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Von Akpoguma bis Modeste – die aktuellen HSV-Gerüchte

UPDATE: Noch im Sommer stand der HSV am Rande einer Insolvenz und konnte nur aufgrund der Ausgliederung des Profibereichs Fußball und den damit verbundenen Investitionen von externen Geldgebern die Bundesligalizenz realisieren. Ebenso trugen die Neudatierung bestimmter Verbindlichkeiten und die Verlängerungen anderer Verträge (bspw. „Sport5“ (Marketing) und „Adidas“ (Ausrüster)) zur vorläufigen Rettung bei.

Obwohl man im Folgenden unter Zuhilfenahme von Kühnes Darlehen versuchte einen Umbruch zu vollziehen, hat sich in den Resultaten der Bundesligamannschaft gegenüber der Vorsaison nicht allzu viel getan. Die besten Wettquoten zum aktuellen Bundesliga Spieltag findet ihr übrigens HIER.

Weiter im Text: So war relativ früh klar, dass der Verein im Winter zu Nachjustierungen gezwungen sein würde. Vor allem der Angriff entpuppte sich in dieser Saison als große Schwachstelle, die bsiher neun erzielten Tore sind rekordverdächtiger Tiefstwert nach siebzehn absolvierten Spielen. Folglich konzentrieren sich die Transferbemühungen vor allem auf die Offensivabteilung.

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Dadurch, dass Hauptinvestor Klaus-Michael Kühne mittlerweile den Entschluss traf, seine Investitionen zurückzufordern und somit nicht wie erhofft in Anteile an der HSV AG umwandelte, wird der malade Klub erneut vor erhebliche Probleme gestellt. Da kein weiterer strategischer Partner dieser Größenordnung spruchreif ist, sieht die Situation im Prinzip genauso aus wie vor einem halben Jahr. Es fehlt also mal wieder am Schmiermittel, um das oft zitierte Transferkarussell in Bewegung zu bringen. Nichtsdestotrotz hat der HSV interessante Spieler im Visier.

Hier nun eine Liste der aktuellen Kandidaten,
die beim HSV auf dem Zettel stehen sollen:
Update: Josip Drimic – der Wunschspieler

Nicht ganz neu aber nun doch wieder im Fokus: Josip Drimic. Die Hardfacs in Kürze: Alter 22 – Nationalität: Schweiz und Kroatien – Position: Sturm – Größe: 1,81 Meter – Marktwert: circa 8 Mio Euro. Zu den Leistungsdaten: letzte Saison noch 17 Tore und 3 Vorlagen in 33 Ligaspielen, wodurch er den „Club“ zwar nicht vorm Abstieg bewahren konnte, jedoch in den WM-Kader der Schweizer Nationalelf rückte und anschließend in allen 4 WM-Spielen in Brasilien eingesetzt wurde und beim 0:3 gegen Honduras 2 Tore vorbereitete. Eine beachtliche Bilanz, die Drimic zu Recht hoffen ließ eine größere Rolle bei Bayer 04 Leverkusen zu spielen als es bislang der Fall war, gerade da ein Fünfjahresvertrag in der Regel impliziert, dass ein Verein längerfristig mit einem Spieler plane. Allerdings gab Rudi Völler jüngst zu verstehen, dass die Werkself keinesfalls vorhabe Drimic schon wieder ziehen zu lassen. Während es für Spieler und aufnehmenden Verein nach einer klassischen Win-Win-Situation aussieht, wäre Leverkusen der Leittragende. Bleibt also die Frage, ob der finanzielle Rahmen von Gernandt und seinen Kollegen es zulässt, dass der HSV Bayer entsprechend entschädigen kann, oder ob diese sich andernfalls auf ein Leihgeschäft einlassen würden.

