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Jan Schönteich: „Wir sind noch nicht aufgestiegen“

Das selbsterklärte Ziel: Der Aufstieg in die Oberliga. Dassendorfs Trainer Jan Schönteich verrät, ob er bei Scheitern des Auftrags fliegt, dass niemand Angst vor Dennis Tornieporth haben muss und was das 3:3 gegen Vicky aussagt.

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Jan Schönteich, nach einem beachtlichen 3:3 gegen Victoria stellen wir uns die Frage: Ist das neue Dassendorf auf Augenhöhe mit einem Regionalligisten?
Wir können das schon einordnen und sind alles andere als auf Augenhöhe. Dieses eine Spiel haben wir am absoluten Limit gespielt. Die erste Halbzeit war extrem gut, was sich mit einer 3:0-Führung widergespiegelt hat. Dann glich Vicky innerhalb von 15 Minuten aus und am Ende bin ich vielleicht auch ein wenig froh, dass wir nicht gewonnen haben.

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Wird das euphorische Dassendorf bescheiden?
Ich glaube kaum, dass dieses Ergebnis ein Grund für einen Durchmarsch in der Liga ist. Wir sind durch dieses Spiel nicht aufgestiegen.

Natürlich steigen Sie auf!
Natürlich nicht. Ich hoffe, genauso wie der gesamte Verein, dass das im Mai 2013 der Fall ist und es ist auch das klar vorgebene Ziel. Aber es gibt überhaupt keinen Grund jetzt schon Glückwünsche auszusprechen, geschweige denn entgegen zu nehmen. Es wird ein sehr harter Gang und wir wissen um die Schwere der Aufgabe. Auch andere Mitbewerber haben den Aufstieg als Ziel, von daher müssen wir unsere Aufgabe erst einmal verteidigen.

Wieviel Druck hat Jan Schönteich?
Vorab muss ich einmal sagen, dass es ohne Druck überhaupt keinen Spaß macht. Ich will nicht dauerhaft 7. werden. Ich selber lege mir extremen Druck auf. Damals in Vier- und Marschlande wollten wir auch schnellstmöglich aus der Bezirksliga raus, daher ist das jetzt eine ähnliche Aufgabe. Ich möchte mich nur ungern länger in der Landesliga aufhalten. Druck ist also da, aber das ist auch gut so.

Viele Mannschaften scheitern an dem Druck-Gedanken Gejagter zu sein.
Das wird sich bei uns zeigen. Wir haben aber dementsprechend dazu geholt und auch, was oft vergessen wird, eine Menge gehalten. Das Stammpersonal aus dem letzten Jahr ist geblieben und ich bin guter Dinge, dass wir jedes Wochenende 11-14 Leute finden, die dem Druck standhalten. Es liegt also daran, dass sie sich beweisen.

17 Oberligisten können von Sascha de la Cuesta und Dennis Tornierporth nur träumen. Erklären Sie uns, warum gute Spieler sich für Dassendorf entscheiden.
Es ist toll, dass wir diese Spieler gewinnen konnten. Es ist allerdings nicht mein Job hier über Etats zu philosophieren, das will ich auch gar nicht. Ich möchte aber durchaus mal darauf verweisen, dass nicht nur Geld über Dassendorf steht. Sicherlich verdienen die Spieler etwas, und meinetwegen auch gut, aber nur, wenn sie auch Spiele gewinnen. Der Verein besteht aber aus mehr als nur Geld. Wir haben zwei Rasenplätze, bekommen im Winter einen Kunstrasen, das Umfeld stimmt und wir haben ein klares Ziel. Die Leute finden also auch so Gründe für uns zu spielen. Man kann sich bei uns wohlfühlen.

Wurden jene Spieler auch geholt um der Konkurrenz ein Zeichen zu geben?
Ich glaube nicht, dass man nun in Ehrfurcht erstarrt, weil wir einen Dennis Tornierporth geholt haben. Aber es freut uns und er wird ein sehr wichtiger Spieler für uns werden. Nebenbei ist er auch noch ein netter Typ, allürenfrei, alles toll.

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Das Ziel ist klar. Was blüht Ihnen bei Nicht-Aufstieg?
Grundsätzlich befasse ich mich mit diesem Szenario nicht. Wir wollen das schon schaffen. Ich wäre aber auch guter Dinge, bei Erklärbarkeit des Scheiterns, dass es für mich weiter geht. Dassendorf war nie für Kaltherzigkeit und sämtliche Trainerentlassungen bekannt. Letztlich versuchen wir seit acht Jahren aufzusteigen und das nicht mit acht verschiedenen Trainern.

Die TuS Dassendorf und Ihre Person werden schwer im Fokus stehen. Nervös?
Ach Gott, nein. Dem müssen wir uns stellen und das wird uns begleiten. Die Gegner werden heiß gegen uns sein, aber das hat ja nicht nur Nachteile.

Schreibt uns Eure Meinung: Droht der Landesliga ein einsamer Siegeszug der Schönteicher – oder ärgert wer mit?

Harry Jurkschat

Seit Gründung mit auf dem brennenden BTB-Rasen. Im Gegensatz zu Semmler ist Jurkschat smart. Eine Mischung aus Mehmet Scholl und Günter Netzer. Der ewig 31-Jährige Insiderexperte harmoniert sich von Meppen bis Kiel, ist der Ausbügler und Staubsauger in der 2. Reihe. Dazu kommt aufgrund internationaler Fussball-Erfahrung (6 Länderspiele für Deutschland) Know-How im Wesentlichen. Manko: Bisweilen zu symphatisch und häufig mit den Sekretärinnen beschäftigt.