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Erkenbrecher: „Eine kleine Freude war es schon“

Ein Platz im Mittelfeld, Abstiegsrivale Cloppenburg auswärts bezwungen. Und obendrauf ist VfR-Coach Uwe „Erke“ Erkenbrecher auch noch unser ► Trainer des Monats.

Foto: noveski.com

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Herr Erkenbrecher, haben Sie es eigentlich mitbekommen, dass wir Sie zum Trainer des Monats August gekürt haben?
Ja, das habe ich. So etwas ist zwar eigentlich unwichtig, hat mir aber dennoch eine kleine Freude bereitet. Allerdings muss das zwingend auf die ganze Mannschaft bezogen werden, die ja bisher wirklich hervorragend mitzieht.

Derzeit stehen Teams wie Goslar, Flensburg und Oldenburg hinter Ihrem VfR. Was sagt uns das?
Dass das eine schöne Momentaufnahme ist, für uns aber nicht sonderlich relevant ist. Uns ist es wichtig, dass mindestens drei Mannschaften unter uns stehen, wenn die Saison vorüber ist. Wie die Klubs heißen, ist mir egal. Mir ist schon bewusst, dass die Mannschaften hinter uns ihre Punkte holen werden. Davon muss man immer ausgehen. Allerdings ist es eine Liga, in der die wenigsten Mannschaften keine Probleme haben. Deshalb schauen wir auf unsere eigenen Aufgaben und versuchen diese zu lösen.

Einen guten Start können auch Sie nicht wegreden. Woran liegt es denn, dass der VfR Neumünster – entgegen der Erwartungen – so passabel aus den Startlöchern gekommen ist? Auch Sie, wenn wir uns recht entsinnen, einmal gesagt haben, dass Ihre Mannschaft der Abstiegskandidat Nummer 1 wäre.
Wir sind mit Sicherheit kein Team, das oben mitspielen wird. Ich glaube, dass wir aus unserem Mut bisher sehr viel Erfolgreiches ziehen. Wir spielen teilweise offensiv und lassen uns ab und an sogar auf einen munteren Schlagabtausch ein. Unser Hauptproblem ist aber: Wir bekommen den Ball halt nicht so oft rein, wie er eigentlich drin sein müsste. Daran muss ich mit meiner sehr agilen und jungen Mannschaft arbeiten.

Vergangene Woche kamen noch zwei Neuzugänge hinzu. Der VfR wird also noch besser.
Na ja, da müssen wir differenzieren. Auf der einen Seite wird das schon so sein, da stimme ich Ihnen gerne zu. Allerdings, und hier wird es wieder relevant, ist unser Überraschungseffekt weg. Die gegnerischen Teams wissen, dass auf sie kein Spaziergang wartet, wenn der Gegner Neumünster heißt.

Sie klingen sehr gut gelaunt. Bereitet das Trainerdasein in Neumünster wieder Freude?
Ich bin ein erfahrener Trainer, der die Arbeit mit einer Mannschaft schätzt. Dabei ist für mich der Spaßfaktor jedoch nicht so entscheidend, da man ja in guten und schlechten Zeiten seinen Job mit Hingabe erledigen muss. Aber es ist schon richtig, dass der Spaß vieles erleichtert. Gerade in der Entwicklung von jungen Spielern.

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Wenn man die Tabelle sieht, kann man zufrieden sein. Wie sieht es aber in anderen Bereichen aus?
Die zeigen Erfolge, weisen aber gleichzeitig auch Arbeit auf. Unser Nachwuchs macht Fortschritte, die zweite Mannschaft hat bisher alles gewonnen. Wir trainieren hart und bauen Stück für Stück neue Ressourcen im Nachwuchsbereich auf. Damit können wir alle in Neumünster zufrieden sein. Allerdings müssen wir im Sponsoren-Bereich was machen. Es wäre schon ratsam, wenn wir diesen Bereich noch erweitern können.

Apropos Geld. Zum Abschluss: Ist der Kader vollzählig oder wird noch etwas passieren?
Wir halten die Augen und Ohren offen, das ist völlig klar. Große Sprünge wird es aber definitiv nicht geben. Wir suchen Spieler, die über den VfR Neumünster nach oben wollen. Die etwas zu beweisen haben, die eine Bühne suchen, um sich zeigen zu können. Und ich bin zuversichtlich, dass sich dahingehend noch jemand interessantes finden dürfte.

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Hannes Hilbrecht

Hannes Hilbrecht schreibt und schrieb nebenbei für ZEIT ONLINE, NDR.de und den Berliner Tagesspiegel. Füllt ein Marketing-Magazin mit Liebe (GrowSmarter.de) Und er liest eine spannende Case Story genauso gerne wie den neuen Roman von Ralf Rothmann.