Oddset-Pokal-Finale 2015: Der Pokal bleibt in Barmbek
Für den SC Condor ist die Reise ins Endspielstadion an der Hoheluft der zweite Versuch in Serie, das begehrte Stück Pokal nach Farmsen zu holen. Erstmals seit 1923 greift Barmbek-Uhlenhorst danach. Auch deshalb gibt’s bis zum 25. Mai (16 Uhr) täglich entertainige Info-Häppchen und exklusive Stimmen satt. Jetzt drin: Barmbek-Sechser Jon Hoeft über BU und Finale. Sowie: Condor-Trainer Woike erklärt nach dem Abschlusstraining am Samstag, warum Montag der Vorbereitungsquickie reichen muss.
25. Mai – Endspieltag
Die Vollrausch-Fotos.Congrats HSV Barmbek-Uhlenhorst!_____Für uns an der Kamera: Torsten Helmke
Posted by BLOG-TRIFFT-BALL on Montag, 25. Mai 2015
23. Mai – noch 2 Tage
- Im BU-Lager startet die Vobereitung auf das Grande Finale bereits am Montag Vormittag mit Schnittchen und sicherlichen spannenden Kurzgesprächen (siehe Eintrag 22. Mai). Quick and dirty und „ohne stundenlangen Zwang“ will es Condor in diesem Jahr probieren. SCC-Coach Woike: „Letztes Jahr haben wir uns auch Stunden vorher getroffen. Aber die Zeit vor dem Anpfiff kann sehr lang werden. Deshalb gehen wir das dieses Jahr wieder ganz klassisch wie ein normales Punktspiel an und treffen uns erst 14.30 Uhr an der Hoheluft.“
- Sonnabend, 13.11 Uhr in Farmsen. Der SC Condor pfeift seine letztes Training vor dem goldenen Pfingstmontag ab. Rein sportlich kann Trainer Christian Woike jetzt nicht mehr viel nachjustieren. Muss er aber auch kaum. Denn wenn die letzten Saisonspiele 6:1 (Rugenbergen) und 4:0 (Buxtehude) ausgehen, sollte man durchaus lächelnd in so einen Finaltag gehen können. Aber genug des Geschwafels – zu den Fakten: „Alle Mann an Bord, auch Till Daudert ist einsatzfähig“, richtet Condor-Trainer Woike aus. Und: „Die Favoritenrolle ist überhaupt nicht wichtig. BU hat ein hervorragendes Team und ist als Oberliga-Dritter eingelaufen. Aber wir haben diese Spielzeit vier Punkte gegen BU geholt. Sie sind verwundbar.“
22. Mai – noch 3 Tage
- Freitag, 14 Uhr an der Hoheluft. Es riecht nach ausverkauft. „1300 Tickets sind zwar noch im Verkauf, aber erfahrungsgemäß gehen die am Pokaltag noch weg. Vor allem wenn das Wetter mitspielt.“ Und: Das Wetter soll funktionieren. 16 Grad, wolkig, sonnig, trocken sind angesagt.
- Mit einem ausgiebigen Mannschafts-Frühstück bei Barmbek-Uhlenhorst soll’s für den Beinahe-Meister in den Finaltag gehen. Anschließend lässt sich der Tross per Bustransfer an die Hoheluft chauffieren. Die lästige Parkplatzsucherei soll nicht den Ablauf und die Konzentration stören. Und: Mallorca steht. Vom 4. bis 6. Juni hat BU Betten in Cala Ratjada gebucht. „Und dann schön mit dem Pott im Sand“, träumt BU’s Bober.
