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Schon vor Olympia goldig

Neun Sportler, ein Ziel: Olympia 2016. In der Web-Doku DIE NORM begleitet der Hamburger Regisseur Guido Weihermüller die Athleten auf ihrem Weg dorthin. Im  Herbst (oder nach den Olympischen Spielen) wird aus der Doku ein Kinofilm; beides wird von Hamburg aus um die Welt gehen.

Im Sommer 2016 wird in deutschen Wohnzimmern wieder gejubelt werden. Über Gold, Silber und Bronze. Begeistert werden wir Ruderer verfolgen, Ringer, Leichtathleten, die Fechter im Teamwettkampf zu Gold anfeuern, spätabends sogar Sportschießen im Fernsehen verfolgen. Das Problem: Anders als in der Volkssportart Fußball kennen wir die Akteure nicht. Womöglich haben wir sie bereits ein paar Stunden nach ihren großen Leistungen schon wieder vergessen.

Guido Weihermüller könnte dafür sorgen, dass sich daran etwas ändert. Weihermüller arbeitet als Regisseur, für große Unternehmen hat er prämierte Imagefilme gedreht, später über Amateursportler die großartige und von den Feuilletons eifrig beklatschte Triathlon-Doku „Wechselzeiten.“ Jetzt arbeitet er am Projekt DIE NORM.

Imagefilme für Rostock und Mecklenburg-Vorpommern

Neun Sportler begleitet er an über 100 Drehtagen, Ruderer und Schwimmer, Sportler aus Beachvolleyball und Leichtathletik. Es geht um die Startplätze für Olympia, diesem gewaltigen Wettkampf, der der Sportnation größtenteils verborgen bleibt. Weihermüller will ihm und den Athleten ein Medium geben. Er sagt: „Wir fangen den unglaublichen Sportalltag der Athleten ein.“ An seiner Seite seine Frau Silvia, die Produzentin, die nicht nur fachlich, sondern auch emotional das große Ansinnen ihres Mannes begleitet.

Fragestunde mit Laura und Kira

Laura und Kira beantworten Eure Fragen! Laura and Kira answer your questions! In Zusammenarbeit mit dem HSV e.V. haben wir Euch gefragt, was Ihr schon immer von den Mädelz wissen wolltet. Im Sand der Copacabana verraten die beiden, welche Bedeutung der HSV für sie hat, was Rio de Janeiro so besonders macht und welche Rituale sie vor den Spielen haben. In cooperation with the HSV e.V. we invited you to ask the girls about everything you always wanted to know. At the Copacabana, the two reveal the importance of the HSV, the special atmosphere of Rio de Janeiro and their rituals before the Games.#roadtorio #dienorm #FIVBWorldTour #RioGSMit – Beachvolleyball Europameister Ludwig/Walkenhorst, HSV Supporters Club

Posted by DIE NORM 2016 on Sonntag, 13. März 2016

 

Noch bevor der Kinofilm geschnitten wird, dokumentieren die Weihermüllers mit ihrem sechsköpfigen Stammteam auf der Projekt-Website die Aktivitäten der Sportler. Dabei werden diese selbst zum Teil des Filmprojekts und beteiligen sich aktiv mit Videotagebüchern und in den Sozialen Netzwerken. Kurze Videoclips und Infoboxen auf einem Zeitstrahl, der weit vor Rio beginnt. Der Kampf um die Olympia-Nominierung wird transparent, Interessierte können als Wegbegleiter ein Teil von ihm werden.

„Bewusst“, sagt Weihermüller, „haben wir ganz unterschiedliche Sportler ausgewählt und begleitet“. Es geht ihm um Vielfalt, um verschiedene Wege und Ziele. Zu sehen ist beispielsweise der zweimalige Olympionike Steffen Deibler, der in London zu Platz vier schwamm und der seine Bestleistung in Rio unterbieten will. Oder die Hamburger Teenager Maxine Wolters und → Tim Ole Naske, die ein erstes Mal dabei sein möchten. Der Betrachter sieht sie beim Training, in der Schule, dann wieder beim Schwitzen im Kraftraum, dichter dran und intensiver geht es kaum. Für Weihermüller sind gerade die jungen Athleten aus Hamburg ein Highlight des Projekts. „Wir begleiten sie seit eineinhalb Jahren, und unsere Beobachtungen sind beeindruckend. Dabei sehen wir, wie sie sich verändern, erwachsener werden“, sagt Weihermüller.

Veränderungen machen einen großen Teil des Projekts aus, erst im Internet, dann im Kinofilm. Kein Sportfilm solle es sein, kein journalistisches Werk, erklärt der Regisseur. „Wir wollen den Blick hinter die Fassaden, auch das Umfeld einfangen: Die Mutter, die ein Teil ihres Kindes abgibt, damit das seine Träume erfüllen kann.“ Und er spricht vom Glück, die Zeit zu haben, manchmal Fragen ein zweites oder drittes Mal zu stellen.

„Guido will die Menschen zeigen, nicht nur deren Erfolge. Dafür kämpft er“, sagt Produzentin Silvia Weihermüller. Sieben Tage die Woche, 24 Stunden am Tag arbeitet das Ehepaar am Projekt. Er ist der Kreative, sie kümmert sich um die Finanzen, arbeitet an der Vermarktung, der Vernetzung, um die Ideen möglich zu machen. „Mit der NORM als Gesprächsthema gehen wir schlafen und stehen auch wieder auf“, sagt die Produzentin.

Imagefilme für Rostock und Mecklenburg-Vorpommern

Sie hat dafür gesorgt, dass der Film schon vor dem Kinostart die Menschen erreicht und Kooperationen eingefädelt, die DIE NORM weltweit sichtbar machen. In Rio stellt Silvia Weihermüller schon in diesem Monat das Projekt der ganzen Welt vor. „Das ist für ein Pilot-Projekt ein unglaublicher Erfolg“, sagt sie.

Ganz unabhängig von Goldmedaillen und dem Erfolg von DIE NORM hat das Film-Duo schon weit vor Olympia gewonnen. Guido Weihermüller spricht von Erfahrungen, die er während der Produktion machte. „Mir war nicht bewusst, wie viel die Sportler wirklich für ihre Träume investieren müssen. Das allen zu zeigen, ist mir ein großes Anliegen.“ Und noch etwas könnte entstanden sein – Freundschaften, die nicht im Drehbuch standen. Der Regisseur sagt: „Wir haben so ein enges und tolles Verhältnis zu den Sportlern aufgebaut, dass wir das Projekt vielleicht mit vielen Freundschaften abschließen werden.“

Dieser Artikel erschien zuerst in sporting hamburg.
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Hannes Hilbrecht

Hannes Hilbrecht schreibt und schrieb nebenbei für ZEIT ONLINE, NDR.de und den Berliner Tagesspiegel. Füllt ein Marketing-Magazin mit Liebe (GrowSmarter.de) Und er liest eine spannende Case Story genauso gerne wie den neuen Roman von Ralf Rothmann.