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Vier Kieler, die mehr als 3. Liga können

Holstein Kiel hat trotz Abstiegskampf vier Akteure in den Reihen, die mehr als 3. Liga können.

Foto: calcio-culinaria.de

Niklas Jakusch

Der 24-Jährige Torhüter hat seine Chance im Kasten der Schleswig-Holsteiner eindrucksvoll genutzt. Dabei stand der aus Bad Segeberg stammende Schlussmann zu Saisonbeginn noch stark im Schatten des frisch verpflichteten Maximilian Riedmüller, der im Übrigen seine Leistungen stets solide abrief. Doch wie so oft im Leben war das Leid des einen, die Freude des anderen. Riedmüller verletzte sich und Jakusch packte seine Chance in bester Torhüter-Manier am Schopfe. Dennoch überraschte es, dass Karsten Neitzel seinen etwas erfahrenen Stammkeeper Riedmüller zum Rückenrundenstart weiterhin auf einen Bankplatz dirigierte. Mit Recht, wie sich in den folgenden Wochen herausstellen sollte. Jakusch macht seinen Job unaufgeregt und beweist gerade auf der Linie seine Qualitäten. Die für ihre restriktiven Benotungen bekannten „Kicker“- Rezipienten verliehen der neuen Nummer 1 bisher immer Noten mit dem Prädikat „Gut“ und liefern somit einen weiteren Beleg für die vielversprechenden Leistungen Jakuschs.

Imagefilme für Rostock und Mecklenburg-Vorpommern
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Hauke Wahl

Für Hauke Wahl scheinen etwas schwierigere Zeiten anzubrechen. Das Eigengewächs, welches als Paradebeispiel für die derzeit hervorragend funktionierende Nachwuchsarbeit fungieren kann, musste die letzten drei Partien zuschauen. Manuel Hartmann, der schlappe zehn Jahre mehr auf den Buckel hat als sein 19-jähriges Pendant, erhielt in den Partien gegen Münster, Burghausen und Leipzig das Vertrauen des Cheftrainers. Sehr wahrscheinlich auch deshalb, weil dieser sich von Hartmann mehr Routine für seine Hintermannschaft in der sich zuspitzenden Situation versprach. Dennoch ist Wahl, der von DFB-Beobachtern als „physisch stark“ und „konsequent“ beschrieben wird, ein sicherer Tipp für eine höherklassige Karriere. Vielleicht ja schon in der kommenden Saison bei einem Zweitligisten aus Hamburg. Allerdings, und das ist äußerst positiv aus Kieler Sicht. besitzt der sich in der Adoleszenz zum Fußballprofi befindliche Wahl noch einen Kontrakt bis zum Jahr 2016 an der Förde.

Raphael Kazior

Ob als zweite Spitze, als Staubsauger vor der Abwehr oder als zentrale Position im Offensivspiel als Mittelfelddirigent, dass der Kieler Kapitän ein hohes Maß an Variabilität mitbringt ist veritabel. Gerade das könnte den gebürtigen Polen auf den einen oder anderen Einkaufszettel von finanzschwachen Zweitligisten gebracht haben. Kazior, der zu drei Toren seiner Teamkollegen assistierte, verkörpert schließlich die Qualität drei, vier verschiedene Positionen adäquat zu besetzen. Zudem läuft der Vertrag des Routiniers im Sommer aus, mit frischgebackenen 31 Jahren (BLOG-TRIFFT-BALL gratuliert nachträglich) könnte sich da noch einmal die Lust auf eine Rückkehr in die 2. Bundesliga breitmachen. Sicherlich keine eskapistischen Gedanken, die sich Kazior in dieser Hinsicht machen würde. Allerdings wird dem sympathischen Leader in der schleswig-holsteinischen viel geboten. Eine Stammplatzgarantie, ein sicherlich nicht schlechtes Drittliga-Salär und ein gut situiertes Umfeld.

Marc Heider

Seit fast fünf Jahren kickt der Deutsch-Amerikaner nun in Kiel und das weiterhin sehr erfolgreich. Stolze 56 Liga-Tore erzielte der individuell vielseitige Heider in diesem halben Jahrzehnt  und machte sich dadurch fast unersetzbar im Storchen-Nest. Wie wichtig Heider ist, erlebten die Zuschauer im Holstein-Stadion am 8. Februar gegen Preußen aus Münster, wo Heider den Gegner fast im Alleingang abservierte. Mit acht Saisontreffern avanciert der gebürtige Kalifornier (Geburtsort Sacramento) momentan zum teaminternen Torschützenkönig. Doch wie lange ist der antrittsstarke Heider an der Ostsee noch zu halten? Der Vertrag des temperamentvollen Angreifers läuft schließlich zum Saisonende aus, die Interessenten-Liste sollten durchaus den einen oder anderen Werbenden erhalten und eines scheint klar: Ein Marc Heider, der niemals in der 2. Liga gekickt hat – irgendwie schwer vorstellbar. Vielleicht winkt gar ein Abenteuer in den Staaten, denn derzeit ist allseits bekannt, dass US-Souts auch in unteren deutschen Ligen den Markt verstärkt sondieren.

Hannes Hilbrecht

Hannes Hilbrecht schreibt und schrieb nebenbei für ZEIT ONLINE, NDR.de und den Berliner Tagesspiegel. Füllt ein Marketing-Magazin mit Liebe (GrowSmarter.de) Und er liest eine spannende Case Story genauso gerne wie den neuen Roman von Ralf Rothmann.