- Jaaaaaaa, der Jon Hoeft! Sechser bei Barmbek-Uhlenhorst, fast Dienstältester nach Dennis Bohnhorst und drei Tage vor dem Finale schon angespannt wie Kollege Jurkschat am Lebertag im Schweinske. Hoeft: „Für die meisten wird es die größte Kulisse, vor der wir als Fußballer bislang gespielt haben.“ Weit über 4000 Leute wollen sich das Endspiel schließlich anschauen. Dass es zur einer reinen Catenaccio-Veranstaltung kommt, glaubt Hoeft nicht. „Der Vorwurf, wir würden wie Chelsea spielen und nur den Bus vors eigenen Tor stellen, der ist doch albern. Wir haben den viertbesten Angriff der Liga, haben 60 Tore geschossen, das spricht für sich.“ Und: Einmal immer BU, immer BU? „Das kann man so sagen. In der Oberliga Hamburg gibt es kaum noch Vereine, die attraktiver sind. Das Umfeld, die Tradition, die Leidenschaft, die Fans, Pieper, das neue Stadion. Wer nicht auf Knete aus ist, der bekommt bei BU alles geboten.“
21. Mai – noch 4 Tage
- Jetzt erklärt Kapitän Dennis Bohnhorst seine BU-Welt. „Für jeden Spieler ist ein Finale etwas Besonderes. Für mich ist es aber besonders schön, da ich mit dem Verein auch den Auf- und Abstieg erlebt habe. Und jetzt ein Finale …“ Und wir recherchieren, weil wir es können, und entdecken: Kollege Bohnhorst ist seit 2003 bei Barmbek-Uhlenhorst. Doll!
- Weiter geht’s mit dem Erlebnis-Vorticker. Und was geht heute? Nun, Condors Alexander Krohn versucht anderen beizubringen, welche Merkmale seine Mannschaft ins Endspiel befördert haben. Krohn: „Wir sind auch mal Arschlöcher. Auch untereinander. Aber trotzdem kommen wir alle gut miteinander klar.“ Wer will da widerprechen? Und: Wie geht die Vorbereitung aufs Finale in diesem Jahr? Krohn: „Wir ändern nichts. Machen dasselbe wie im letzten Jahr.“ Heißt: Treff ist am Stadion und dann geht’s los! Nix Trainingslager und so’n Pipifax!
20 . Mai – noch 5 Tage
- So dann, nach 18 Minuten ist die stark besuchte Presskonferenz mal wieder beendet, dann so richtig Fragen hatte von den Medienköpfen keiner im Gepäck. PK-Analyse Jurkschat: „Woike gut gelaunt wie vor jedem Oberligaspieler, Pieper mit den Gedanken irgendwo anders. Ansonsten versprühte die Veranstaltung wenig Glamour oder Vorfreude. Die Mettbrötchen in der letzten Reihe hatten noch am meisten Pfeffer.“
- Auch Conders Woike kann rechnen: „Wenn wir die Hälfte der Chancen vom letzten Jahr nutzen, haben wir gute Chancen das Spiel zu gewinnen.“ BTB-Reporter Jurkschat vor Ort: „Unglaublich sachlich der Woike heute.“ Trainerkollege Frank Pieper, wirkt etwas müde: „Dieses Spiel ist ein Traum für alle.“ Zur Qualität seiner Mannschaft fällt ihm lediglich heute ein: „Wir haben welche die laufen können, und welche die Fußball spielen. Zum Glück …“ Außerdem sitzen noch am Fragetisch: Spieler Krohn (Condor) und Spieler Bohnhorst (BU).
- 17 Uhr! „Herzlich Willkommen“ sagt Carsten Byernetzki ohne Mikrofon und eröffnet pünktlich wie die Maurer die Pressekonferenz des Jahres. Herrlich! Beide Trainer ganz locker in Vereinsklamotte, hatten uns schon auf den feinen Pokalanzug bei Christian Woike gefreut. Oh-Ha! 3.500 Eintrittskarten sind für das Finale bereits weg, 1. 000 Tickets sind noch zu haben. Rechnet die breitgrinsende HFV-Kasse vor.
