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Was plant denn der Owomoyela gerade?

Fußballrentner? Regionalliga-Kicker? Fernsehstar? Was plant denn der Owomoyela gerade. Viele offene Fragen und ein „Owo“ der uns einiges erzählte: ein nahende Operation, seine möglichen Amateurfußballpläne und seine Sympathieverteilung fürs Wochenende, wenn Ex-Klub Werder beim Stellinger Heimatverein gastiert.

Foto: hammoniaview.de

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Im letzten Winter war es ein Transfer, der für Amateurverhältnisse beachtliche Wellen schlug. Immerhin wechselte ein zweimaliger deutscher Meister, mittlerweile vereinslos geworden, von einem Champions-League-Finalisten in die vierte Liga, von Borussia Dortmund zur zweiten Mannschaft des Hamburger Sportvereins. Richtig glücklich wurde Patrick Owomoyela, zum Zeitpunkt des Wechsels immerhin schon 34 Jahre alt, bei den Jungspunden aus Stellingen aber nicht. Gerade einmal zwölf Einsätze sammelte der ehemalige Nationalspieler in der Regionalliga Nord, die in der Regel nicht mit positiven Ergebnissen seiner Hamburger gekennzeichnet waren. Sich Owomoyela sogar eine lange Zeit mit den Problemen des Abstiegskampfs konfrontiert sah.

Seit Sommer wurde der gebürtige Hamburger dann immer seltenerer auf dem Rasen gesehen, obwohl er noch lange Zeit im Kader der Hamburger geführt wurde und beim Branchenriesen „transfermarkt.de“ in der Kaderliste der zweiten Mannschaft zu finden war.

Nun schmückt ein „pausiert“ sein prall gefülltes Spielerprofil. Und was sagt der Ex-Borusse zum vermeintlich ungeklärten Stand der Dinge? Deutliches: „Mit dem professionellen Fußball ist es vorbei, das Kapitel ist beendet“, so der langjährige Bundesliga-Star.

Traurig ist der 35-Jährige nicht. Im Gegenteil, wie der einstige Außenverteidiger gegenüber BLOG-TRIFFT-BALL bekennt: „Ich habe nun meine Aufgabe in den Medien. Bei Sky, aber auch im Radio. Das macht mir Spaß.“

Zudem nutzt der charismatische Leader mit Nationalmannschaftserfahrung seine aktive Pause für einen Eingriff am Knie. Einen Meniskusschaden hatte Owomoyela noch in seiner Zeit beim HSV II erlitten, diesen lässt er sich Anfang des kommenden Jahres richten. „Keine ganz große Sache, so schlimm ist es nicht. Aber ich möchte die Gunst der Stunde einfach nutzen und es vernünftig machen lassen“, erzählt der Betroffene.

Also kein endgültiges Karriereende? „Nein“, sagt der Sky-Experte bestimmt, eine Fortsetzung im aktiven Fußball ankündigend. Jenes zwar nicht im höherklassigen Fußball, wo sich Owomoyela nach erfolgreichen Jahren in Bielefeld, Bremen und Dortmund mit dem Ende auf der ganz großen Bühne abgefunden hat, dafür aber eine mögliche Perspektive im Amateurbereich registriert: „Ich werde nicht auf der faulen Haut rumliegen. Ein bisschen kicken möchte ich schon, vielleicht ja im höheren Amateurbereich.“

Also schon was konkret angeleiert? Zum Beispiel in der Oberliga Hamburg, genauer gesagt in Niendorf, wo sich in den letzten Jahren immer wieder renommierte Ex-Profis ansammelten? „Das ist alles noch weit weg. Solche Gedanken habe ich mir noch gar nicht gemacht.“

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Ohnehin heißt es für den Wuschelkopf am Wochenende sowieso erst einmal„volle Konzentration“ auf den aktuellen Bundesligaspieltag. Spielen doch sowohl am Samstag mit Dortmund in Paderborn als auch am Sonntag beim Nordderby Ex-Vereine Owomoyelas direkt gegeneinander.

Im Hinblick auf das Gastspiel von Werder Bremen beim HSV lässt sich der Routinier zu einer Sympathiebekundung hinreißen: „Ich bin Hamburger Jung. Von daher hoffe ich schon, dass der HSV auch an diesem Wochenende die Punkte holt, die er am Ende braucht, um in dieser Liga zu bestehen“.

Im Falle eines Werder-Erfolgs wäre die Welt des gelernten Rechtsverteidigers aber dennoch in guter Ordnung: „Falls Werder gewinnt, habe ich auch ein lächelndes Auge.“

Hannes Hilbrecht

Hannes Hilbrecht schreibt und schrieb nebenbei für ZEIT ONLINE, NDR.de und den Berliner Tagesspiegel. Füllt ein Marketing-Magazin mit Liebe (GrowSmarter.de) Und er liest eine spannende Case Story genauso gerne wie den neuen Roman von Ralf Rothmann.