Trainer, der hat ja schon viele Sachen miterlebt. Den haut nichts mehr um. Da wir aber nicht mehr zu Hause wohnen, gibt es auch keine Analysen am Küchentisch. Man telefoniert mal abends oder tauscht sich direkt nach dem Spiel aus. Das war’s.

Wie geht’s für Dich in der Zukunft weiter, wäre ein Wechsel irgendwo anders hin überhaupt denkbar?
Ich habe bei nur einem Verein in meinem Leben gespielt, bin mit 5 Jahren beim TSV eingetreten. Momentan deutet alles darauf hin, dass ich noch lange in Buchholz spielen werde. Zudem gelte ich mit meinen 28 Jahren nicht mehr wirklich als Torwarttalent. Natürlich weiß man nie, was in Buchholz passiert und mir ist schon bewusst, dass das in dieser Konstellation hier nicht noch zehn Jahre so weiter gehen wird. Doch momentan kann ich mir nichts schöneres vorstellen, als mit den Jungs weiter zusammen zu spielen. Es ist toll zu sehen, wie immer wieder neue, junge Charaktere zu unserem Team dazustoßen. Also, es gibt keinen Grund sich über andere Sache Gedanken zu machen.

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