- 5 Tage vor dem galaktischen Treffen zwischen Condor und Barmbek-Uhlenhorst schnupperten beide Klubs heute schon mal an der Hoheluft. 17 Uhr, Pressekonferenz. Brodeln soll es. Deswegen schicken wir mal Chefbrodeler Harry Jurkschat an die Glutstätte und warten gespannt auf seine ersten Beobachtungen.
19. Mai
- Steffen Harms, Oddset-Pokalsieger 2009 mit dem SC Concordia: „In diesem blöden Amateurfußball ist der Oddset-Pokal nun einmal das Coolste was du in Hamburg als Amateurkicker erreichen kannst. Wir waren gegen Altona 93 damals klarer Außenseiter, deswegen waren wir im Vorfeld schon unglaublich glücklich, dass wir dieses Spiel spielen durften. Das dann auch noch zu gewinnen, überwältigend.“ Sein erster Tipp für die Kollegen von BU & Condor: „Alles mitnehmen, aufsaugen, genießen.“ Tipp 2 geht dann mehr so Richtung Mannschaftsbetreuer: „2002 haben wir mit Victoria das Finale gegen Paloma im Elfmeterschießen verloren. Das war brutal. Und als wir in die Kabine gekommen sind, lagen da noch unsere Pokalsieger-T-Shirts in der Kiste. Das war dann auch nochmal extrem beschissen.“
- Die große Entscheidungsschlacht ist auch DAS Thema bei Barmbek-Hauptsponsor → bursped. Tom Bober, zufällig auch Speditionskaufmann bei genanntem Unternehmen, muss quasi mehrmals täglich Interviews im Büroflur geben. Er: „Und viele Kollegen träumen natürlich schon vom DFB-Pokal.“ Er träumt allerdings gar nicht, sieht stattdessen Gegner Condor leicht im Vorteil: „Die kennen die Kulisse und die Atmosphäre aus dem Vorjahr. Das kann denen natürlich ein wenig in die Karten spielen.“ Dass ausgerechnet am letzten Wochenende gegen Süderelbe (0:1) die 13-Spiele-ohne-Niederlage-Serie gerissen ist, findet der 26-Jährige übrigens nicht so witzig. „Wir hatten die Chance auf zwei Endspiele mit dem Meisterfinale in Dassendorf. Das haben wir nun aus der Hand gegeben und das ist mal richtig ärgerlich. Aber: Jetzt sind alle heiß auf den Pott!“
- In Berlin saßen wir ja kürzlich mit Frank Pieper zusammen, Trainer Barmbek-Uhlenhorst. Hier auf der Audiospur erklärt er mal, wie seine Pokalansprache am Pfingstmontag ablaufen könnte.
- Seit 2003 findet das Finale wieder konstant an der Hoheluft statt – mit einer Ausnahme. Das Finale 2009 zwischen Concordia und Altona 93 lief am Millerntor über die Bühne. Concordia gewann das Endspiel überraschend mit 2:1, den zwischenzeitlichen Ausgleich vor 2900 Zuschauern besorgte der BTB-Kollege „Harry“ Jurkschat. „Ein Spiel, was ich nie vergessen werde“, erinnert sich Jungtrainer Jurkschat gern an den 27. Mai 2009. Wir fragten indes beim Hamburger Fußball Verband, ob das Stadion an der Hoheluft auch für die nächsten 20 Jahre als Pokalstätte festgelegt. Antwort: Nein, nicht. „Aber der Austragungsort wird sehr gut vom Hamburger Publikum angenommen und hat sich etabliert“, so Verbandssprecher Carsten Byernetzki.
18. Mai
- Fan-Scharen fahren werden mit Bussen vorfahren und wieder mal eine Apres-Ski-Atmosphäre im Mai auf der Hoheluft entfachen. Wenn in einer Woche das Spiel des Jahres ansteht, wird’s eng am Lokstedter Steindamm. „Beide Klubs haben richtig mobilisiert“, berichtet HFV-Sprecher Carsten Byernetzki gerade, der fest von einem ausverkauften Haus ausgeht. Das würde bedeuten: 4700 Zuschauer! Für die Ticketlosen da draußen: Der Lokalsender „Hamburg 1“ versucht sich mal wieder an einer Liveübertragung, will Vorberichte, das Spiel bis zum Ende und Nachberichte auf die Bildschirme liefern.
