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VfB: Ziele klar verfehlt und nicht erreichbar!

Der VfB Lübeck kriselt sich immer weiter in den Abgrund. In der heutigen Pressekonferenz nimmt der Vorstand Stellung zum aktuellen Stand. Am Ende steht fest: Die Verantwortlichen räumen ihre Stühle. Doch Trainer Ramazan Yildirim bleibt.

Presseerklärung des Vorstandes

Zwischenbilanz und Ausblick für die Weiterentwicklung

Wie bereits zu Beginn seiner Amtszeit im November 2010 angekündigt, hat der Vorstand nach Abschluss der ersten kompletten Saison (2011/2012) eine Zwischenbilanz gezogen. Wir legen im Nachfolgenden das Ergebnis vor: 

Imagefilme für Rostock und Mecklenburg-Vorpommern

 

A. Zielsetzungen

Die Ziele des Vorstandes waren mit der Amtsübernahme im November 2010:

  1. Den VfB Lübeck in ruhigeres wirtschaftliches „Fahrwasser“ zu führen.
  2. Die seit Jahren „tiefen Gräben“ innerhalb des Vereines und der Region Lübeck zu überbrücken und das negative Image zu verbessern.
  3. Erfolgreichen Leistungsfußball mit eigenen Nachwuchsfußballern auf der Lohmühle zu entwickeln. 

 

B. Zwischenbilanz

Nach einer Amtszeit von nun 22 Monaten müssen wir kritisch festhalten, dass wir die genannten Ziele nicht erreicht haben. Wir sind darüber hinaus der Überzeugung, diese Ziele auch in naher Zukunft unter den gegebenen aktuellen Rahmenbedingungen nicht zu erreichen.

Die wichtigsten Gründe in dieser sehr komplexen Thematik:

  1. Die wirtschaftliche Erblast aus dem Insolvenzplanverfahren, weitreichende vertragliche Verpflichtungen des Vereins aus Dauerschuldverhältnissen sowie der enorme Instandhaltungs- und Renovierungsstau auf der Sportanlage Lohmühle verbunden mit exorbitant hohen Betriebskosten für die Aufrechterhaltung des Spielbetriebes;
  2. Die „tiefen Gräben“ innerhalb des Vereins aber auch außerhalb des Vereins, geprägt von Misstrauen, Polarisierung und Vorurteilen, konnten von uns nicht überwunden oder geglättet werden. Dem Verein und dem Aufsichtsrat fehlte die Kraft, uns in der nötigen Weise zu unterstützen.
  3. Der ausbleibende sportliche Erfolg; sicherlich auch geschuldet den drastischen Budgetkürzungen im Mai 2011 für die Saison 2011/2012 durch den Vorstand; Sportlich sind wir auf einem Tiefpunkt angekommen. Die Verantwortung hierfür trägt ausschließlich der Vorstand.

 

C. Ausblick

Wir haben den Aufsichtsrat am Montag, den 17. September 2012 darüber in Kenntnis gesetzt, dass Uwe Walter und Holger Leu für eine weitere Wahlperiode als Vorstand nicht mehr zur Verfügung stehen und in der aktuellen Situation einer Umbesetzung der Vorstandsposten nicht im Wege stehen. Diese Entscheidung wurde mit Verständnis entgegengenommen. Darüber hinaus haben wir dem Aufsichtsrat einen Weg beschrieben, um dem VfB Lübeck eine neue Perspektive zu geben und die aktuelle Situation merklich zu verbessern.

Im Einzelnen sind es folgende Punkte:

Imagefilme für Rostock und Mecklenburg-Vorpommern
  1. Das Engagement sollte sich nicht nur auf den Leistungsfußball der 1. Mannschaft und die Nachwuchsarbeit im Leistungsbereich Fußball beschränken. Im Ergebnis brauchen die anderen Sparten unseres Vereins mehr Raum und eine höhere Akzeptanz im Gesamtverein.
  2. Für ein neues glaubhaftes und positives Image in und um Lübeck müssen die von uns bereits initiierten Aktivitäten hinsichtlich Kooperationen und Zusammenarbeit mit anderen Vereinen intensiviert werden. Das Engagement des Vereins im sozialen Bereich als gesellschaftlicher Auftrag muss stärker herausgearbeitet und weiter ausgebaut werden.
  3. Der Erhalt der Spielklasse in der Regionalliga Nord wäre wünschenswert. Unter den vorliegenden sportlichen und wirtschaftlichen Voraussetzungen darf dem aber keine ausschließliche Priorität eingeräumt werden. Die Zielvorgaben für die Saison 2012/2013 sind ggf. zu überdenken, die Budgetplanungen für die Saison 2013/2014 sollten den gegebenen Rahmenbedingungen angepasst und drastisch gekürzt werden.
  4. Die dauerhaften Finanzprobleme, die vor, während und leider auch nach der Insolvenz die Entwicklung des Vereins nachhaltig verhindert haben, müssen durch eine machbare nachhaltige Entschuldung des Vereins vorangetrieben werden, um eine Zahlungsunfähigkeit zu vermeiden.
  5. Zukünftige Vorstände des Vereins müssen die Möglichkeit erhalten, den Verein strategisch zu entwickeln. Wir empfehlen dringend einen „echten Neustart“. Der neue Vorstand muss der Satzung entsprechend von 2 auf 3-5 Mitglieder und der Aufsichtsrat wie vorgesehen um die Positionen ergänzt werden.

 

D. Fazit

Es ist nun am Aufsichtsrat zu entscheiden. Wir erwarten diese Entscheidung bis zur nächsten gemeinsamen Vorstands- und Aufsichtsratssitzung am 02. Oktober 2012. Bei der Weichenstellung für den zweifelfrei notwendigen Neustart würden, wenn es gewünscht ist, Uwe Walter und Holger Leu den Prozess übergangsweise begleiten.

Harry Jurkschat

Seit Gründung mit auf dem brennenden BTB-Rasen. Im Gegensatz zu Semmler ist Jurkschat smart. Eine Mischung aus Mehmet Scholl und Günter Netzer. Der ewig 31-Jährige Insiderexperte harmoniert sich von Meppen bis Kiel, ist der Ausbügler und Staubsauger in der 2. Reihe. Dazu kommt aufgrund internationaler Fussball-Erfahrung (6 Länderspiele für Deutschland) Know-How im Wesentlichen. Manko: Bisweilen zu symphatisch und häufig mit den Sekretärinnen beschäftigt.