VfR-Protest: Klusemann holt Star-Anwalt!
Der NFV bleibt hart: Der Protest des VfR Neumünsters gegenüber nicht vorschriftsgemäßer Rahmenbedingungen im Flensburger Stadion wurden am vergangenen Dienstag zurückgewiesen. Beim VfR laufen seitdem die Vorbereitungen auf einen juristischen Neuangriff. „Wir werden kämpfen“, kündigt Neumünsters Präsident Detlef Klusemann an.
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Die Vorgeschichte, warum es zwischen dem VfR und dem Verband krawallt, erzählt sich so. Der VfR Neumünster musste vor der Saison ungefähr 100.000 Euro in sein marodes Stadion investieren – und tat das mit großer Euphorie.
Mit Baubeginn ließen sich der VfR-Vorsitzende Detlef Klusemann und Schatzmeister Olaf Schließeit stolz von der lokalen Presse auf der Baustelle fotografieren. Fußball in Neumünster, das war Aufschwung, auf geht’s und Aufstieg.
Sie installierten Wellenbrecher, ein 2,20 Meter hoher Zaun kam ins Stadion, Fluchttore und was der Verband sonst noch einforderte. Denn „es wurde klar geäußert, dass wenn wir nicht täig werden, wir die Lizenz nicht erhalten.“ so Klusemann heute.
Und: „Wir haben uns an die Forderungen des Verbandes gehalten“, sagt er, „und in kürzester Zeit, aber mit immensen Aufwand, die Rahmenbedingungen für die Regionalliga geschaffen.“ Soweitsogut!
Doch im Oktober, während eines Auswärtsspiels bei Weiche Flensburg, wunderten sich die Verantwortlichen des VfR. Im Manfred-Werner-Stadion war der NFV, vor allem in Person von Eddy Münch, Sicherheitsbeauftragte des Norddeutschen Fußballverbandes, offenbar längst nicht so rigoros zu Werke gegangen.
Denn: Das Flensburger Spielfeld ist zu dicht an der Coaching-Zone. Münch erklärt: „Ein Meter Abstand ist Pflicht.“ In Weiche sind es wohl zwei Zentimeter. Auch kritisiert Klusemann die laschen Sicherheitsauflagen. „Das ist dort ein offenes Miteinander und es gibt keinen ausreichenden Schutz für Spieler und Schiedsrichter. Es gibt keinen Spielertunnel oder ähnliches. Im Grunde herrschen dort Zustände wie in der Kreisliga. Und das geht so nicht.“
Bestätigt wird diese Ausgabe übrigens von mehreren.
Sehr ähnliche Missstände sah Klusemann im übrigen auch beim BSV Rehden, wo er kürzlich von einer Halbzeit mit und einer Halbzeit ohne Flutlicht überrascht wurde.
Dennoch: Beim Verband scheint man Mängel dieser Art an Orten wie Rehden und Flensburg zu dulden.
Denn den ersten VfR-Protest bügelte der Verband vor gut einer Woche ab. Bereits drei Tage später (am vergangenen Freitag) flatterte der zu erwartende Einspruch beim Verbandsgericht ein. Denn Klusemann will kämpfen und sich eben „nicht einach abschütteln lassen.“
Vor allem will er einheitliche Standards. „Weil es die in dieser Liga nicht zu geben scheint“, schimpft der Unternehmer, der sich nun juristische Verstärkung ins Haus holt.
Star-Anwalt Horst Kletke (boxte die Fortuna Düsseldorf vs. Hertha durch…) wird ab sofort für den VfR Neumünster agieren und den Verband mit vermutlich unbequemen Fragen konfrontieren. Auch soll er dafür sorgen, dass der VfR rund 100.000 Euro der getätigten Stadioninvestitionen erstattet bekommt.
„Das Geld hätten wir uns nämlich sparen können, beziehungsweise in Spieler investieren können“, wettert Klusemann.