- Erst zögerte er, dann gab’s Klartext: „Ich sehe BU vorn!“, sagt Bert Ehm. Vier Mal ist er schon mit dem Pott Abends ins Bett gestiegen, er meint zu wissen, worauf es bei solchen Spielen ankommt. „Die miserable Oberliga-Saison, wie jetzt im Fall von Condor, darf Montag kein Thema sein. Das muss raus den Köpfen! Dann wären sie in der Lage den Pokal zu holen.“ ALLERDINGS: „Die letztjährige Niederlage von Condor kann ein Faktor sein. Ein zweites Mal womöglich mit Nichts dazustehen, das kann auch hemmend wirken.“ Für Barmbek-Uhlenhorst spricht in der Summe mehr, wie der 68-jährige Wunderknabe aus dem Erzgebirge erklärt: „BU hat sich unglaublich entwickelt, spielt taktkisch sehr klug und ist speziell in der Defensive sehr stark. Wenn auch knapp, aber BU liegt für mich leicht vorn.“ Sagte er und wird sich das Duell in sieben Tagen natürlich auch live und vor Ort anschauen.
Treffen in Berlin den einzigen Fußballtrainer aus Hamburg, der die Aussicht „Double“ hat. Ein Thema vorab: Intrinsische Motivation. Viel Spaß.
Posted by BLOG-TRIFFT-BALL on Donnerstag, 7. Mai 2015
- In genau einer Woche geht’s für Barmbek-Uhlenhorst und Condor auf den Endspielrasen. Pfingstmontag, schön vier Uhr nachmittags. Am Rande der 6:1-Gala der Farmsener beim SV Rugenbergen klärten wir schon einmal die Frage: Wer ist denn nun eigentlich Favorit? Und leichtes Staunen im Unterrang: Trotz Pannen-Saison ist Condor in Favoritenstimmung. Ein Grund: BU’s vorletzte Niederlage gab’s am 30. November gegen die Woike-Elf – 1:0 Condor hieß es damals, Torschütze Kieckbusch. Noch ein Grund: Die packende Pokalatmosphäre, über 4000 Zuschauer, das hinterlässt schon einen gewissen Eindruck bei den Spielern, wie aus Condor-Kreisen zu hören ist. Und genau diese Endspiel-Erfahrungen aus dem Vorjahr, als sich Condor etwas überraschend gegen den USC Paloma geschlagen geben musste, sollen dieses Jahr zu einem Vorteil genutzt werden.
Das Vorweg
- „Wir rechnen mit einem ausverkauften Stadion“, meinte HFV-Geschäftsführer Karsten Marschner, nachdem die Teilnehmer für das ODDSET-Pokalfinale feststanden.Tatsächlich: Der Vorverkauf auf das Amateur-Fest des Jahres läuft. Bei Barmbek-Uhlenhorst streichelt man bereits die 1000er-Marke. Kaum weniger setzten bislang die Farmsener Vögel ab. Die olle Holzhütte am Lokstedter Steindamm dürfte also wieder aus den Nähten platzen. Große Kulisse? Kein Problem für den erneut im Finale auftauchenden SC Condor. „Da unsere Jungs schon im letzten Jahr vor 4500 Zuschauern gespielt haben, das ganze Drumherum kennen, wird das sicher kein Nachteil für uns“, so Matthias Bub. Trotz der Endspiel-Routine gesteht er, dass sich das Thema „POKAL“ zu einer gewissen Omnipräsenz entwickelt. Der Condor-Kompetenzler: „Der Pokal ist seit Wochen das beherrschende Thema bei uns.“