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Licht an für Jiracek, Licht aus für Gouaida

Nach dem 0:0 gegen den 1. FC Köln am 1. Spieltag stand auch im Rückspiel die Null auf dem Hamburger Torkonto. Nun sind die Angriffsschwächen des HSV hinlänglich bekannt, aber das ist nicht alles. BLOG-TRIFFT-BALL sammelte viele aktuelle Statistiken ein und geht auf Seite 2 erstmals → in die Einzelkritik. Die Erkenntnis: Ohwei.


Am Wochenende spielten mit dem Hamburger SV, SC Freiburg, VfB Stuttgart und Werder Bremen alle Kellerklubs im eigenen Stadion. Wir warfen mal einen Blick auf die Abstiegskandidaten und analysierten. Das Fazit aus HSV-Sicht: Wenig macht Mut.

HSV – Köln 0:2
Freiburg – Frankfurt 4:1
Stuttgart – Gladbach 0:1
Bremen – Berlin 2:0

Immerhin: Beim HSV läuft’s. Und zur größten Freude aller sind es die Spieler.

Imagefilme für Rostock und Mecklenburg-Vorpommern

Die Jungs, die vom Hamburger SV für’s Kicken bezahlt werden, liefen am Samstag 124,2 Kilometer – soviel, wie kein anderes der Keller-Teams. In Freiburg dagegen joggten die Breisgauer nahezu schlau und ertragreich mit lediglich 113 Kilometer gegen ambitionierte Frankfurter zu einem 4:1-Sieg. Laufen an sich ist also auch nicht mehr das wert, was es mal war.

Mit durchschnittlich 7,4 km/h waren die Hamburger sogar schnellstens unterwegs (Stuttgart: 7,3, Bremen: 7,1, Freiburg: 6,5), 265 Sprints sind sogar Top in der Vierer-Analyse. Hinzu geselllen sich 513 intensive Läufe, komplettierend sind es dann ingesamt 778 intensive Läufe. Da konnten Huubs Stuttgarter mit 763 Läufen zwar noch mithalten, der Rest schmierte jedoch gewaltig ab (WER: 670 Läufe – 246 Sprints, SCF: 548 – 182).

Und auch das noch!

Die Distanz der intensiven Läufe lag beim HSV bei 12,65 km. Freiburg kommt auf gerade mal 7,7 km. Aber die haben auch das kleinste Feld der Bundesliga (100x68m).

Kurzum: In Sachen Bewegungslust macht dem Zinnbauer-Team kaum einer was vor.

Kommen wir nun aber zu den Sachen, die zählen: Die Erträge mit dem Ball. Und da wird die Bilanz düster. Nur zehn Schüsse für den HSV – dafür gibt’s an diesem Wochenende die dunkelrote Lampe. Sogar Paderborn brachte das Leder beim 0:5 in Mainz erstaunliche elf Mal auf die Kiste.

Imagefilme für Rostock und Mecklenburg-Vorpommern

Obendrauf ließ der HSV mit 15 Schüssen der Gäste soviel zu wie kein anderes Heimteam (SCF: 15:12, WER: 19:3, VFB: 12:10) zu. Dazu gesellen sich noch negative Werte in der Kategorie „meiste Fouls“ (17) sowie die „schwächste Zweikampfbilanz „(43,87 Prozent) aller Kellervereine.

Als Krönung schoss das Zinnbauer-Team gegen den 1. FC Köln knapp 27 Prozent der Pässe in den gegnerischen Fuß. Mathematisch aufwendig hochgerechnet erreichten also nur 72,77 % der Passversuche das sinnvolle Ziel eigener Mitspieler – ebenfalls schwächster Wert aller vier Teams.

Wir halten also fest: Viel laufen ist eine gesunde Basis und die Vorbereitung trägt zumindest hierhingehend Früchte. Fatal wird’s dann aber, wenn größtenteils nur hinterher gelaufen wird, wie beim HSV eben der Fall. Bereitschaft attestieren wir, erkennen aber im nächsten Moment, dass es ohne die Laufeinheiten am Wochenende viel arger aussehen würde als ohnehin schon.

→ Zur Einzelkritik: Nur einer überzeugte – und einer ist kein Bundesligaspieler!

Harry Jurkschat

Seit Gründung mit auf dem brennenden BTB-Rasen. Im Gegensatz zu Semmler ist Jurkschat smart. Eine Mischung aus Mehmet Scholl und Günter Netzer. Der ewig 31-Jährige Insiderexperte harmoniert sich von Meppen bis Kiel, ist der Ausbügler und Staubsauger in der 2. Reihe. Dazu kommt aufgrund internationaler Fussball-Erfahrung (6 Länderspiele für Deutschland) Know-How im Wesentlichen. Manko: Bisweilen zu symphatisch und häufig mit den Sekretärinnen beschäftigt.