Auch weit oben steht Mustafa Batuhan Altıntaş, geboren am 14.03.1996 und 1,87 Meter groß gewachsen. Er steht zwar derzeit bei Bursaspor als Spieler der Ligamannschaft unter Vertrag wird aber schon seit längerem wegen Ungereimtheiten zwischen ihm (/vertreten durch seinen Vater) und dem Verein nicht mehr in dessen Aufgebot und wurde quasi in die „Trainingsgruppe Buraspor II“ abgeschoben. Er scheint bislang aussichtsreichster Kandidat auf die verkante Position des Goalgetters, für ihn spricht das junge Alter und die scheinbare Entzweiung mit seinem derzeitigen Arbeitsgeber, da diese den Preis drücken dürfte. Was zu beachten ist, sind die mangelnde Spielpraxis, die etwaige Ladehemmungen befürchten lässt.

Der zweite Kandidat auf dieser Position ist Václav Kadlec von der SG Eintracht Frankfurt. Letzte Saison erzielte der 22-jährige Tscheche in 21 Einsätzen noch 5 Tore selbst und bereitete 4 weitere vor, womit er direkt zum Publikumsliebling avancierte. In der Hinrunde dieser Saison, unter Thomas Schaaf als neuem Trainer, kam er hingegen auf gerade einmal 117 Einsatzminuten verteilt auf 4 Spiele, womit er seinen eigenen Ansprüchen nicht genügt. Neben den Nordlichtern gilt auch der ehemalige Verein Sparta Prag als interessiert, jedoch favorisieren die Prager ein Leihgeschäft, während die SGE lieber verkaufen würde, gut möglich, dass der HSV hier vorne liegen könnte. Mit 10 Scorerpunkten aus gerade einmal 25 Einsätzen hat Kadlec zumindest schon mal eine beachtliche Bilanz vorzuweisen und auch der Marktwert von 3,5 Mio Euro bei noch 2 Jahren Restlaufzeit ist keine unvorstellbare Größe. Ein weiteres Argument für diesen Transfer ist, dass auch Lasogga schon geholt wurde, da er bei Jos Luhukay in Berlin keine Rolle mehr spielte, sich also beweisen wollte, ein ähnliches Muster ist auch hier zu erkennen. Dagegen spricht, dass Kadlec mit seiner Spielweise und einer Körpergröße von 1,80 Metern nicht unbedingt den Anforderungen einer alleinigen Sturmspitze entspricht, während man aus den Reihen des HSV hört, dass Zinnbauer für die Rückrunde eine Rückkehr zum 4-2-3-1 präferieren soll.

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Neben Eintracht Frankfurt soll der HSV auch bei anderen Bundesligakonkurrenten auf die Suche gegangen sein, bspw. Bei der TSG 1899 Hoffenheim, von denen gleich zwei Spieler im Fokus der Transferbestrebungen Peter Knäbels stehen sollen. Zunächst zu Kandidat Antony Modeste; Dieses Gerücht kommt aus Frankreich, wo die L’Équipe davon berichtet, dass die Hanseaten ein Interesse an dem ehemaligen französischen Jugendnationalspieler haben könnten. Die L’Équipe schlussfolgert dieses Interesse im Wesentlichen aus zwei Tatsachen: Erstens, gab es bereits im Sommer einiges das darauf hinwies, dass Modeste wechseln würde, da er beansprucht Stammspieler zu sein und mit 6 Millionen eine Summe in Szalai investiert wurde, die es schwer vorstellbar macht, dass dieser auf der Bank Platz nehmen würde. Zweitens sei der HSV erneut auf der Suche nach einem Stürmer der dem Spielertyp von Lasogga entspräche (groß, kräftig und torgefährlich), was bei einer Sturmspitze auch nahe liegt. Tatsächlich wurde dies von Seiten des HSV aber bereits dementiert und zwar weil der Spieler nicht dem Anforderungsprofil entspräche. Hinzu kommt eine zu erwartende Ablösesumme von ca. 5-6 Mio Euro (5,5 Marktwert bei noch einem Jahr Laufzeit).

