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Hessen Kassel: Die Angst vorm Scheitern

Heute heißt es Störche gegen Löwen und nur einer kommt durch. Was sich in der Tierwelt nach einem ungleichen Kampf anhört, ist im Aufstiegskampf um die 3. Liga mindestens ein Duell auf Augenhöhe. Nachdem sich die Kasseler Löwen in den letzten Jahren wiederholt am Aufstieg die Zähne ausbissen, will der Verein es in dieser Saison endlich schaffen. Denn falls das Projekt Aufstieg erneut scheitert, drohen dem Verein tiefe finanzielle Einschnitte.

 

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Nun wird es für den KSV Hessen Kassel im Kampf um den Aufstieg in die 3. Liga ernst. Doch immer wenn in den letzten Jahren einiges auf dem Spiel stand, ging den Löwen aus Kassel am Ende die Puste aus. Fast tragisch scheiterte der KSV in den letzten Jahren im Aufstiegskampf. Schon in der Saison vor der Einführung der eingleisigen 3. Liga verkrampfte das Team kurz vor Torschluss und qualifizierte sich in der Saison 2007/08 mit Platz 11 nur für die Regionalliga, dabei hätte schon Platz 10 für die 3. Liga gereicht. Doch nur 3 Siege in der Rückrunde waren damals nicht genug.

Seitdem zieht sich das knappe Scheitern wie ein roter Faden durch die jüngste Vereinsgeschichte. Doch ein erneutes Scheitern im Aufstiegskampf um die 3. Liga können sich die Nordhessen kaum leisten. Bereits in dieser Saison mussten die Verantwortlichen zum Rotstift greifen und schon während dieser Saison den Etat von 2,45 Millionen Euro auf 2,05 reduzieren. Im Zuge dieser Etatanpassung wurde bekannt, dass für die neue Saison – bei einem Verbleib in der Regionalliga- der Etat auf 1,75 Millionen Euro reduziert wird. In diesem Fall wollen die Verantwortlichen aus Kassel den Kader zur neuen Saison merklich verkleinern.

Obwohl sich der Verein aktuell in einer schwierigen finanziellen Lage befindet, lechzt das Kassler Publikum nach sportlichen Erfolgen. Bereits nach wenigen Tagen des Vorverkaufs waren die meisten Karten für das Rückspiel gegen Holstein Kiel vergriffen. Insgeheim hofft man in Kassel auf ein mit 18.800 Zuschauern ausverkauftes Auestadion. Schon heute werden in Kiel bis zu 1500 mitgereister Anhänger erwartet. Denn trotz oder gerade wegen der langen Geschichte des Scheiterns ist die Liebe der Nordhessen zu ihrem KSV ungebrochen.

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Obwohl die jüngste Vereinsgeschichte nicht unbedingt für einen guten Ausgang in den Relegationsspielen für die Hessen spricht, beruhigt Löwendompteur Uwe Wolf alle Fans, die Kassel die Daumen drücken. Ähnlich wie Jürgen Klopp vor dem Champions League Finale gegen Bayern München sagte er vor wenigen Tagen dem Hessischen Rundfunk: „Wir haben einen Plan“. Trainer Wolf ist durchaus bewusst, dass seine Mannschaft im Hinspiel das stürmische Kiel in den Griff bekommen muss. Die Kieler Störche erzielten im Durchschnitt 2,5 Tore in der Regionalliga Nord.

Doch im Gegensatz zu den vorangegangenen Jahren fand der KSV Hessen Kassel in dieser Saison im letzten Drittel zu seinem Formhoch. Seit elf Spielen ist der Meister der Regionalliga Südwest ungeschlagen und fährt mit einer ordentlichen Portion Mut im Bauch nach Kiel, um dann im Rückspiel vor heimischem Publikum das Kapitel des Scheiterns zu schließen.

HEUTE IM BTB-LIVETICKER: HOLSTEIN KIEL – HESSEN KASSEL

Matthias Friede

Schon in jungen Jahren musste Matthias Friede erkennen, dass ihn der Fußballgott nicht mit ausreichend Talent gesegnet hat. Trotz seines überharten Einsatzes spielte sich seine Fußballkarriere auf Kreisebene ab. Statt in der glamourösen Welt des Fußballs für Skandale zu sorgen, drückte er im Studium der Geschichts- und Politikwissenschaft die harte, hölzerne Bank auf der Universitätstribüne. Trotz oder gerade wegen dieser Ungerechtigkeit des Fußballgottes beschäftigt er sich leidenschaftlich theoretisch mit dem runden Leder.