Der zweite Spieler der TSG, der noch dazu tatsächlich bereits seit geraumer Zeit von den Hamburgern beobachtet wird, ist Kevin Akpoguma, 19 Jahre jung und der erste Spieler auf dieser Liste der kein Stürmer ist. Akpoguma spielt in der Verteidigung innen oder rechts und ist beim HSV als Back-Up für Dennis Diekmeier gedacht, nach dem wird es auf dieser Position nämlich schon recht eng im Kader des Bundesliga Dinos. In seiner Jugend durchlief der deutsch-Nigerianer, der u.A. U19 Europameister mit der DFB-Auswahl wurde, sämtliche Mannschaften beim Karlsruher SC, wo er bereits von Joe Zinnbauer trainiert wurde. Eben dieser ist nun auch großer Befürworter dieser Personalie, zumal der HSV bereits im Sommer 2013 an ihm interessiert war, wo sich Akpoguma, wohl auch wegen den topografischen Gegebenheiten, aber noch für die TSG entschieden hatte. Nun ist er aber bislang kein einziges Mal in der Bundesliga eingesetzt worden und spielt stattdessen nach wie vor in der Regionalliga Südwest in der 2. Mannschaft. Weiter oben im Norden, wo bislang im Falle eines Diekmeier Ausfalls auf Ashton Götz zurückgegriffen wurde, dürften die Chancen besser stehen.

Ein weiteres Gerücht welches zunächst in der ausländischen Presse aufkam, ist das eines alten Bekannten, so berichtete die Gazetta dello Sport vor 4 Tagen, dass Zdravko Kuzmanovic wieder eine Rolle beim HSV spielen könnte. Fakt bis dahin: Inter Mailand möchte sich von Kuzmanovic trennen, der HSV hat sich schon mal mit diesem Spieler befasst. Allerdings ist das nun gut ein Jahr her und zu diesem Zeitpunkt hatte der HSV auch noch keinen Valon Behrami. Zum Kuzmanovic Eckdaten: er ist mittlerweile 27 Jahre alt, war dreieinhalb Jahre für den VfB Stuttgart aktiv ehe er im Winter 2012/13 zu Inter Mailand wechselte. Seit seinem Wechsel kam der serbische Nationalspieler auf 46 Einsätze wobei er ein Tor erzielte. Seit dem Freitag Abend ist dieses Gerücht dann aber auch wieder konkret, denn wie das „Hamburger Abendblatt“ vermeldet, will der Serie A Club gerne mit dem HSV tauschen, Kuzmanovic gegen Arslan plus eventuelle Ablösegelder als Ausgleichszahlung.

Der letzte Spieler aus dem erweiterten Kreis der Verdächtigen ist Paul-José M’Pokou Ebunge, der ähnlich wie schon Ben-Afra an den HSV heran getragen wurde. Hintergrund ist der, dass M’Pokou zwar bei Standard Lüttich in der belgischen Jupiler Pro League unter Vertrag steht und auch regelmäßig spielt, aber dass die Transferrechte bereits an einen Investmentfonds aus Katar verkauft wurden, welcher aber nach eigenen Angaben rein kommerzielle Zwecke verfolgt. Der Plan dieses Fonds besteht darin, den Spieler an einen Verein aus den niedrigeren Tabellenregionen einer hohen europäischen Spielklasse z.B. Bundesliga oder Serie A zu verleihen, wodurch wohl der HSV oder auch SV Werder Bremen ins Gespräch kamen. Von Seiten der Rothosen hört man ein generelles Interesse an diesem Spieler heraus „ein Kandidat von Vielen“ hat Knäbel ihn am Dienstag genannt. Auch hier könnte der bereits erwähnte Systemwechsel von Bedeutung sein, bei einem 4-2-3-1 braucht es bekanntlich auch immer schnelle Außen, die vorzugsweise in die Mitte ziehen um von dort aus für zusätzliche Gefahr zu sorgen. Ein Profil welches auf den belgischen Juniorennationalspieler mit kongolesischen Wurzeln durchaus zu träfe, zumal er beidfüßig und damit variabel einsetzbar ist.

Robin Bähre